Druckversion
Anzeige
11.02.2008 -
dvb-Presseservice
20 Prozent mehr Fehltage wegen Ess-Störungen
Hamburg, Februar 2008. Immer mehr Menschen leiden unter so
schweren Ess-Störungen, dass sie deshalb nicht arbeiten können. Wie
aktuelle Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK) zeigen, verursachten
Ess-Störungen im vergangenen Jahr allein bei den TK-Versicherten rund
54.000 Fehltage – 20 Prozent mehr als noch zwei Jahre zuvor. Bezogen auf
die deutsche Bevölkerung schlugen Ess-Störungen im vergangenen Jahr mit
fast 600.000 Krankheitstagen zu Buche. Hundert Menschen müssten 27 Jahre
lang arbeiten, um diese Fehltage nachzuholen.
Nicht nur
die Zahl der an Magersucht oder Bulimie erkrankten Menschen
ist gestiegen, die Betroffenen sind davon auch deutlich länger außer
Gefecht gesetzt: 75 Tage war ein Magersucht- oder Bulimiekranker
2007 durchschnittlich krankgeschrieben – elf Tage länger als noch zwei
Jahre zuvor.
"Diese Zahlen sind alarmierend", sagt
TK-Ernährungsexpertin Maike Schmidt. "Die Tatsache, dass jeder zweite
Deutsche zu dick ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf der
Gegenseite fast jedes zehnte Mädchen unter 18 Jahren zu dünn ist", so
Schmidt. Rund 1,9 Millionen Menschen in Deutschland sind nach
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes deutlich untergewichtig –
besonders häufig betroffen sind junge Frauen zwischen 15 und 25 Jahren.
Jeder dritte Magersüchtige gilt als chronisch krank, jeder zehnte stirbt
daran.
"Ess-Störungen können in der Pubertät so plötzlich und
unerwartet auftreten wie Pickel. Wenn Teenager ständig auf die Waage
steigen, um ihr Gewicht zu kontrollieren, kann dies der Anfang einer
langen Leidensgeschichte sein", sagt TK-Ernährungsexpertin Maike Schmidt.
Obwohl sie häufig in diesem Lebensalter ihren Anfang nehmen, seien
Ess-Störungen keine pubertäre Phase, sondern eine ernstzunehmende
Erkrankung. Schmidt: "Im schlimmsten Fall ist die Gewichtsabnahme so
drastisch, dass lebensbedrohliche körperliche Schäden entstehen. Durch
die Mangelernährung kommt es zu Kreislaufstörungen und extrem niedrigem
Blutdruck. Herzstillstand und Nierenversagen können die Folge sein."
URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/20-Prozent-mehr-Fehltage-wegen-Ess-St%F6rungen-ps_8015.html