Offene Mail an Herrn Pradetto

09.07.2004 06:20:16

Sehr geehrter Herr [Name ausgeblendet],

lassen Sie mich vorweg nehmen, dass Sie mir in zwei Dingen keine Wahl
lassen. Die erste Sache ist, dass ich Ihnen auf diesem Wege in einer
offenen Mail antworten muss. Denn Sie umgehen die Mailingliste, indem Sie
die Teilnehmer direkt anschreiben. Selbst eine unserer Mitarbeiterinnen
erhielt Ihre Mail an ihre private Email-Adresse. Sie hatte vor über einem
Jahr versehendlich mit dieser Adresse an die Liste geschrieben. Das lässt
doch sehr vermuten, dass Sie systematisch alle Adressen der
Mailinglistenteilnehmer bei Ihnen speichern.

Und um ehrlich zu sein, ich verstehe die ganze Aufregung nicht so recht,
insbesondere was im Moment bei experten.de läuft. Was ist eigentlich
passiert? Ein Listenteilnehmer fragte an, ob jemand den Fair e.V. kennt,
der ihn abgemahnt hat. Nachdem dazu einige Beiträge gekommen waren, geht
der Fair e.V. offen darauf ein und schildert die Situation, nämlich, dass
nichts anderes passiert, als dass der eigene beim Patentamt geschützte
Name verteidigt wird. Und das zunächst nicht mit einem teuren Anwalt,
sondern mit einer Kostennote von 50 Euro, die, da können Sie versichert
sein, noch nicht einmal die eigenen Kosten deckt, denn es reicht im
Regelfall nicht, einen Brief zu schreiben, sondern es schließen sich
natürlich Diskussionen an.

Übrigens, das sei hier eingeschoben, muss der Fair e.V. jeden Plagiator
abmahnen, denn, so hat es mir einmal unser Anwalt erklärt, ergibt sich
ansonsten eine sogenannte Verwässerung der Marke. Wenn der Fair e.V.
einmal ein Plagiat nicht abmahnt, kann nämlich der nächste sagen "Ihr habt
den anderen ja auch nicht abgemahnt" und schon ist der mögliche
Namensschutz den Bach hinunter.

Außerdem, das sei ebenfalls nochmals erwähnt, verteidigt der FAIR e.V.
die Marken nur dann, wenn der benutzte Fair-Begriff im Zusammenhang mit
einer Finanzdienstleistung oder Versicherungsvermittlung steht, wie im
vorliegenden Fall bei "fairsichert.net".

Eines würde mich interessieren: Sie haben selbst Ihren Firmennamen
schützen lassen. Was würden Sie eigentlich tun, wenn jemand sich mit dem
Namen blau direkt mit dem gleichen Geschäftsgegenstand niederlassen würde?
Natürlich, lassen Sie mich die Antwort vorweg nehmen, würden Sie ihn
konsequenterweise auffordern, das zu unterlassen.

Also zusammengefasst: Der Fair e.V. verteidigt seine eigenen Marken und
das ist völlig legitim.

Nebenbei sei erwähnt, dass sich der Listenteilnehmer, der die Diskussion
begann, mittlerweile mit dem Fair e.V. in Verbindung gesetzt hat (er soll
übrigens sehr nett sein, wurde mir berichtet). Nach dem Gespräch hat er
die Unterlassungserklärung unterschrieben.

Lassen Sie mich nun auf einige Ihrer wiederkehrenden Wortbeiträge,
insbesondere auf den Seiten von experten.de, eingehen:

Sie werfen der deutschen-versicherungsboerse Zensur vor: Unsere
Mailingliste dient dem fachlichen Austausch unter den Kollegen innerhalb
der Versicherungswirtschaft. Meta-Diskussionen und persönliche Angriffe
sind laut Netiquette nicht erlaubt und werden unterbunden oder untersagt.
In der Vergangenheit haben wir oft Diskussionen abgebrochen, die in eine
Meta-Diskussion ausarteten. Im vorliegenden Fall haben wir die Diskussion
hingegen laufen lassen, um nicht in den Ruf einer Zensur zu kommen, haben
dann aber doch irgendwann abgebrochen, da alle weiteren Wortbeiträge nur
noch Meta-Wortbeiträge gewesen wären, denn die Argumente waren gefallen.
Ich hatte in meiner abschließenden Mail an die Listenteilnehmer
ausdrücklich gebeten, die Diskussion nicht wieder aufzunehmen. Hingegen
legten Sie weiterhin den Finger in die Wunde und versandten sofort eine in
meinen Augen weitere Mail im Meta-Diskussionsstil. Diese haben wir
abgelehnt, was voll und ganz den Listenregeln entspricht. Und warum sollen
wir in eigener Sache anders handeln als in fremden Angelegenheiten, in
denen wir uns oft hart zeigten, um andere zu schützen?

Sie schreiben: Ein Teilnehmer (nicht ich) wurde sogar vom

[Name ausgeblendet]

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