Rürup-Rente: Berlin hält Bürger für unmündig

03.06.2004 14:23:16

In der aktuellen Vers.wirtschaft ist ein Standpunkt von
Prof. Dr. [Name ausgeblendet] (Uni Mannheim) veröffentlicht worden.

Thema: Rürup-Rente - Marktwirtschaftliche Alternativen wären besser

Anbei ein paar interessante Stichworte daraus:

- Die Empfehlungen der Rürup-Kommission gehen weit über den Auftrag des
Bundesverfassungsgerichtes hinaus, indem nicht nur die gesetzliche,
sondern auch die private und betriebliche Rente auf die nachgelagerte
Besteuerung reformiert werden (die Bundesregierung ist den Vorschlägen
weitgehend gefolgt)

- Systembruch: Lebenslange Rentenzahlung sind zwar zentraler Bestandteil
der Altersversorgung, jedoch nur EIN Bestandteil. Die Kommission hat die
Empfehlungen mit eingeschränkter Perspektive ausgesprochen und die
Bedürfnisse der Menschen vernachlässigt. Stichwort: Einmalige
Kapitalleistungen z.B. für den Erwerb einer Wohnung im Alters-/Pflegeheim.

- Die KLV wurde den Kapitalanlageprodukten zugeordnet - dabei wurde
ignoriert, dass biometrische Risiken absichert und Investmentgarantien
abgegeben werden (Stichwort: Aktienabsturz und Altersversorgung)

- Steuerprivileg: Die Aktienanlage wird jetzt im Gegensatz zur KLV
steuerlich gefördert, da nur die (geringen) Dividenden besteuert werden,
die Kursgewinne jedoch steuerfrei sind (keine Konsistenz zum angeblich
so zentralen Prinzip der nachgelagerten Besteuerung). Das langfristige
Investment der KLV wird durch die Steuer bestraft.

- Die Rürup-Rente ist eine Leibrente (nicht vererbbar, nicht
übertragbar, nicht beleihbar, nicht kapitalisierbar). Damit werden alle
von den Menschen nachgefragten Produktmerkmale und somit der
tatsächliche Bedarf ignoriert. Prognose: Rürup-Rente deckt nicht den
Bedarf und wird nicht nachgefragt werden.

Sein Fazit: Die bisherige bewährte und erprobte Alterssicherung wird
durch ein vollständig neues System ersetzt. Der Bedarf der Kunden wird
nicht getroffen, die Akzeptanz ist vollkommen ungewiss.

Gruss,

[Name ausgeblendet]

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