Interessenüberschneidung zwischen journalismus und Werbung bei Spiegel-Online

07.09.2015 16:48:31

Sehr geehrte Kollegen,

wie wahrscheinlich die meisten von Ihnen wissen, schreibt Herr [Name ausgeblendet]
(ehemaliger Chefredakteur von Finanztest) in [Name ausgeblendet]-Online wöchentlich über
"den richtigen Umgang mit Geld".
I.d.R. läßt er sich über die diversen Möglichkeiten der Altersvorsorge aus,
natürlich nicht, ohne seine Artikel mit Links zur eigenen Homepage
(Finanztip) regelrecht zu spicken.
Ich frage mich seit langem, wie es wohl sein kann, dass ein an sich
renommiertes Blatt wie der [Name ausgeblendet] eine solche "Finanztip-Werbeseite" als
Journalismus bezeichnen darf, insbesondere da viel Beiträge des Herrn
Tenhagen aus fachlicher Sicht damals bei Finanztest wie heute bei Finanztip
durchaus umstritten sind. [Name ausgeblendet]-Online hat auf meine vor einiger Zeit
gestellte Anfrage, ob der [Name ausgeblendet] Hr. Tenhagen bezahle für seine
"journalistische Arbeit" oder ob Hr. Tenhagen den [Name ausgeblendet] für seine als
Information verbrämte Werbeseite bezahle, leider unbeantwortet gelassen.

Es ist vom Grundsatz natürlich nicht zu beanstanden , dass Herr [Name ausgeblendet]
Unternehmer Werbung betreibt, aber dann bitte in offizieller Form als
Werbung gekennzeichnet. Dass sich [Name ausgeblendet]-Online derart mißbrauchen läßt,
seine eigentlich als neutrales Informationsmedium konzipierte Seite,
entgeltlich oder unentgeltlich für diese verkappte Form der Werbung bereit
zu halten, ist vom investigativen Journalismus, der den [Name ausgeblendet] einst
bekannt und angesehen machte, so weit entfernt, wie die Menscheit von der
Besiedelung des Mars.

Hat einer von Ihnen eine idee, wie man diesem Treiben Einhalt gebieten kann
? Könnte eine Beschwerde beim Presserat helfen ? Für einen "Shit-Storm" an
die [Name ausgeblendet]-Online-Redaktion sind wir sicher zu wenige.

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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