Krankenvorsorge über den Betrieb

Der Krankenstand ist 2011 in Deutschland auf 3,6 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit 15 Jahren gestiegen. Hier zeigen sich erste Anzeichen des demografischen Wandels. Wer aber bis 67 arbeiten soll, für den muss der Arbeitgeber mehr tun, um eine alternde Belegschaft gesund, motiviert und produktiv zu halten. Das klappt nur mit betrieblichem Gesundheitsmanagement und zunehmend auch betrieblicher Gesundheitsvorsorge.

Mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand durch Bezuschussung privater Krankenversicherungen (Health-Insurance-Benefits) kann der Arbeitgeber unmittelbaren Nutzen für Arbeitnehmer stiften und dabei seine eigene Attraktivität erhöhen, sagte Michael Kurtenbach, Vorstandschef der Gothaer Krankenversicherung, auf der GoFuture-Tour 2012 in Berlin.

Der Leistungsumfang gliedere sich einerseits in Versicherungen mit der kollektiven Krankenversicherung (Gothaer Kranken) und andererseits in Dienstleistungen mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (Medi-Expert). Die Finanzierung sei allein vom Arbeitgeber, allein vom Arbeitnehmer, auf paritätische Weise oder als Mix, etwa als Anschubfinanzierung, möglich.

Für Unternehmen, Verbände oder Vereine mit mehr als fünf Mitarbeitern bzw. Mitgliedern bietet die Gothaer Krankenversicherung besondere Konditionen im Rahmen von Kollektivverträgen an. Dabei kann die gesamte Palette, vom preiswerten Grundschutz bis hin zum anspruchsvollen Topschutz, vereinbart werden. Die Produktfamilie „MediGroup“ beinhaltet Tarife zur ambulanten Ergänzung, stationären Ergänzung, stationären Ergänzung bei Unfall, Zahn-Ergänzung sowie Pflegetagegeld.

Vorteil für den Arbeitgeber bei betrieblicher Krankenversicherung: Die Beiträge zählen zu den Sachbezügen. Beiträge bis zu 44 Euro pro Monat bleiben demnach steuer- und sozialabgabefrei. Höhere Beiträge können durch den Arbeitgeber pauschal versteuert werden. Beides sind Betriebsausgaben.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement beginnt bei der Gothaer (Medi-Expert) mit einer Analyse und Erhebung von Gesundheitsdaten. Inhalte: gesundheitsspezifische Mitarbeiterbefragung, Stress-Check, Ernährungsberatung, Infrarot-Körperfettmessung und Fitness-Check. Unterm Strich lassen sich Krankheitskosten und Fehlzeiten reduzieren. 500 Euro je Arbeitnehmer und Jahr sind für die Gesundheitsförderung steuerfrei (nach § 3 Nr. 34 EStG).

Die Gothaer hat laut Kurtenbach beim Gesundheitsmanagement einschlägige Erfahrungen, die unter anderem 2011 vom BKK-Bundesverband mit dem Deutschen Unternehmerpreis Gesundheit sowie dem Corporate Health Award 2011 (Initiative von Handelsblatt, TÜV Süd und Bundesarbeitsministerium) im Bereich Finanzen/Versicherungen gewürdigt wurden. 

Ab sofort bietet auch die Allianz bKV für Firmen an, wenn mindestens zehn Mitarbeiter im gleichen Tarif versichert werden. Die Aufnahme ist unkompliziert. Gesundheitsprüfung und Wartezeiten entfallen. Der Arbeitgeber trägt nur die Namen in eine elektronische Liste ein und sendet die an die Allianz. Die Leistungsabwicklung erfolgt direkt zwischen Versicherer und Mitarbeiter. Damit hat der Arbeitgeber wenig Verwaltungsaufwand. Die Tarife sind einheitlich für bestimmte Altersgruppen und geschlechtsneutral kalkuliert. „Die Unternehmen wissen sofort, wie viel sie welches Modul kostet“, sagt Allianz-PKV-Vorstand Christian Molt.