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27.02.2007 - dvb-Presseservice

Ausländische Private-Equity-Fonds setzen auf Deutschland

PwC-Studie: Mehrzahl der Fondsmanager erwartet Verbesserung der Rahmenbedingungen und will Engagement ausweiten / Osteuropa rückt stärker ins Blickfeld

Deutschland wird für ausländische Private-Equity-Fonds immer attraktiver. Wie aus dem "Private Equity Trend Report 2007" von PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht, wollen im laufenden Jahr 67 Prozent der Beteiligungskapitalgesellschaften mit Sitz im Ausland über Investments in Deutschland verfügen. Gegenüber 2006 wäre dies eine Steigerung um vier Prozentpunkte.

"Die Umfrage zeigt ganz deutlich, dass sich Deutschland zu einem der wichtigsten Zielländer für Beteiligungskapitalgeber entwickelt hat. Und auch die mittelfristigen Aussichten sind positiv zu bewerten, sofern die Politik bürokratische Hindernisse beseitigt und die Unternehmenssteuern weiter vereinfacht", betont Richard Burton, der bei PwC auf europäischer Ebene den Bereich Private Equity verantwortet. Die Mehrheit der knapp 100 befragten Fondsmanager ist zuversichtlich: 56 Prozent gehen davon aus, dass sich Deutschlands Position im internationalen Vergleich bis 2012 verbessern wird, während nur zwölf Prozent eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen für Private-Equity-Investitionen erwarten.

Im europäischen Vergleich bietet Deutschland gemeinsam mit Frankreich die besten Perspektiven. Auf Sicht der kommenden fünf Jahre wollen jeweils 39 Prozent der Befragten in diesen Ländern investieren. Das Vereinigte Königreich und die Niederlande folgen in der Rangliste mit jeweils 38 Prozent, Belgien und Schweden sind für 30 beziehungsweise 27 Prozent der Befragten potenzielle Investitionsgebiete.

Gemessen am Beteiligungsvolumen liegt das Vereinigte Königreich bislang allerdings mit großem Abstand vorn. Von 1998 bis 2005 summierten sich die Private-Equity-Investitionen auf über 103 Milliarden Euro. Frankreich zog demgegenüber lediglich 35,8 Milliarden Euro an, Deutschland knapp 26 Milliarden Euro.

Osteuropa gewinnt an Bedeutung

Insgesamt dürfte Westeuropa zwar die dominierende Zielregion für Private-Equity-Investitionen bleiben, nach Einschätzung der Fondsmanager holen die mittel- und osteuropäischen Staaten bis 2012 aber deutlich auf. Während derzeit nur 18 Prozent der Befragten an Unternehmen in Osteuropa beteiligt sind, will in den kommenden fünf Jahren fast jeder vierte Fondsmanager in der Region investieren. Als besonders attraktiv gelten dabei Tschechien, Ungarn und Polen.

Demgegenüber sinkt der Anteil der Auslandsfonds mit Beteiligungskapital in Westeuropa von derzeit 94 Prozent auf voraussichtlich 78 Prozent im Jahr 2012. Investitionen in Asien planen 14 Prozent (derzeit in der Region vertreten sind 13 Prozent), in den USA 18 Prozent (derzeit 21 Prozent) und in der übrigen Welt 15 Prozent (derzeit 13 Prozent) der Befragten.

Steuerbelastung und Bürokratie als Standortnachteile

Angesichts der optimistischen Prognosen der Befragten für den Investitionsstandort Deutschland überraschen die vergleichsweise schlechten Noten für die Rahmenbedingungen: Diese halten nur 32 Prozent der Fondsmanager im internationalen Vergleich für attraktiv, 45 Prozent für neutral und 23 Prozent für eher unattraktiv.

Vor allem die Steuergesetze und bürokratischen Vorschriften sind aus Sicht der ausländischen Investoren hinderlich. Jeweils rund 70 Prozent der Befragten nannten die Ausgestaltung von Unternehmens- und Einkommensteuer als Nachteil, gut 60 Prozent verwiesen auf die hohen Verwaltungskosten durch staatliche Vorschriften, die vor allem den Mittelstand belasteten.

Gute Finanzierungsbedingungen und Wachstumsperspektiven

Positiv bewerten die Befragten hingegen die Finanzierungsbedingungen für Private-Equity-Investitionen. Die Bereitschaft der Banken, Kredite für Übernahmen und Buy-Outs zur Verfügung zu stellen, ist nach Ansicht von 60 Prozent der Fondsmanager in Deutschland überdurchschnittlich groß. Gut die Hälfte wertet auch die Zahl potenzieller inländischer Geldgeber für Private-Equity-Fonds als Standortvorteil.

Gut schneidet Deutschland bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Vier von fünf befragten Managern nennen als relative Vorteile gegenüber anderen Ländern das Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte, knapp 70 Prozent verweisen auf das Innovationspotenzial und die Ausrichtung der deutschen Wirtschaft auf High-Tech-Produkte. Demgegenüber sind sich 80 Prozent darin einig, dass hohe Arbeitskosten und die starke Regulierung des Arbeitsmarktes in Deutschland das Engagement von Finanzinvestoren behindern.

Vier von fünf Fondsmanagern werten überdies die herausragende Stellung der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland als Standortvorteil. "Für viele Mittelständler ist Beteiligungskapital eine attraktive und mitunter sogar die einzige Finanzierungsquelle, da der Zugang zu Bankkrediten durch Basel II schwieriger geworden ist", betont Burton.

Obwohl die meisten Fondsmanager angaben, ihr Engagement ausweiten zu wollen, ist die Attraktivität des Standortes Deutschland für Private-Equity-Firmen stark von den zukünftigen Entwicklungen abhängig. "Die Gesetzgeber stehen hier in einer großen Verantwortung, diese Attraktivität durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu sichern," so Burton.

Die aktuelle Studie "Private Equity Trend Report 2007" von PwC erhalten Sie hier als kostenlosen Download.

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung (Advisory).



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