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29.05.2008 - dvb-Presseservice

AfW veröffentlicht erstes Vermittlerbarometer

Branche am Scheideweg: Anzahl der Optimisten und Pessimisten ist gleich groß

Im Mai hatte der AfW freie Finanzdienstleister aufgerufen, an einer Online-Befragung teilzunehmen, da er für seine politische Arbeit Erfahrungswerte aus dem Jahr 1 nach Einführung des neuen Vermittlerrechts benötigt. Diesem Aufruf sind 838 Teilnehmer/-innen gefolgt. „Für eine auf 15 Minuten ausgelegte Befragung sind das sehr viele Teilnehmer“, freut sich AfW-Politikvorstand Frank Rottenbacher. Der AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung führte diese Befragung in enger Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Finanzdienstleistung von Prof. Schwintowski an der Humboldt-Universität Berlin durch.

Wichtige Erkenntnisse aus dem 1. Vermittlerbarometer sind u.a.:

1. 93% der Teilnehmer/-innen gaben an, Versicherungen zu vermitteln. Dieser hohe Prozentsatz überrascht, da die Umfrage auch über eher kapitalanlageorientierte Medien verbreitet wurde. Der Wert zeigt aber auch, welch hohe Bedeutung die Regelungen des neuen Vermittlerrechts und der VVG-Novelle auf den gesamten Vertrieb über freie Vermittler haben.

2. 29,9% der nicht im AfW organisierten Versicherungsvermittler haben sich noch nicht im Vermittlerregister eintragen lassen. Der AfW fordert alle Versicherungsvermittler auf, sich umgehend registrieren zu lassen. „Wenn es bei der Registrierung zum Beispiel im Rahmen der Alten-Hasen-Regelung zu Problemen bei der Anerkennung der Vermittlungspraxis kommt, kann es dann verdammt eng werden, Nachweise zu beantragen oder noch die Sachkundeprüfung zu absolvieren. Wer dann ab 01.01 nächsten Jahres als Versicherungsvermittler nicht im Register steht, hat Berufsverbot“, warnt AfW-Vorstand Frank Rottenbacher.

3. Die Bewertung der aktuellen und zukünftigen Geschäftssituation ist durchwachsen. Bei den Fragen, die nach einer Einschätzung der derzeitigen und zukünftigen Geschäftsaussichten fragen, teilt sich die Branche in zwei Lager auf: 50% sind eher positiv gestimmt. Die andere Hälfte sieht ihre Lage und Zukunft eher negativ.

4. Warum schauen freie Finanzdienstleister optimistisch in die Zukunft? Welche Gründe sehen sie dafür? Auf die Frage nach den größten Herausforderungen der nächsten 24 Monate war die Antwort klar und eindeutig: 67,6% müssen noch ihre Dokumentationslösung finden bzw. optimieren. 14,2% sehen die Gewinnung neuer Vertriebspartner als Sorgenthema Nummer Eins.

„Die Unsicherheiten und neuen Anforderungen bremsen die Hälfte der Branche. Das kostet irrsinnig viel Geld und leider auch Nerven“, bedauert Rottenbacher. „Eine Rückkehr zu den Regelungen vor Mai 2007 ist undenkbar und auch gar nicht gewollt. Wir alle müssen lernen, die neuen Bedingungen zu akzeptieren und ihre Vorteile zu nutzen. Bei diesen Umfrageergebnissen sind alle Marktteilnehmer aufgefordert, Lösungen zu erarbeiten, die alle freien Finanzdienstleister optimistisch in die Zukunft blicken lassen,“ fordert Rottenbacher daher.

Die weiteren Erkenntnisse aus dem 1. Vermittlerbarometer wird der AfW in seine Arbeit als Interessenvertreter der freien Finanzdienstleister einbringen. So gibt es bereits im Juni Termine im Bundeswirtschaftsministerium und Bundesjustizministerium, um die Umsetzung der VVR zu evaluieren. Auch werden weitere Auswertungen zu Spezialthemen in den nächsten Wochen und Monaten folgen.



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Der AfW ist die berufsständische Interessenvertretung unabhängiger Finanzdienstleister. Er vertritt die Interessen von über 30.000 Finanzdienstleistern in mehr als 1700 Unternehmen sowie eine ständig wachsende Anzahl von Fördermitgliedern. Mitglieder im AfW sind Versicherungsmakler und –vertreter, Kapitalanlage– und Finanzvermittler sowie Finanzinstitute.