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10.06.2008 - dvb-Presseservice

AOK: Forderungen der Kliniken unbegründet

Krankenhäuser haben rund 350 Millionen Euro außerhalb des Budgets erhalten

Die Befürchtungen der Krankenhausbetreiber hinsichtlich stagnierender Krankenhausbudgets für 2008 sind nicht gerechtfertigt. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Berlin hat nun die Krankenhausausgaben für das erste Quartal 2008 veröffentlicht. Betrug der Anstieg der Ausgaben im ersten Quartal 2007 noch 0,4 v. H. je Mitglied, so ist dieser nun auf 2,8 v.H. je Mitglied gewachsen. "Hier wird seitens der Kliniken ein Klagelied gesungen und nur die halbe Wahrheit erzählt. Die aktuellen Zahlen aus Berlin belegen, dass der Geldfluss zu Gunsten der Krankenhäuser stark gestiegen ist", sagt Dr. Rolf Hoberg, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, am Dienstag (10.06.2008) in Stuttgart.

Die Kliniken in Baden-Württemberg haben laut Hoberg in den Jahren 2000 bis 2007 knapp 350 Millionen Euro über des gedeckelten Budgets hinaus erhalten. Hoberg: "Diese Zusatzeinnahmen werden in der aktuellen Diskussion einfach unter den Tisch gekehrt. So besorgt eine Reihe von \'Ausnahmetatbeständen\' den Kliniken weitere Vergütungen außerhalb der Budgetierung." Bis zum Jahr 2009 läuft der Umstieg auf landesweit einheitliche Fallpauschalen (DRGs). Bei rund 60% aller Kliniken lag die bisherige Vergütung deutlich unter den neuen landesweiten Fallwerten. Diese Krankenhäuser haben dadurch umgerechnet 30 Millionen Euro zusätzlich verdient. Weiteres Beispiel sei ein zusätzlicher Betrag für die Verbesserung der Arbeitszeitbedingungen, der seit 2003 knapp elf Millionen Euro jährlich zusätzlich in die Kasse spielt.

Hoberg geht davon aus, dass das vom BMG veröffentlichte Ergebnis des ersten Quartals 2008 im Laufe des Jahres weiter steigen wird. Bereits im Jahr 2007 sei mit den Krankenhäusern eine Steigerung des Leistungsumfanges von drei Prozent vereinbart worden. "Wir rechnen damit, dass die Kliniken ihre Leistungen weiter ausweiten werden. Hierfür besteht für die Krankenhäuser insoweit ein finanzieller Anreiz, als zusätzliche Leistungen bereits in diesem Jahr zu 80%, ab 2009 zu 100%, und nicht wie bisher zu 65% vergütet werden", fügt Hoberg hinzu. Damit sichern sich die Kliniken ab dem nächsten Jahr weitere Einnahmen zu Lasten der Krankenkassen. "Diese Finanzierung wird uns noch erhebliches Kopfzerbrechen machen."



Herr Michael Bernatek
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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