AOK-Hausarztmodell in Südbaden verbessert die ärztliche Versorgung
AOK: Studie bestätigt den Nutzen von Hausarztmodellen
Die im "AOK-Hausarztmodell Südbaden" (HQM Südbaden) eingeschriebenen
Versicherten leben gesünder, fühlen sich besser betreut und sind zufriedener mit
der ärztlichen Behandlung. Das hat laut AOK Baden-Württemberg eine
repräsentative Patientenumfrage durch die Prognos AG aus dem Jahre 2007 ergeben.
Gut zwei Drittel der Befragten kümmern sich demnach seit der Einschreibung in
das Hausarztmodell mehr um ihre Gesundheit. Vier von fünf Teilnehmern kennen
gesundheitsfördernde Angebote und nehmen durchweg häufiger Gesundheitsangebote
in Anspruch als in der Regelversorgung ärztlich betreute Versicherte.
Dr.
Christopher Hermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK
Baden-Württemberg: "Dreh- und Angelpunkt des Modells ist der Hausarzt, der als
Lotse und Koordinator fungiert. Laut Studie sind 71 Prozent der Befragten in das
Hausarztmodell eingetreten, weil der Hausarzt durch seine Lotsen-Funktion
Behandlungsabläufe besser koordiniert."
Die hausärztliche Versorgung wird
von den Teilnehmer am "HQM Südbaden" insgesamt als sehr positiv bewertet. Die
Wartezeiten beim Haus- wie beim Facharzt sind erheblich kürzer, Überweisungen an
einen Facharzt geschehen zur richtigen Zeit, über Krankheiten wird ausführlicher
beraten und die Untersuchungen sind gründlicher. 30 Prozent der eingeschriebenen
Versicherten gaben an, aufgrund der besseren medizinischen Behandlung am Modell
teilzunehmen.
Dr. Hermann sieht damit den Nutzen von qualifizierten
Hausarztmodellen bestätigt: "Die positiven Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass
Hausarztmodelle, die ihren Namen vollauf verdienen, im Gegensatz zu Ergebnissen
anderer Umfragen durchaus wirkungsvoll sind. Durch die Anlage der Studie und die
hohe Umfragebeteiligung können wir hier von wirklich aussagekräftigen Zahlen
sprechen." Am "HQM Südbaden" nehmen 10.000 AOK-Versicherte teil. Der Studie
liegen die Antworten von rund 2.000 eingeschriebenen Versicherten zugrunde. Als
Vergleichsgruppe dienten ebenso viele Versicherte mit "normaler" ärztlicher
Betreuung. Das Durchschnittsalter beider Gruppen betrug 58 Jahre.
Als
weiteres Ergebnis der Unternehmung erhielten HQM-Teilnehmer häufiger
Präventionsberatungen zur körperlichen Aktivität, zu Übergewicht und zum
Rauchen. Bei mehr als der Hälfte der Teilnehmer wurde durch den Hausarzt ein
sogenannter Präventionsplan erstellt, der zukünftige Maßnahmen zur Vorbeugung
von Erkrankungen festlegt. Die Folge sind ein Rückgang des Raucher-Anteils unter
den Teilnehmern, die Zunahme an körperlich aktiven Versicherten und eine höhere
Teilnahme an DMP-Programmen (Disease-Management-Programme) für chronisch kranke
Patienten.
"Verantwortlich für diesen Erfolg ist unter anderem ein
internes Qualitätsmanagement, das den Informationsaustausch der Ärzte
untereinander vereinfacht, womit alle Schritte besser koordiniert und unnötige
Doppelbehandlungen vermieden werden können," sagt Dr. Hermann weiter.
Regelmäßige Qualitätszirkel fördern zudem den Wissens- und Kommunikationsstand
der teilnehmenden Ärzte. 90 Prozent der Ärzte und Arzthelferinnen nehmen diese
Angebote regelmäßig in Anspruch.
Das Anfang 2005 eingeführte
"Hausärztliche Qualitäts- und Kooperationsmodell Südbaden" (HQM Südbaden) ist
auf dem Raum Freiburg, Breisgau/Hochschwarzwald und Lörrach beschränkt und will
Verbesserungspotentiale bei der ärztlichen Versorgungsqualität ermitteln.
Insgesamt nehmen derzeit 107 Ärzte und rund 10.000 Versicherte teil. Ein
ähnliches Projekt gibt es seit Ende 2003 in der Region Rhein-Neckar mit
vergleichbarer Ärzte- und Versichertenzahl. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus
diesen Hausarztmodellen fließen auch in das am 01.07.2008 gestartete landesweite
"AOK-HausarztProgramm" ein und kommen so allen AOK-Versicherten zugute.
Mehr Informationen gibt es unter <http://www.aok.de/bawue/htm/hausarztmodell/info.php>.
Herr Sascha Kirmeß
Tel.: 0711 2593-166
E-Mail: presse@bw.aok.de
AOK Baden-Württemberg
Heilbronner Str. 184
70191 Stuttgart
www.aok.de/bw
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