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26.09.2008 - dvb-Presseservice

11. Deutscher Lungentag am 27. September 2008:

Lungentransplantationen nahmen 2007 zu – Organspendeausweis wichtig

Hannover, September 2008 – In Deutschland ist die Zahl der Lungentransplantationen im Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr merklich angestiegen. Das berichtet die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) unter Berufung auf die Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). 2007 wurde demnach in der Bundesrepublik bei 284 Menschen eine Lunge transplantiert – im Vorjahr lag die Zahl mit 253 Transplantationen noch deutlich niedriger. Damit haben die Lungenverpflanzungen um 12,3 Prozent zugenommen. Die Lungentransplantation steht auf Platz vier aller Transplantationen in Deutschland. Nur bei den Nieren-, Leber- und Herzverpflanzungen gibt es noch mehr Transplantationen. Lungentransplantationen nehmen in der Bundesrepublik Deutschland damit rund 7 Prozent aller Organverpflanzungen ein.

Die KKH weist jedoch darauf hin, dass sich nach dem kontinuierlichen Aufwärtstrend der Organspendezahlen in den letzten Jahren für 2008 ein Rückgang abzeichnet. Nach vorläufigen Zahlen der DSO sank im ersten Halbjahr 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Zahl der zur Verfügung stehenden Spender von 667 auf 586. Wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2007 noch 2.142 Transplantationen durchgeführt, waren es im ersten Halbjahr 2008 nur noch 1.984. Der bundesweite Rückgang der Organspenden ist vor allem aus Sicht der Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten bedauerlich. „Darum sollte jeder Bundesbürger noch einmal überprüfen, ob er über einen Organspendeausweis verfügt“, so Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH. Noch immer warten bundesweit 12.000 Menschen auf eine lebensrettende Transplantation. Für viele Schwerstkranke kann kein lebensrettendes Spenderorgan gefunden werden.



Frau Daniela Friedrich
Tel.: 0511 2802-1610
Fax: 0511 2802-1699
E-Mail: presse@kkh.de

KKH Kaufmännische Krankenkasse
Karl-Wiechert-Allee 61
30625 Hannover
http://www.kkh.de/

Hintergrund Lungentransplantation:

Erstmals transplantierte der Arzt James D. Hardy 1963 in Jackson/Mississippi eine linke Lunge. In der BRD führte sein Berufskollege Emil Bücherl im Jahr 1967 zwei Lungentransplantationen in Berlin durch. Aufgrund der Komplexität können in Deutschland auch heute nur wenige Krankenhäuser Lungen transplantieren. Die meisten Lungentransplantationen werden in Hannover durchgeführt (2007: 106; 37,3 Prozent), an zweiter Stelle steht München/Großhadern (2007: 42; 14,8 Prozent), gefolgt von Berlin (2007: 34; 12 Prozent). Die durchschnittliche Wartezeit auf ein Spenderorgan beträgt derzeit zirka zwölf bis 24 Monate. Der überwiegende Teil der Patienten, die eine Lungentransplantation benötigen, ist an der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose erkrankt. Mit Kosten von etwa 65.000 Euro ist die Lungentransplantation eine der teuersten Organverpflanzungen. Die einjährige Überlebensrate nach Lungentransplantationen beträgt zurzeit weltweit im Durchschnitt 72 Prozent. Die Dreijahresüberlebensrate liegt bei 56 Prozent und die Fünfjahresüberlebensrate bei 43 Prozent. Zur Behandlung von Patienten mit Lungenerkrankungen im Endstadium hat sich die Lungentransplantation innerhalb der letzten Jahre zu einem erfolgreichen Verfahren entwickelt.

Über die KKH:

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Mehr als 4.300 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt über vier Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH ist Hannover.