BU mit viel Umsatzpotenzial

Aktuell haben 53 Prozent der berufstätigen Bürger zwischen 16 und 60 Jahren eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Davon wollen 49 Prozent bei ihrem Status quo der vereinbarten Rentenleistungen bleiben, während weitere vier Prozent den Schutz in den kommenden Jahren durch einen neuen Versicherungsabschluss aufstocken wollen. Dies ergab eine Studie von Forsa und F.A.Z.-Institut im Auftrag der Gothaer Lebensversicherung.

Umgekehrt antworten 41 Prozent, sie hätten noch keine BU-Versicherung abgeschlossen. Aus dieser Gruppe planen aber acht Prozent, bis 2015 erstmals eine solche Police zu kaufen. Die übrigen 33 Prozent wollen gänzlich auf einen Schutz verzichten. Sechs Prozent aller Berufstätigen antworteten nicht auf diese Frage.

Bislang haben 61 Prozent der Männer und 42 Prozent der Frauen eine BU-Versicherung abgeschlossen. Jeweils vier Prozent beider Geschlechter beabsichtigen, den Schutz bis 2015 aufstocken, ebenso sieben bis acht Prozent der bislang völlig Unversorgten. Letztlich wollen sich aber 43 Prozent aller Frauen auch künftig bei der BU-Risikovorsorge gänzlich enthalten – offensichtlich wegen geringerem eigenem Bedarf und begrenzter finanzieller Mittel.

Die mittlere Generation im Alter von 30 bis 44 Jahren ist mit einem Anteil von 58 Prozent am besten gegen das BU-Risiko abgesichert. Auch 56 Prozent der jüngeren Berufstätigen im Alter von 16 bis 29 Jahren haben das BU-Risiko abgesichert. Allein von der älteren Generation ab 45 Jahre sind mit 48 Prozent weniger als die Hälfte versichert, doch wollen in dieser Altersgruppe drei Prozent der Befragten den Schutz bis 2015 aufstocken.

Innerhalb der jüngeren und mittleren Generation planen jeweils fünf Prozent einen Ausbau des BU-Schutzes. Wer einmal eine BU-Versicherung abgeschlossen hatte, belässt es zumeist dabei, unabhängig davon, ob die Leistung angesichts sich verändernder Rahmenbedingungen tatsächlich ausreicht.

Wer bislang das BU-Risiko noch gar nicht abgesichert hat, will das in Größenordnungen ändern. Bis 2015 wollen immerhin 14 Prozent der jüngeren Generation zwischen 16 und 29 erstmals einen BU-Vertrag abschließen. Somit könnten 2015 rund 70 Prozent dieser Generation über passenden Versicherungsschutz verfügen.

Unter den 30- bis 44-Jährigen planen zehn Prozent, unter den Berufstätigen ab 45 Jahre immerhin vier Prozent den erstmaligen Abschluss einer BU-Versicherung. Mit steigendem Alter nimmt der Anteil der Neueinsteiger vor allem deshalb ab, da diese Menschen aufgrund ihres Alters nach einer Gesundheitsprüfung immer öfter kein Angebot oder nur eines mit Leistungseinschränkungen oder zu höherem Preis erhalten.

BU-Policen gelten als eher teures Versicherungsprodukt, das sich nicht jeder leisten kann. Tatsächlich besitzen von Haushalten mit weniger als 1.000 Euro Nettoeinkommen nur 28 Prozent BU-Schutz, während Haushalte ab 4.000 Euro Nettoeinkommen zu 56 Prozent gegen den BU-Fall versichert sind. Auch in den Einkommensgruppen dazwischen sind mindestens 51 Prozent versichert.

Von den Verweigerern hoffen 63 Prozent im BU-Fall auf ausreichende Zahlungen der gesetzlichen Rentenversicherung und 44 Prozent auf Leistungen der Krankenversicherung, beides ein gefährlicher Trugschluss. Je 38 Prozent verlassen sich auf den Ehepartner und das eigene Vermögen, 24 Prozent hoffen auf Hilfe anderer Verwandter und Bekannter.