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26.09.2006 - dvb-Presseservice

Anstieg der Arbeitsunfälle im ersten Halbjahr 2006 Berufsgenossenschaften warnen Gesetzgeber vor Schwächung der Prävention

Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist im ersten Halbjahr 2006 seit Jahren erstmals wieder leicht gestiegen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Hauptverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG) hervor. Etwa 400.000 Arbeitsunfälle wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres registriert, 0,9 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2005. Noch sehr viel stärker stieg die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle: Insgesamt 277 und damit 21 mehr als im Vorjahr wurden verzeichnet, der prozentuale Anstieg liegt damit bei 8,2 Prozent.

„Auch wenn wir zu den Ursachen für diese Entwicklung derzeit noch wenig sagen können, so zeigen uns diese Zahlen doch, dass Arbeitsunfälle nicht automatisch immer weiter zurückgehen“, kommentiert Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer des HVBG. Erforderlich seien vielmehr kontinuierliche Bemühungen der Unternehmen und Berufsgenossenschaften. „Umso wichtiger ist uns, dass der Gesetzgeber bei der anstehenden Reform der Unfallversicherung der Prävention nicht schadet, indem er Branchenbezug und Selbstverwaltung schwächt.“ Die Position der Berufsgenossenschaften unterstützen auch die Spitzenverbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Die stärksten Zuwächse bei den meldepflichtigen Arbeitsunfällen liegen in den Bereichen Handel und Verwaltung sowie Verkehr. Eine mögliche Ursache für diese Zunahme könnte im konjunkturellen Wirtschaftswachstum liegen. Gesunken ist im Berichtszeitraum die Zahl der schweren Arbeits- und Wegeunfälle, die zu neuen Unfallrenten führten: insgesamt knapp 11.000 (minus 2,1 Prozent). Bei den Wegeunfällen ist ansonsten das Bild sehr uneinheitlich: Während die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle insgesamt mit zwölf Prozent auf gut 88.000 stark anstieg, sank gleichzeitig die Zahl der tödlichen Wegeunfälle um zehn Prozent auf 195. Eine mögliche Ursache dafür sehen Experten der Berufsgenossenschaften in der Witterung: Der lange und harte Winter hat möglicherweise zu mehr Unfällen auf dem Arbeitsweg insgesamt und gleichzeitig zu weniger tragischen Unfällen beigetragen.



Pressesprecher
Herr Andreas Baader
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