Einbruch-Statistik 2016: Einbrüche auf höchstem Stand seit 2013 – Finanzielle Förderung und Anpassung der Bauvorschriften gefordert

Vor allem in den letzten 5 Jahren stieg die Einbruchszahl rasant um 30 Prozent. Auch der Schadenaufwand stieg um 50 Prozent. Im Jahr 2014 waren es noch 150.000 Einbrüche mit einer Auszahlung von Versicherungsleistungen über 480 Mio. Euro. Diese Zahlen gehen aus dem Einbruch-Report des GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) hervor. Einen Grund für diese hohen Einbruchszahlen sieht der Vorsitzende der GDV-Geschäftsführung, Jörg von Fürstenwerth, in dem veralteten Stand der Sicherungstechnik von Türen und Fenstern, die es Einbrechern zu einfach mache.

Staatliche Förderung als richtiges Signal

Als richtiges Signal deutet der GDV die Ankündigung der Bundesregierung mehr für den Einbruchsschutz tun zu wollen. So sollen Fördermittel zur Verbesserung auf 50 Mio. Euro pro Jahr aufgestockt werden. Die hohe Nachfrage nach staatlichen Fördermitteln zeige, dass die Menschen bereit sind in moderne Sicherheitstechnik zu investieren, so von Frstenwerth. Gute Produkte gebe es schon länger, sodass die Mehrkosten gegenüber herkömmlicher Technik nur gering sei. Die neue Technik zahle sich auch aus. So werden rund 40 Prozent der Einbruchsversuche abgebrochen, wenn die Einbrecher nicht schnell genug Erfolg haben.

Vorschriften bei Neubauten sollen Einbruchschutz-Standards regeln

Meist gelangen die Täter durch Fenster und Türen in die Häuser und Wohnungen. Es wäre deshalb von großer Bedeutung schon bei Neubauten die Bauvorschriften dahingehend zu ändern, dass einbruchhemmende Fenster und Türen standardmäßig eingebaut würden. Deshalb solle die Politik flächendeckend neben der staatlichen Förderung auch bei Neubauten Anforderungen verbindlich vorschreiben, so der GDV. Am besten gelingt es mit Mindestanforderungen für neu eingebaute Fenster und Türen.

Der Einbruch-Report im Detail

Nicht nur die Schadenhäufigkeit und -höhe nimmt der GDV unter die Lupe, sondern auch die Maßnahmen für besseren Schutz und auch die Täterstruktur. So nutzen die Täter am häufigsten die günstig Gelegenheit eines offenen Fensters oder eine leicht zu öffnende Tür. Hierbei ist der Täter meist mit einem Komplizen unterwegs und der Einbruch geschieht mit einem einfachen Schraubendreher und körperlicher Gewalt. Meist sind die Täter unter 30 Jahre alt und männlich. Ebenso sind die Täter meist im engeren und weiteren Bekanntenkreis des Opfers.

Opfer haben langfristig Angst

Im vorjährigen Einbruch-Report wurde bereits über die Ergebnisse der Studie zu Tatzeit, Tatort und den Folgen für die Opfer beschrieben. So fühlen sich selbst immer noch 45 Prozent der Opfer nach 12 Monaten des Einbruchs in der gewohnten Umgebung unsicher. Der finanzielle Schaden ist den Opfern meist weniger wichtig, vielmehr die Sicherheit in den eigenen 4 Wänden. 40 Prozent leiden deshalb langfristig unter Angst und fühlen sich macht- und hilflos.

K-Einbruch – die Informationsquelle zum Einbruchschutz der Versicherer

Die Versicherer gehen mit gutem Beispiel voran und informieren über besseren Einbruchschutz. So läuft bereits die Öffentlichkeitskampagne K-Einbruch, die von der Polizei ins Leben gerufen wurde und seit 2012 auch von den Versicherern unterstützt wird. Ziel ist es, die Bevölkerung für eine Einbruchsvorsorge zu sensibilisieren und damit einen Rückgang der Einbruchszahlen zu bewirken. Mehr zu der Kampagne unter www.k-einbruch.de.