In Europa führt die fortschreitende Wirtschaftskrise zu einem
schnellen Anstieg von rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen
Unternehmen und ihren Beschäftigten. Zu diesem Ergebnis kommt der ARAG
Konzern bei der Analyse der Leistungsanfragen seiner Kunden auf den
wichtigsten europäischen Rechtsschutzmärkten. Vor allem in Deutschland
und den Niederlanden steigen die Rechtsschutzleistungen signifikant.
Auffallend ist dabei insbesondere in Deutschland in welch kurzem
Zeitraum die Zahlen steigen.
Die schlechte
Wirtschaftslage in Deutschland hat inzwischen den Arbeitsmarkt
erreicht. Im Vergleich zu vorhergehenden Konjunkturabschwüngen steigt
die Zahl der arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung aber nicht
sukzessive, sondern sprunghaft. So verzeichnet die ARAG Allgemeine
Rechtsschutz-Versicherungs-AG im ersten Quartal 2009 bei den
Leistungsabrufen ihrer Kunden mit arbeitsrechtlichem Hintergrund eine
Steigerung von knapp 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere
im März dieses Jahres ist eine signifikante Zunahme zu beobachten. Bei
der telefonischen Rechtsberatung in Deutschland zeichnet sich eine
deutliche Verschiebung bei den Beratungsthemen ab: „Ließen sich die
Kunden noch im Vorjahr hauptsächlich wegen eines falschen oder
schlechten Zeugnisses und wegen einer Aufhebungsvereinbarung beraten,
so stehen seit Jahresbeginn Themen wie Kurzarbeit oder betriebsbedingte
Kündigungen im Mittelpunkt“, erläutert Klaus Heiermann,
Hauptabteilungsleiter Konzernkommunikation bei der ARAG.
Auch
in anderen europäischen Staaten zeigt sich ein vergleichbarer Trend.
Beispielsweise verzeichnet die ARAG in den Niederlanden im ersten
Quartal 2009 ein Anwachsen arbeitsrechtlicher Konflikte um rund 60
Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachfrage nach telefonischer
Beratung bezüglich dieses Rechtsgebiets stieg ebenfalls um rund 60
Prozent. „Die drastische Entwicklung in den Niederlanden liegt zum
einen an der Finanz- und Wirtschaftskrise und zum anderen an Änderungen
im Arbeitsrecht, die dort im Januar dieses Jahres in Kraft getreten
sind. Das sorgt bei den Arbeitnehmern in den Niederlanden für viel
Unruhe“, analysiert Klaus Heiermann.
In Spanien, der größten
internationalen ARAG Gesellschaft, ist die Zahl der Kunden, die sich im
ersten Quartal 2009 mit arbeitsrechtlichen Fragestellungen an die
Telefonhotline der ARAG in Barcelona gewandt haben, im Vergleich zum
Vorjahr um rund 15 Prozent angestiegen. „Die Entwicklung in Spanien ist
symptomatisch für den europäischen Markt –
von allgemeinen,
alltäglichen Rechtsproblemen hin zu existenziellen Sorgen. Dabei ist
Spanien besonders heftig vom Abschwung getroffen“, stellt Klaus
Heiermann fest. Im ersten Quartal 2009 waren rund 4 Millionen Menschen
in Spanien ohne Beschäftigung, was einer Arbeitslosenquote von rund 17
Prozent entspricht – der höchste Wert in den 27 EU-Staaten.
Auch
bei den ARAG Kunden in Italien und in Griechenland rückt das Thema
Arbeitsrecht zunehmend in den Fokus. Die europaweite Entwicklung bei
den Rechtsschutzleistungen zeigt zum einen die flächendeckenden
Auswirkungen der Wirtschaftskrise in der EU. Zum anderen macht sie aber
auch deutlich, dass die Menschen ihre Rechte als Arbeitnehmer direkter
und aktiver wahrnehmen. Die Auseinandersetzung um den Arbeitsplatz wird
intensiver geführt und häufiger als in der Vergangenheit auch vor
Gericht ausgetragen.
Herr Klaus Heiermann
Leiter Hauptabteilung Konzernkommunikation
Tel.: +49 0211 963 2219
Fax: +49 0211 963 2220
E-Mail: klaus.heiermann@ARAG.de
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