Anzeige
24.01.2007 - dvb-Presseservice

Ärzteverbände fordern Routineimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs: mhplus BKK bezahlt Krebsimpfung für Mädchen

Ludwigsburg, 23. Januar 2007. Die mhplus Betriebskrankenkasse erstattet seit diesem Jahr eine neue, von Kinder- sowie Frauenärzten empfohlene Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs für Mädchen und junge Frauen. Ein geeigneter Impfstoff ist erst seit drei Monaten in Europa verfügbar. Ärzteverbände hatten aktuell beklagt, dass bisher nur wenige deutsche Krankenkassen einer Übernahme der Kosten für die neue, erfolgversprechende Impfung zugestimmt haben.

Weltweit erkranken pro Jahr eine halbe Million Frauen an Gebärmutterhalskrebs, allein in Deutschland sind es rund 7000 Frauen jährlich, etwa 2000 Patientinnen sterben daran. Auslöser sind einige Typen des häufigsten Virus, der weltweit über Sexualkontakte übertragen wird, des sogenannten Humane-Papilloma-Virus (HPV). Etwa 100 Typen des Virus gibt es, die meisten sind harmlos, einige verursachen lediglich ungefährliche Warzen. Der neue Impfstoff ist unter anderem gegen die beiden Virenstämme HPV 16 und 18 wirksam, die zusammen für über 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Der Haken: Er wirkt nur bei Frauen, die sich noch nicht infiziert haben. „Laut Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sammeln heute rund 70 Prozent der Mädchen und Jungen ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit 14 Jahren und früher“, so mhplus-Pressesprecher Michael Pfeiffer. „Daher ist eine Impfung bereits in sehr jungen Jahren und vor dem ersten Sexualkontakt erforderlich.“

Die HPV-Impfung ist vor der Pubertät am sinnvollsten

Die mhplus erstattet seit Januar 2007 die Kosten der HPV-Impfung für Mädchen zwischen 9 und 18 Jahren und darüber hinaus für junge Frauen bis zum vollendeten 26. Lebensjahr, sofern der Arzt dies empfiehlt. Der Eigenanteil des Versicherten beträgt maximal 10 Euro. Dabei wird der Impfstoff dreimal innerhalb eines halben Jahres in den Oberarm gespritzt. Er enthält keine lebenden Viren, sondern besteht nur aus Eiweißstoffen und ist sehr gut verträglich, sprich ohne bedeutende Nebenwirkungen. Das bestätigten ausgiebige Tests mit über 27.000 Frauen in 33 Ländern. Bei einer flächendeckenden Impfung könnten laut Experten etwa 70 Prozent der späteren operativen Eingriffe verhindert werden.

Aktuell wird untersucht, wie sinnvoll die Impfung darüber hinaus für junge Frauen ist, die erste sexuelle Erfahrungen hinter sich haben. Am wichtigsten wäre der Impfschutz im Alter von 20 bis 25 Jahren, da hier die Infektionsrate am höchsten ist. Bis zu 35 Prozent der Frauen dieses Alters könnten bereits infiziert sein, das Robert-Koch-Institut schätzt, dass über 18 Prozent aller deutschen Frauen mit einem HP-Virus leben. Im Prinzip sollten sich aber auch Jungen und junge Männer impfen lassen, da sie potenzielle Überträger der Viren sind. Obendrein schützt die Impfung auch sie vor den ebenfalls durch HP-Viren ausgelösten Feigwarzen, die Männer und Frauen gleichermaßen befallen können. Bislang ist der Impfstoff allerdings nur für Frauen zugelassen.

Wirksamer Schutz, aber kein Freibrief

Die Typen von HP-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können, werden auch High-Risk-Viren genannt. Im Gegensatz zu den harmlosen Vertretern sind sie in der Lage, in Zellkernen zu überleben. Ist das Immunsystem zu schwach, die Viren selbstständig zu vertreiben, verändern die Viren das Erbmaterial der Zellen. Eine Krebszelle entsteht, das sogenannte Zervixkarzinom – und das oft erst über zwölf Jahre nach der Infektion. Gegen die häufigsten dafür verantwortlichen Virusstämme HPV 16 und 18 haben Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des amerikanischen National Institute of Health (NIH) den neuen Impfstoff entwickelt. Nach klinischen Studien beugt es Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs, aber auch anderen Krebsarten vor, die ebenfalls durch High-Risk-Viren hervorgerufen werden. Die Grenzen des Impfstoffs sind allerdings bei seltenen HPV-Typen erreicht, die immerhin noch für 20 bis 30 Prozent aller Arten von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Eine regelmäßige gynäkologische Vorsorgeuntersuchung wird daher auch in Zukunft notwendig bleiben.



Herr Michael Pfeiffer
Tel.: (0 71 41) 97 90 - 304
Fax: (0 71 41) 97 90 - 246
E-Mail: michael.pfeiffer@mhplus.de

mhplus Betriebskrankenkasse
Franckstraße 8
71636 Ludwigsburg
Deutschland
www.mhplus.de

Die mhplus im Profil

Die mhplus BKK mit Hauptsitz in Ludwigsburg wurde 1952 gegründet und ist seit 1.9.1999 für gesetzlich Versicherte geöffnet. Derzeit betreuen 744 Beschäftigte an 13 Standorten rund 462.000 Versicherte. Neben individueller Betreuung bietet die Kasse umfangreiche Mehrleistungen an. Die Zeitschrift Öko-Test hat die mhplus 2006 bereits zum zweiten Mal als beste BKK Deutschlands bewertet und zudem als günstigste unter den besten 20 Kassen ermittelt. Der allgemeine Beitragssatz beträgt 13,3 Prozent.