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24.03.2006 - dvb-Presseservice

Arbeitgeber- und Versichertenvertreter der Spitzenverbände haben für Forderungen der Ärzteschaft kein Verständnis

Politik der Verunsicherung der Patienten muss ein Ende haben

Zum so genannten 2. nationalen Protesttag der Ärzte erklären die Arbeitgeber- und Versichertenvertreter der Spitzenverbände der Krankenkassen:

Für die Forderungen der niedergelassenen Ärzteschaft nach Honorar- und Lohnsteigerungen haben die Versicherten und Beitragszahler der gesetzlichen Krankenkassen kein Verständnis; vor dem Hintergrund realer Minusentwicklungen der Gehälter in vielen Branchen und bei fünf Millionen Menschen, die ohne Arbeit sind, fehlt diesen Forderungen jegliches Augenmaß. Es ist daher nach Ansicht der Arbeitgeber- und Versichertenvertreter im Arbeitskreis I der Spitzenverbände völlig inakzeptabel, dass die Patienten durch angedrohte Versorgungsengpässe von den Ärztevertretern verunsichert werden. Nach Ansicht des AK I müsse es darum gehen, das vorhandene Geld zwischen den Arztgruppen gerechter zu verteilen. Innerärztliche Verteilungsprobleme dürften nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden. Nach Ansicht der Arbeitgeber- und Versichertenvertreter müsse es im Rahmen der anstehenden Gesundheitsreform hier dringend auch zu einer Reform der innerärztlichen Honorarverteilung kommen.

Den protestierenden Ärzten muss klar werden, dass ihr jetzt beklagtes angeblich zu niedriges Einkommen von Beitragszahlern bezahlt wird, die im Durchschnitt ein monatliches Bruttoeinkommen von 2.210 EUR (26.520 EUR pro Jahr) haben. Vergütungsfragen für Ärzte sind von den Vertragspartnern zu klären und nicht auf dem Rücken verunsicherter Patienten auszutragen. Die Sicherstellung der Versorgung ihrer Versicherten mit ärztlichen Leistungen hat für die gesetzlichen Krankenkassen als Vertragspartner der Ärzte stets höchste Priorität.

Die Arbeitgeber- und Versichertenvertreter fordern die Ärztevertreter auf, ihre Behauptungen, in Deutschland könnten gesetzlich Krankenversicherte bald nicht mehr ausreichend und wirtschaftlich medizinisch versorgt werden, unverzüglich zu unterlassen. Eine aktuelle Studie des Fritz-Beske-Instituts kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschland allein aufgrund der Arztdichte das höchste Versorgungsniveau bei den Gesundheitsleistungen im internationalen Bereich hat.

Auch die Forderungen der Ärzte in den Kliniken sind nach Auffassung der Arbeitgeber- und Versichertenvertreter weit überzogen. Honorar- und Lohnsteigerungen von 30 Prozent – wie sie die Ärzteschaft fordert - sind angesichts der wirtschaftlichen Gesamtsituation nicht gerechtfertigt. Richtig ist, dass die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus und die extrem hohe zeitliche Arbeitsbelastung endlich grundlegend verändert werden müssen. Deshalb fordert der AK I die Verhandlungspartner auf, rasch an den Verhandlungstisch zurückzukehren und gemeinsam Formen der Arbeitszeitregelung zu finden, die den Erkenntnissen zu effizienter und gesundheitsförderlicher Arbeitsorganisation entsprechen und die Ärzte zugunsten einer guten Patientenversorgung entlasten.

- Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Internet unter www.gkv.info -



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