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26.07.2011 - dvb-Presseservice

Assekurata: Offenlegung von Finanzdaten gesetzlicher Krankenkassen kann nur der Anfang sein

Mit einer Pflicht zur Offenlegung der Finanzberichte will das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mehr Klarheit in die Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen bringen. Somit sollen gesetzlich Krankenversicherte künftig besser über die finanzielle Situation ihrer Kasse informiert werden. Assekurata befürwortet die Bemühungen grundsätzlich. Allerdings erhöht die Veröffentlichung von Daten nicht zwangsläufig den Informationsstand der Versicherten. Transparenz erfordert vielmehr Informationsverdichtung und Vergleichbarkeit relevanter Informationen.

Gesetzesentwurf sieht die Veröffentlichung von Finanzberichten in der GKV vor

Was in der privaten Versicherungswirtschaft durch die Veröffentlichung von Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen bereits üblich ist, soll also nun auch Einzug in die GKV erhalten. Bislang wurden die Körperschaften von jeglichen Veröffentlichungspflichten gegenüber der Öffentlichkeit verschont.

Berichte allein werden dem Verbraucher nichts nützen

Die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur befürwortet die Förderung der Transparenz innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). „Die Versicherten haben ein Recht darauf zu erfahren, wie es finanziell um ihre Kasse steht“, erklärt Guido Leber, Bereichsleiter Krankenversicherung bei Assekurata. „Bei der Wahl oder dem Wechsel der Kasse sollte neben dem Leistungs- und Serviceangebot auch immer die finanzielle Solidität beachtet werden. Hier herrscht leider im Markt noch große Intransparenz, was letztendlich die Konsumentensouveränität beschränkt“.

Ob jedoch allein durch die Veröffentlichung von Finanzberichten eine ausreichende Transparenz über die finanzielle Lage der Kassen entsteht, stellt Leber in Frage: „Die Erfahrungen aus der privaten Wirtschaft zeigen, dass diese Art der Informationen meist nur von Experten genutzt und verstanden werden.“ Eine reine Betrachtung von Kennzahlen ist wenig zielführend. So entscheidet beispielsweise nicht allein der Finanzmittelbestand darüber, wie solide eine Krankenkasse ist. „30 Millionen Euro können bei einer mittelgroßen Kasse mit gesundem Versichertenbestand einen soliden Vermögenswert darstellen, wohingegen der gleiche Betrag bei einer großen Krankenkasse mit hoher Morbidität die letzte Stufe vor der Insolvenz bedeuten kann“, so Leber. Es muss also bei der Beurteilung der Finanzmittel berücksichtigt werden, wie groß der Versichertenbestand ist und welche Kosten er verursacht. Unabhängig von den Kennzahlen sollte bei einer Risikoeinschätzung auch das Risikomanagement beurteilt werden, das heißt, wie systematisch eine Kasse mit den finanziellen Rahmenbedingungen umgeht. Damit die vorhanden Informationen für die Verbraucher nutzbar sind, müssen sie in eine verständliche Bonitätsaussage übersetzt werden. Eine Aufgabe, die bereits heute in der privaten Versicherungswirtschaft von unabhängigen Ratingagenturen erfüllt wird.

Zu wenige Kassen fördern die finanzielle Transparenz

Bislang zeigen sich die meisten Kassen eher verschlossen, wenn es darum geht, die Finanzdaten offenzulegen. Nur wenige veröffentlichen ihre Geschäftsberichte oder unterziehen sich der Beurteilung durch unabhängige Experten. „Assekurata war bislang bei drei Krankenkassen aktiv und hat deren Finanzsituation intensiv analysiert“, erklärt Leber. „Der Hanseatischen Krankenkasse konnten wir bereits zum zweiten Mal in Folge eine exzellente Finanzsituation bescheinigen“, berichtet er. Auch der HEK-Vorstand Jens Luther wirbt für mehr Transparenz unter den Krankenkassen. „Wir wären froh, wenn mehr Kassen ihre Finanzstabilität von einem unabhängigen Anbieter bestätigen ließen“, so der Kassenmanager.



Herr Russel Kemwa
Pressesprecher
Tel.: 0221 27221-38
Fax: 0221 27221-77
E-Mail: russel.kemwa@assekurata.de

Herr Guido Leber
Bereichsleiter Krankenversicherung
Tel.: 0221 27221-24
Fax: 0221 27221-77
E-Mail: guido.leber@assekurata.de

ASSEKURATA Solutions GmbH
Venloer Str. 301 - 303
50823 Köln
www.assekurata.de

Über die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur

Die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur ist die erste unabhängige deutsche Ratingagentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Erstversicherungsunternehmen spezialisiert hat. Mit den von Assekurata durchgeführten Ratings wurde ein Qualitätsmaßstab für Versicherungsunternehmen im deutschen Markt etabliert. Er dient dem Verbraucher als Orientierungshilfe bei der Wahl seines Versicherungsunternehmens.


Kundenbefragung bei über 800 Versicherungskunden

Das interne, interaktive Rating von Assekurata bewertet Versicherungsunternehmen aus Kundensicht. Hierzu nutzt Assekurata unter anderem eine Kundenbefragung, in der über 800 Versicherungskunden befragt werden. Das Rating ist jeweils ein Jahr gültig und bedarf dann einer Aktualisierung. Die gültigen Ratings und ausführlichen Berichte werden auf www.assekurata.de veröffentlicht.

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Assekurata-Offenlegung-von-Finanzdaten-gesetzlicher-Krankenkassen-kann-nur-der-Anfang-sein-ps_22748.html