Aw: Gebäudeversicherung für eine Moschee

08.02.2018 11:32:41

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

haben Sie keine Vers.-Kaufmannslehre, kein Vers.-Studium usw. absolviert?
In meinen Lehrjahren Ende der 60'er Jahre haben wir jedenfalls gelernt, dass
eine der Hauptsäulen der Prämien-/Beitrags-
Kalkulation von Versicherern die 'Schaden-Eintrittswahrscheinlichkeit, die
durchschnittliche Schadenhöhe usw. usw.'
je Gefahr/Risiko für Sachen/Personen oder von selbigen ausgehend sind.
Insoweit empfinde ich Ihren Einwand "solche Art von Versicherungen danach
Spiel und Wett" als despektierlich unserem
Berufsstand gegenüber.

Ihr Hinweis "Zu viel Investition des Versicherers in Zinspapiere, Alkohol-
und Waffengeschäfte führt auch zu Problemen"
dürfte wohl eher ebenso deplatziert sein mangels Bedeutung = wie sollen denn
die Gebäude-Versicherer investieren
können, wenn doch die meisten von ihnen seit Jahren rote Zahlen schreiben?

Gruß

[Name ausgeblendet]

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08.02.2018 14:46:50

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

wenn ich nur gegen Zahlung von 50 EUR ein einziges Smartphone für 1.000 EUR
absichere, wie soll ich da denn irgendetwas mit
Schaden-Eintrittswahrscheinlichkeiten und durchschnittlichen Schadenhöhen
anfangen?

Zweifellos wäre es doch Spiel und Wette. Nicht mal die BaFin würde mir
unerlaubtes Versicherungsgeschäft vorhalten.

Dazu würde ich nämlich einen so großen Bestand benötigen, dass ich erst
anfangen könnte, auf einer kollektiven Basis nach dem Prinzip des
Schadenausgleichs im Kollektiv zu kalkulieren. Erst dann ist es nach
deutschem Recht nicht mehr Spiel und Wette, sondern aufsichtspflichtiges
Versicherungsgeschäft.

So wie wenn an einen erschießt, dann ist es Mord, und man kommt ins
Gefängnis, und darf nicht mal mehr über Los gehen und 4000 EUR einnehmen.
Erschießt man aber 100.000, ist es Krieg, und man bekommt einen Orden.
Manche sehen auch dies anders, und sehen es auch als Mord, weil die Anzahl
und die Frage, ob man sich dazu etwa als anerkannter Staat zusammenschließt,
keine wesentlichen Unterschied machen sollte.

Wenn also im Islam es keinen Unterschied macht, ob die Verträge schon eine
Anzahl erreicht haben, die eine kollektive "Prämien-/Beitrags-Kalkulation
von Versicherern die 'Schaden-Eintrittswahrscheinlichkeit, die
durchschnittliche Schadenhöhe usw. usw.' beinhalten, so ist das doch
systematisch verständlich und nachvollziehbar. Warum soll es denn nur durch
die große Zahl und die damit möglichen kalkulatorischen Methoden, das Risiko
des Anbieters kollektiv zu begrenzen, plötzlich etwas anderes sein.

Wenn Sie beim Buchmacher im siebten Rennen 100 EUR auf Asterix auf Sieg
setzen, mit Quote 1 zu 10, bleibt es doch auch dann eine Wette, wenn der
Buchmacher durch geeignete Kalkulation und die Annahme vieler 10.000er an
Wetten am Ende gar kein Risiko mehr trägt, weil er die Gewinne immer aus den
Einsätzen der Verlierer zahlen kann, und ihm noch genug an Gewinn verbleibt.

Und wenn Sie 500 EUR in der Spielbank Bad Ems auf die 13 setzen, bleibt es
doch ein Spiel, auch wenn die Spielbank durch die vielen Besucher und
festgelegte Höchsteinsätze gar keinen Verlust machen kann, sondern stets
über den Tag gesehen gewinnt.

Die saubere Kalkulation im Kollektiv der genügend großen Anzahl an
Teilnehmern beim Buchmacher oder der Spielbank macht daraus doch nicht etwas
anderes als weiterhin Spiel und Wette?

Warum also sollte der Islam bei Versicherern nur wegen des großen
Versicherungskollektivs plötzlich etwas anderes sehen als Spiel und Wette?

Wie Gebäudeversicherer islamkonform investieren sehen Sie in vielen Staaten,
die sich an islamkonformen Grundsätzen der Scharia orientieren.

"wie sollen denn die Gebäude-Versicherer investieren können, wenn doch die
meisten von ihnen seit Jahren rote Zahlen schreiben" - dies zeigt doch
gerade, wie verderblich die Investition in solche Anlagen ist. Weil diese
den Wettbewerb so anheizen, dass tiefrote Zahlen herauskommen, und man dann
erst recht nicht mehr aus der bisherigen Anlagepolitik herauskommt. Wären
ihnen diese Anlagen genommen, so wären sie doch gezwungen, seriös und
kostendeckend zu kalkulieren, wenn sie nicht in die Insolvenz gehen wollen.

Es ist doch nicht despektierlich gegenüber einem Viersternekoch, wenn man
ihm sagt, dass sein Rindersteak wohl für den Veganer (nicht die Invasoren
von der Vega) nicht in Frage kommen wird, und auch nicht gegenüber der
Heimat der Bayern, wenn dem Muslim die Schweinshaxe nicht schmeckt.

Schöne Grüße

[Name ausgeblendet]

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08.02.2018 16:11:15

Hallo Kollegen

Hatte ich noch gedacht, diese Diskussionen hätten ein Ende, aber nein.
Wäre ja fast nicht darauf gekommen, es ist ja Fasching, Karneval, oder wie man dieses lustige Treiben nennt.
In diesem Sinne Helau und Alaaf.

MfG

[Name ausgeblendet]

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08.02.2018 16:10:42

Guten Tag Herr [Name ausgeblendet],

es reicht!

Verschonen Sie uns bitte mit Ihren Auslegungen über Scharia, Spielkasinos,
Rennbahnen, Sternköche und Schweinshaxen.

Wir arbeiten in einem anderen Bereich.

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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08.02.2018 16:21:47

Sehe ich auch so. Ich weiß nicht, was diese "Diskussion" hier zu suchen
hat. Daher erkläre ich diesen Thread für beendet.

Beste Grüße

[Name ausgeblendet]

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