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20.02.2008 - dvb-Presseservice

Arzneimittelausgaben steigen moderat: Politisch motivierte Sondereffekte

Nach aktuellen Umsatzzahlen des Arzneimittelmarktes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) stiegen die Medikamentenausgaben 2007 zu Apothekenverkaufspreisen um rund 6 Prozent. Diese Ausgabensteigerung sei jedoch zum großen Teil auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer und die höheren Kosten für Impfleistungen zurückzuführen, wie der Branchendienst IMS Health berichtet. Berücksichtige man außerdem die Einsparungen der Krankenkassen durch die Rabattverträge für Arzneimittel (Schätzung: rund 140 Millionen Euro), so verblieben die GKV-Arzneiausgaben 2007 auf dem Niveau von 2006. Hierzu erklärte Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI):

„Die Fakten zeigen deutlich, dass die Ausgaben für Arzneimittel hauptsächlich durch politische Entscheidungen in die Höhe getrieben wurden und nicht durch die pharmazeutische Industrie, wie immer wieder versucht wird zu behaupten. Allein die Mehrwertsteuer für Arzneimittel belastet die GKV nun nach der letztjährigen Erhöhung von 16 auf 19 Prozent jährlich mit 4,3 Milliarden Euro. Es ist höchste Zeit, dass sich die Gesundheitspolitiker mit ihren Kollegen aus den Ressorts Haushalt und Finanzen zusammensetzen, um sich endlich auf eine Senkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel zu verständigen. Die Mehrausgaben für Impfstoffe als Leistungen zur Prävention Hingegen sind hingegen ausdrücklich zu begrüßen.“

Nach Fahrenkamp müsse die Politik den Einsparbeitrag vor allem der standortorientierten Pharmaunternehmen endlich offen kommunizieren. Neben den Einsparungen aufgrund der zu leistenden Zwangsabschläge durch die Hersteller (knapp 1,1 Milliarden Euro) wurden zusätzlich durch den Abschluss von Rabattverträgen weitere Einsparungen von schätzungsweise rund 140 Millionen. Euro zu Gunsten der Kassen generiert. Dies muss auch Eingang finden, wenn die Politik über weitere Überlegungen Maßnahmen diskutiert.

Der Arzneimittelumsatz des GKV-Marktes beläuft sich 2007 laut IMS Health nach Abzug des Zwangsrabattes für Hersteller und Apotheken in Höhe von 2,3 Milliarden Euro (plus 6 Prozent) auf 25,8 Milliarden Euro. Höhere Werte der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) von plus 8 Prozent) erklärt IMS Health dadurch, dass die ABDA bei ihren Berechnungen die Zuzahlungen der Patienten berücksichtigt.



Herr Wolfgang Straßmeir
Tel.: 030/27909-131
E-Mail: wstrassmeir@bpi.de

Bundesverband der Pharmazeutischen
Industrie e.V. (BPI)
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Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) vertritt mit seiner über 50jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Arzneimittelforschung, -entwicklung, -zulassung, -herstellung und -vermarktung das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Über 260 Unternehmen mit rund 72.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören klassische Pharma-Unternehmen, Unternehmen aus dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel, der Homöopathie/Anthroposophie und Pharma-Dienstleister.

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Arzneimittelausgaben-steigen-moderat-Politisch-motivierte-Sondereffekte-ps_8126.html