AOK-Arzneirabattverträge 2009/2010: AOK schließt Angebotsprüfung ab
Entscheidungen über weitere 19 Wirkstoffe gefallen
Im Rahmen der aktuellen Ausschreibung der Arzneirabattverträge für die Jahre
2009 und 2010 hat die AOK nun Entscheidungen für insgesamt 63 ausgeschriebene
Wirkstoffe getroffen. Die Informationen über weitere 19 Wirkstoffe haben am
Donnerstag (04.12.2008) die AOK verlassen und sind auf dem Weg zu 52 Unternehmen
und Bietergemeinschaften. Diese hatten hierzu ein Angebot unterbreitet. Am
vergangenen Freitag (28.11.2008) informierte die AOK bereits über Entscheidungen
bei 44 Wirkstoffen. Insgesamt könnten dadurch 315 Zuschläge erteilt
werden.
Bis zum Ende der Angebotsfrist gingen 70 Angebote bei der AOK
ein. "Der Versand in Etappen ist einfach zu erklären: Von einigen wenigen Firmen
mussten wir Unterlagen nachfordern. Das hatte die AOK bereits in der
Ausschreibung angekündigt. Nun können wir unter weitere 19 Wirkstoffe einen
Haken machen", sagt Dr. Christopher Hermann, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, der für das gesamte AOK-System
die Rabattverträge leitet. Lediglich bei einem verbleibenden Wirkstoff warte die
AOK noch den Ausgang eines aktuellen Patentrechtsstreits unter pharmazeutischen
Unternehmen ab. Hier ist laut Hermann aber noch im Dezember mit einer
Entscheidung zu rechnen.
Zu Anfragen, wer die Zuschläge erhalten soll,
wird die AOK wie bisher keine Stellung nehmen. "Allein aus wettbewerblichen
Gründen können und wollen wir hierzu auch nichts sagen. Objektivität und die
Wahrung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen waren für uns das oberste Gebot
und sind es auch weiterhin", stellt Hermann klar. Für Hermann war eine schnelle
Information an die potentiellen Rabattpartner sehr wichtig: "Damit räumen wir
den Arzneimittelherstellern genügend Zeit ein, um die geforderte Lieferfähigkeit
ab März nächsten Jahres sicherzustellen!"
Im Idealfall könnte die AOK 14
Tage nach Versand der Vorabinformationen die Zuschläge erteilen. Hermann:
"Derzeit laufen jedoch noch Nachprüfungsverfahren vor Vergabekammern. So lange
sind uns hier leider die Hände gebunden. Außerdem müssen wir abwarten, was in
den nächsten zwei Wochen passiert. Einigen Pharmaunternehmen werden unsere
Entscheidungen wieder mal nicht schmecken, das hat die Vergangenheit ja bereits
gezeigt." Gleichwohl geht Hermann auch weiterhin von einem pünktlichen Start der
Rabattverträge zum 01. März 2009 aus.
Anfang August hatte die AOK
Rabattverträge für die Jahre 2009 und 2010 über insgesamt 64 Wirkstoffe
ausgeschrieben. Diese erzielten im Jahr 2007 ein Umsatzvolumen von 2,3
Milliarden Euro. Im Vergleich zu den ersten beiden Ausschreibungen, erfolgte die
aktuelle Rabattofferte erstmals europaweit. Zudem wurde das AOK-System in fünf
etwa gleich große Regionen aufgeteilt, um mittelständischen
Arzneimittelherstellern noch bessere Chancen zu geben, sich an der Ausschreibung
beteiligen zu können.
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