Was der Unisex-Retter der Continentale bewirkt

Der Versicherungsverbund Die Continentale hat bereits zum 1. Januar 2012 eine neue Tarifgeneration von Lebensversicherungen auf den Markt gebracht. Neu bei der klassischen Rentenversicherung: Die Flexibilität für die Auszahlungen wurde deutlich erhöht. Es besteht nicht mehr nur die zwischen Verrentung und Kapitalabfindung, sondern zusätzlich auch eine neue „Cash-Option“. Damit lässt sich ein Teil des Kapitals auch nach Rentenbeginn auszahlen, und zwar bis zu zweimal. Zudem kann der Kunde den Rentenbeginn verschieben – jetzt sogar bis Alter 85.

Zum 1. April 2012 hat die Continentale die neuen Tarife zusätzlich mit einem „Unisex-Retter" versehen. Damit will man vermeiden, dass der Kunde bei künftigen Vertragsänderungen in der Unisex-Welt landet und höheren Beitrag zahlen muss. Gemeint ist eigentlich eine Rettung des heutigen Tarifs vor der Unisex-Welt, die im Neugeschäft ab 21. Dezember 2012 droht und insbesondere Rentenversicherungen für Männer verteuert.

Der automatische Umstieg auf den Unisex-Tarif droht nämlich Männern auch im Bestand, falls sie Vertragsänderungen vornehmen, etwa Sonderzahlungen vornehmen, Nachversicherungsgarantien einlösen oder einfach generell einen höheren laufenden Beitrag vereinbaren. In solchen Fällen wird aus Gründen des Verbraucherschutzes generell der ganze Vertrag auf die neuesten Bedingungen umgestellt.

Der „Unisex-Retter" verhindert genau das: Es bleibt explizit bei den alten Rechnungsgrundlagen, wenn später Vertragsänderungen vorgenommen werden. Der Kunde bleibt somit bewusst in der alten, nach Geschlecht kalkulierten Vertragswelt. Die Branche insgesamt hat dazu bislang nicht in ihren AVB reagiert. Anders die Continentale. An den passenden Stellen heißt es sinngemäß: Die Änderung erfolgt im bestehenden Versicherungsvertrag (Grundvertrag). Ihr werden der gleiche Tarif - mit den für ihn gültigen Tarifbestimmungen, den Rechnungsgrundlagen und den zugehörigen Allgemeinen oder Besonderen Bedingungen - und alle sonstigen für den Grundvertrag geltenden Vereinbarungen zugrunde gelegt.

Vor allem jungen Männern soll so für begrenzte Zeit bis zum 20. Dezember 2012 der vergünstigte Einstieg in die Altersvorsorge ermöglicht werden, denn der Einstieg ist schon ab 10 Euro Monatsbeitrag möglich und kann später ohne Unisex-Gefahr erhöht werden. Wer allerdings nach dem 20. Dezember den Vertrag abschließt, kann den Unisex-Retter nicht mehr nutzen. Internen Berechnungen zufolge spart ein Mann (50), der jetzt 100 Euro Monatsbeitrag für eine klassische Rente (Tarif R1)  bis 65 anlegt, monatlich 4 Euro und insgesamt 864 Euro Beitrag ein.

Ob die gewünschte Vorsorge mit oder ohne Unisex für den jeweiligen Kunden günstiger ist, können Vermittler mit dem Unisex-Check in der Beratungssoftware berechnen. Dieser vergleicht den heutigen Tarif mit einem Unisex-Modelltarif und zeigt die Vorteile auf. Einzelheiten gibt es im Maklerextranet unter www.contactm.de.

Mit der Umstellung auf neue Rechnungsgrundlagen fühlt sich die Continentale nach eigener Darstellung sowohl mit der garantierten Leistung als auch mit der Gesamtleistung im Marktvergleich „ausgezeichnet positioniert“. Dies wird durch ein neues Rating des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) bestätigt, das 142 Tarife von 65 Anbietern 79 Prüfkriterien unterzogen hat. Ergebnis: Bei klassischen Renten kam die Continentale unter 58 Angeboten mit ihrem Tarif(flexible Renten-Police) die Note 1,8 (Marktdurchschnitt: 2,3) und damit Platz 12.

Erstmals hat das IVFP im Bereich Rendite geprüft, welche Rechnungsgrundlagen bei einer Zuzahlung zugrunde liegen. Bei rund 34 Prozent aller Tarife bleiben sie unverändert. Positiv fielen Swiss Life, Continentale und Alte Leipziger auf. Insgesamt schneiden im Bereich Rendite vor allem Europa, PB Lebensversicherung, Continentale, Cosmos und HDI Gerling besonders gut ab. Vermittler können anhand des IVFP-Tariffinders im Internet passende Produkte ermitteln.