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04.10.2006 - dvb-Presseservice

Apothekenpflichtige Arzneimittel – Rückgang auf das Niveau von 2004

In den ersten sechs Monaten diesen Jahres ist der Umsatz im Marktsegment der apothekenpflichtigen Arzneimittel gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um über 4,5 Prozent auf knapp 2,95 Mrd. € zu realen Apothekenabverkaufspreisen zurückgegangen. Der Umsatz mit diesen Medikamenten, die nicht verschreibungspflichtig sind, aber nur von Apotheken abgegeben werden dürfen, ist damit nach einer leichten Erholung im ersten Halbjahr 2005 sogar geringfügig unter das Niveau des ersten Halbjahres 2004 gefallen. Beim Absatz war der Rückgang mit knapp vier Prozent auf 364 Mio. Packungen etwas weniger deutlich. Zumindest lag die Menge der abgegebenen Packungen in den ersten sechs Monaten diesen Jahres noch leicht über der des ersten Halbjahres 2004. Dabei hat sich der Abwärtstrend im Lauf des Jahres beschleunigt. Gingen die Umsätze in diesem Marksegment im ersten Quartal noch um 2,8 Prozent zurück, so lag das Minus im zweiten Quartal bereits bei knapp 6,5 Prozent. Auch beim Absatzrückgang lag das zweite Quartal mit 4,9 Prozent über den ersten drei Monaten (-3,1 Prozent). Im Juli setzte sich diese Entwicklung nahezu unverändert fort (Umsatz: -6,1 Prozent, Absatz: -3,6 Prozent). Das ermittelte INSIGHT Health auf der Basis der Apothekenabverkaufsdaten einer repräsentativen Apothekenstichprobe, die nach Regionen und Umsatzklassen gewichtet eine zeitnahe valide Hochrechnung ermöglichen.

Die ohnehin lediglich leichte Erholung im vergangenen Jahr war ausschließlich auf die apothekenpflichtigen Arzneimittel zurückzuführen, die die Patienten aus eigener Tasche bezahlt haben. Im ersten Halbjahr 2006 ging auch dieser Teilmarkt sowohl nach Umsatz als auch nach Menge um jeweils rund 2,1 Prozent zurück. Auch hier hat sich der Rückgang im zweiten Quartal deutlich beschleunigt (Umsatz: 1. Quartal -0,5 Prozent, 2. Quartal -4 Prozent; Menge: 1. Quartal -1,2 Prozent, 2. Quartal -3,3 Prozent). Gleichwohl sinken Umsatz und Absatz der GKV und PKV-Rezepte bei den apothekenpflichtigen Arzneimitteln nach wie vor ungleich deutlicher. So ging im ersten Halbjahr 2006 der Umsatz der zu Lasten der GKV verordneten apothekenpflichtigen Arzneimittel nochmals um 13 Prozent und der auf Privatrezept verordneten Präparate um 9,1 Prozent zurück. Damit sank der Anteil der zu Lasten der GKV verordneten Präparate in diesem Marktsegment in den ersten sechs Monaten diesen Jahres um einen weiteren Prozentpunkt auf nur noch knapp 12 Prozent. Auch der Umsatzanteil der auf Privatrezept verordneten apothekenpflichtigen Präparate sank um etwa einen Prozentpunkt und lag bei gut 13 Prozent. Damit stieg der Umsatzanteil der von den Patienten selbst gekauften Präparate trotz des leichten Rückgangs in den ersten sechs Monaten auf 75 Prozent.

Während sich die Entwicklung im ersten Quartal zu einem erheblichen Teil mit der in diesem Jahr ausgebliebenen Grippewelle erklären lässt, hat der beschleunigte Rückgang im zweiten Quartal andere Ursachen. So ist seit April der Umsatz stärker gesunken, als die Zahl der abgegebenen Packungen. Das ist vor allem auf den nach wie vor ungebrochenen Trend hin zu kleinen Packungen (N1) zurückzuführen. Ihr Anteil nahm im Vergleich zum zweiten Quartal 2005 um rund einen Prozentpunkt auf fast 57 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum sank der Anteil der großen Packungen (N3) um ebenfalls knapp einen Prozentpunkt auf 12,3 Prozent. Zudem weisen einige umsatzstarke Generika deutliche Zuwächse auf, die teilweise weit über 50 Prozent liegen. Schließlich gab es bei einigen umsatzstarken und vor allem höherpreisigen apothekenpflichtigen Arzneimitteln nennenswerte Preissenkungen, wenn auch das Preisniveau insgesamt gegenüber dem Vorjahresquartal nahezu unverändert ist. Insgesamt scheint die Preissensibilität der Patienten bei den Arzneimitteln zu steigen, die sie vornehmlich selber bezahlen.



Herr Jürgen Rost
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