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23.07.2007 - dvb-Presseservice

1. Quartal 2007: Gesetzliche Sozial­versicherung mit 3,4 Milliarden Euro im Defizit

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, errechnet sich für die gesetzliche Sozialversicherung – sie umfasst die gesetzliche Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, die Alterssicherung für Landwirte sowie die Bundesagentur für Arbeit – im ersten Quartal 2007 in der Abgrenzung der Finanzstatistik ein Finanzierungs­defizit in Höhe von 3,4 Milliarden Euro.

Während die Ausgaben in den ersten drei Monaten 2007 mit 115,9 Milliarden Euro geringfügig (– 0,5%) unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahresquartals blieben, gingen die Einnahmen deutlich um 6,0% auf 112,5 Milliarden Euro zurück. Ursächlich dafür war die zu Jahresbeginn 2006 eingeführte Änderung des Beitragseinzugs­verfahrens. Sie führte dazu, dass einmalig ein zusätzlicher Monatsbeitrag zu verbuchen und daher eine außerordentliche Erhöhung der Einnahmen zu verzeichnen war.

Dieser Basiseffekt wirkte sich bei der gesetzlichen Rentenversicherung und der Bundes­agentur für Arbeit aus, deren Einnahmen im ersten Quartal 2007 um 4,6 Milliarden Euro (– 7,6%) beziehungsweise um 4,0 Milliarden Euro (– 28,5%) niedriger ausfielen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Bei der Bundesagentur beeinflusste darüber hinaus die Absenkung des Beitragssatzes zur Arbeitslosen­versicherung um 2,3 Prozentpunkte auf 4,2% die Einnahmeentwicklung. Die Ausgaben der Rentenversicherung erhöhten sich im ersten Quartal 2007 leicht um 0,5%. Die Ausgaben der Bundesagentur nahmen dagegen stark (– 18,1%) ab, vorwiegend wegen der Zunahme der Beschäftigtenzahl bei an­haltend guter Konjunktur. Per Saldo errechnet sich für die Rentenversicherung ein Defizit von 2,1 Milliarden Euro, für die Bundes­agentur von nur noch 0,3 Milliarden Euro. Die gesetzliche Krankenversicherung wies ein leichtes Defizit von 0,8 Milliarden Euro auf, 0,4 Milliarden Euro weniger als im ersten Quartal 2006.

Wegen der starken unterjährigen Schwankungen der Aus­gaben und Einnahmen können anhand der Daten des ersten Vierteljahres noch keine Rück­schlüsse auf das Jahres­ergebnis gezogen werden.



Herr Peter Hatzmann
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Statistisches Bundesamt
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