Stimmungsmache gegen die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung

Sozialverbände und Gewerkschaften machen regelmäßig Stimmung, das Rentenniveau nicht weiter absinken zu lassen, um Altersarmut zu vermeiden. Das führe jedoch – alleine schon aufgrund Generationengerechtigkeit – zu falschen Reformen, welche die junge Generation und heutigen Beitragszahler zu tragen haben.

So ist derzeit im Gespräch, das Rentenniveau auf heutigem Stand zu halten oder sogar anzuheben. Dazu müssten die Rentenbeiträge deutlich steigen. Anstatt die gesetzliche Rentenversicherung an den demografischen Wandel anzupassen, werden stattdessen die finanziellen Folgen missachtet. Die Folgen eines gleichen oder höheren Rentenniveaus hat die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft berechnen lassen.

Würde das Rentenniveau auf 50 Prozent angehoben, so würden Singles im Jahr 2030 jährlich mit rund 480 Euro mehr im Jahr belastet, Vierköpfige Familien sogar mit 980 Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die Beitragssätze stiegen damit im Jahr 2030 auf rund 25 Prozent.

Szenario zwei wäre das Festfrieren des Rentenniveaus auf heutigem Stand. Hierbei würde der Beitragssatz auf rund 23,5 Prozent ansteigen.

Im Status-quo, also wenn die Gesetze nicht geändert werden, sinke das Rentenniveau auf 44,6 Prozent im Jahr 2030 und der Beitragssatz stiege auf 21,5 Prozent.

Alle Szenarien wurden praxisnah mit erhöhtem Arbeitnehmerbeitrag und abzüglich Steuerersparnis aufgrund höherer Vorsorgeaufwendungen gemacht. Zusätzliche Belastungen von bis zu 1.000 Euro wären die Folge, wenn das Rentenniveau gesetzestechnisch hoch gehalten werde.

Generationengerechte Rentenpolitik sieht anders aus. Alleinerziehende und Familien mit Kindern müssten beim Nettoeinkommen erhebliche Einbußen von 500 bis 1.000 Euro jährlich verkraften. Von Altersarmut Betroffene hätten noch nicht einmal etwas von einer Anhebung des Rentenniveaus. Auch ein Einfrieren des Rentenniveaus koste Beitragszahler in zwanzig Jahren zweistellige Milliardensummen, so Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM. Eine generationengerechte Rentenpolitik schaffe man nicht mit Haltelinien, sondern mit Gesetzen für gute Arbeitsmarktpolitik und auch eine Anhebung des Rentenalters.