Immobiliendarlehen bleiben billig

Durch den EZB-Entscheid, den Leitzins weiterhin bei null Prozent zu belassen, werden auch weiterhin Immobiliendarlehen günstig bleiben. Zuletzt haben Niedrigzins und die zaghafte Konjunkturentwicklung die Bestkonditionen für zehnjährige Darlehen schon unter ein Prozent gedrückt.

Die Experten von Interhyp gehen davon aus, dass die Zinsen erst mittel- bis langfristig steigen werden. Schon im August waren die Konditionen für Darlehen günstig und auch der September habe mit noch günstigeren Konditionen begonnen. Die besten Konditionen erhalten Darlehensnehmer schon mit unter einem Prozent für zehnjährige Darlehen. Der Hintergrund ist, dass die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen zu negativen Renditen führe und durch den niedrigen Leitzins die Banken günstige Refinanzierungsbedingungen vorfinden. Deshalb fallen auch die Zinsen für Immobiliendarlehen immer weiter und liegen derzeit auf einem neuen Allzeittief.

Die Experten gehen davon aus, dass in den nächsten Wochen die Zinsen gleich bleiben. Eine Zinswende ist aufgrund der fehlenden positiven Impulse nicht zu befürchten. Ein Impuls könnte es erst geben, wenn die amerikanische Notenbank die Zinsen aufgrund robuster Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten erhöhe. Dann könne es hierzulande eine Zinswende einleiten.

Aufgrund der niedrigen Bauzinsen warnen jedoch die Experten davor, möglichst viele Schulden aufzunehmen. Die Zinskonditionen können nur für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben werden. Wer dann noch eine niedrige Tilgung wählt, muss später bei vielleicht höheren Zinsen eine hohe Restschuld refinanzieren. Clever ist deshalb, die Tilgung hoch anzusetzen – möglichst bei drei Prozent und mehr. So wird die Schuld schnell zurückgezahlt. Ebenso ist ein häufiger Fehler im aktuellen Niedrigzinsumfeld übereilte Kaufentscheidungen zu treffen. Der Zins sollte kein Kriterium für einen Kauf sein. Voraussichtlich bleibt der niedrige Zins noch einige Zeit vorhanden, sodass man ein passendes Objekt und Finanzierung finden kann.