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17.11.2005 - dvb-Presseservice

3. KKH-Innovationspreis für Früherkennung und Prävention vergeben - Preisverleihung auf der MEDICA

Bereits zum dritten Mal hat die Kaufmännische Krankenkasse - KKH ihren mit insgesamt 26.000 Euro dotierten Innovationspreis für Früherkennung und Prävention vergeben. Die Preisverleihung fand heute auf der MEDICA in Düsseldorf statt. Es wurden vier Arbeiten ausgezeichnet, die neue Verfahren zur wirksameren Prävention oder Früherkennung von Krankheiten beinhalten.

Der erste Preis (12.000 Euro) ging an Dr. med. Hansjürgen Teichmüller von der Sport-REHA GmbH Berlin. Teichmüller hat eine Evaluationsstudie entworfen. Sie erfasst den Beitrag standardisierter medizinischer Trainingstherapie zur Stabilisierung der Knochendichte bei postmenopausalen Frauen und damit zur Verbesserung des Sturzrisikos. Inhalt des Projekts ist die Erarbeitung eines einheitlichen wissenschaftlich fundierten Standards zur Prävention der Osteoporose, bei der es durch Demineralisierung des Knochens zu dessen Strukturverlust und somit zur Zerstörung der Mikroarchitektur kommt. In Deutschland sind 4 bis 6 Millionen Menschen (70 Prozent Frauen, 30 Prozent Männer) an Osteoporose erkrankt. 2 Millionen Frauen und 800.000 Männer erlitten als Spätkomplikation Wirbelkörpereinbrüche. Jährlich werden etwa 220.000 Wirbelkörperfrakturen diagnostiziert. Dazu kommen 130.000 bis 150.000 Oberschenkelhalsfrakturen infolge Osteoporose. Mit der steigenden Lebenserwartung ist mit einer raschen Zunahme dieser Erkrankung zu rechnen.

Teichmüller ging der Frage nach, welche Maßnahmen am effektivsten das Voranschreiten der Knochendemineralisation verringern oder stoppen und letztlich auch das Risiko von Knochenbrüchen minimieren. Als Erfolg versprechend gelten derzeit zwei Therapieansätze: die tägliche Gabe von 1.000 mg Kalzium und 1.000 Einheiten Vitamin D, regelmäßiges körperliches Training zur Verbesserung der Muskelmasse und der Muskelkraft mit dem Ziel einer Steigerung der Knochenmasse. Wie eine Dissertation ergab, führen die Gabe von Vitamin D und ein entsprechendes indikationsspezifisches Trainingsprogramm zu einer Steigerung der Muskelkraft und zum Aufbau von Knochenmasse. Dieses Konzept zur Prävention wurde von Teichmüller aufgenommen und weitergeführt. Nicht nur die Knochendichte, sondern auch die Fraktur- und Sturzhäufigkeit werden gemessen. Dadurch werden Erkenntnisse über die Verbesserung der Lebensqualität sowie die finanziellen Auswirkungen im Rahmen einer strukturierten Prävention in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) möglich.

Den zweiten Preis (8.000 Euro) erhielt Dr. Kerstin Ketelhut vom Institut für Sportwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität. Ihr zweiphasiges Pilotprojekt "Fitness für Kids" widmet sich der Frühprävention im Kindergartenalter durch Bewegungs- und Ernährungserziehung. In Deutschland leiden immer mehr Kinder an Bewegungsmangel, ernähren sich ungesund und sind häufiger übergewichtig oder weisen motorische Defizite auf. Dr. Ketelhut konnte den enormen gesundheitlichen Effekt einer qualifizierten frühen Bewegungserziehung aufzeigen. Die Interventionsgruppe hatte hoch signifikant bessere Ergebnisse hinsichtlich der Motorik und des Blutdruckverhaltens als die Kontrollgruppe. Inzwischen wird das Bewegungsprogramm in über 50 Berliner Kindergärten durchgeführt. Multiplikatorenschulungen sind ein wesentlicher Pfeiler des Programms. Sie machen das Projekt auf Dauer kostenneutral. Auch die Ernährung soll zu einem wichtigen Baustein des Projekts werden, das langfristig auf die Implementierung einer regelmäßigen Bewegungs- und Ernährungserziehung als Regeleinrichtung in der Kindergartenbetreuung abzielt.

Eine einfache Methode zur Früherkennung von Schädigungen der Blutgefäße hat Prof. Dr. med. Marion Haubitz von der Medizinischen Hochschule Hannover entwickelt. Sie wurde mit dem dritten Preis (4.000 Euro) geehrt. Gefäßerkrankungen spielen in den westlichen Industrieländern eine wesentliche Rolle. Dennoch existiert bisher kein verlässlicher Marker des Endothelzellschadens (in der Gefäßwand von Blutgefäßen), der auf das Problem hinweisen könnte, bevor Erkrankungssymptome manifest werden. Mit der von Prof. Haubitz vorgelegten Methode zur Bestimmung zirkulierender Endothelzellen liegt ein Marker vor, der sich bei unterschiedlichen Erkrankungen als geeignet erwiesen hat, Gefäßschäden anzuzeigen. Schädigungen der Blutgefäße begünstigen das Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen.

Einen mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis erhielt Dr. Jochen René Thyrian von der Arbeitsgemeinschaft "Rauchfreie Kindheit" am Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Greifswald für die Untersuchung zur Prävention tabakbezogener Krankheiten bei Neugeborenen und ihren Müttern. Tabakrauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko mit erheblichen gesundheitlichen Konsequenzen für die Raucherin sowie dem Passivrauch ausgesetzte Neugeborene. Über 30 Prozent der Frauen in der Allgemeinbevölkerung rauchen, zu Beginn der Schwangerschaft rauchen 41 Prozent der Frauen. 50 Prozent der Neugeborenen und der Kleinkinder sind dem Passivrauch durch elterliches Rauchen ausgesetzt. Sie leiden häufiger unter Atemwegserkrankungen, Asthma und Allergien. Die Studie zeigt, dass Frauen, die nach der Geburt zu Hause eine individuelle Gesundheitsberatung erhalten hatten, deutlich weniger rauchen. Väter und andere im Haushalt lebende Personen müssen in die Beratung einbezogen werden.

Die Kaufmännische unterstützt medizinische Vorhaben, die langfristig den Versicherten ein Mehr an Gesundheit liefern sollen und dazu führen, Ressourcen effizient einzusetzen. Vorstandschef Ingo Kailuweit: "Wenn wir jedoch auf dem Gebiet der Prävention und Früherkennung alle Möglichkeiten nutzen wollen, ist es unerlässlich, verstärkt innovative Verfahren einzusetzen." Mit neuen Methoden Krankheiten früher, schneller und günstiger zu erkennen, darauf komme es an. Ebenso wichtig ist das Hinauszögern oder Vermeiden von Krankheiten durch präventive Maßnahmen. Das rechtzeitige Aufdecken von Krankheiten oder Vermeiden von Risikofaktoren eröffne die Chance, die Gesundheit zu verbessern oder frühzeitig den Heilungsprozess zu fördern.

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