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03.04.2006 - dvb-Presseservice

AOK-Institut bestätigt Mehrzahlungen der Privatversicherten

Zu einigen Medienberichten, wonach das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) den Mehrzahlungen, die die Privatversicherten jährlich leisten, widerspreche, erklärt der Direktor des PKV-Verbandes Volker Leienbach:

„Der Mehrumsatz, den die Privatversicherten jährlich leisten – 2003 in Höhe von 8,5 Mrd. Euro und 2004 in Höhe von 9,5 Mrd. Euro – ist Reaität. Und dieser Realität widerspricht auch das WIdO nicht. Das kann jeder in der WIdO-Analyse nachlesen. Kritik übt das AOK-Institut lediglich an den Abgrenzungen bestimmter Gesundheitsausgaben, wie sie das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) bei der Berechnung des Mehrumsatzes vorgenommen hat, insbesondere an der Berücksichtigung der Wahlleistungen im Krankenhaus. Doch gerade diese subventionieren die allgemeinen Krankenhausleistungen. So ist es nur sachgerecht, dass diese vom WIP angemessen berücksichtigt werden." 

Die im zweiten Teil der WIdO-Analyse berechneten fiktiven Beitragseinnahmen für die GKV bei einer unterstellten Einbeziehung aller PKV-Versicherten in die GKV sind nicht haltbar. Die Rechnung wird nicht transparent gemacht. Das gilt insbesondere für die konkrete, nach Berufsgruppen aufgeschlüsselte Zahl (= Aufteilung auf unterschiedliche Beitragszahlergruppen) der PKV-Versicherten, die fiktiv in die GKV überführt werden.  

Legt man die korrekte Anzahl potenzieller Beitragszahler zugrunde, ergibt sich bei Unterstellung der angeblichen Mehr-Beitragseinnahmen für die GKV durch die PKV-Versicherten von 34 Mrd. Euro ein durchschnittlicher monatlicher Betrag von ca. 560 Euro pro Beitragszahler. Dieser liegt über dem Höchstbeitrag der GKV des Jahres 2003. Außerdem ist zu bedenken, dass Beamte niemals im Durchschnitt den Höchstbetrag zahlen würden. Selbständige zahlen in der Regel in der GKV nur den Mindestbeitrag. Damit sind die vom WIdO errechneten Beitragseinnahmen deutlich zu hoch und deshalb falsch. 

Realistische Beitragseinnahmen für die GKV würden im zweistelligen Milliardenbereich unterhalb der vom WIdO ermittelten 34 Mrd. Euro liegen, so dass sich die gesamte Rechnung bei sachgerechter Berücksichtigung der Struktur der PKV-Versicherten nicht halten lässt und folglich dem Gesundheitssystem nicht mehr, sondern weniger Geld zur Verfügung stehen würde, wenn die PKV-Versicherten in die GKV gezwungen würden. 

„Die Aussage des WIdO, dass dem Gesundheitssystem bei Einbeziehung der PKV-Versicherten mehr Geld zur Verfügung stehen würde, ist falsch. Es handelt sich zudem um rein fiktive Berechnungen, da eine Einbeziehung der PKV-Versicherten in die GKV verfassungsrechtlich ausgeschlossen ist. Dagegen stützen die Mehrzahlungen der PKV-Versicherten das Gesundheitssystem jährlich real mit 9,5 Mrd. Euro“, so Leienbach.



Frau Ulrike Pott
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