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03.05.2007 - dvb-Presseservice

BAV: Chancen trotz Stagnation

"BAV-REPORT" von Psychonomics untersucht aktuelle Entwicklungen im BAV-Markt

Köln. Zwei von drei Unternehmen (59%) in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern nach eigenen Angaben zumindest eine Form der betrieblichen Altersversorgung (bAV) an und erreichen damit 78 Prozent der Beschäftigten insgesamt. Dies zeigt der aktuelle "bAV-Report" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG.

Nach dem ausgesprochenen Boomjahr 2003 stagniert allerdings die Zahl der Unternehmen, die eine bAV anbieten; ein nennenswerter Zuwachs erscheint in näherer Zukunft nicht zu erwarten. Auch das Abschlussinteresse der Beschäftigten ohne bAV-Vertrag stagniert bei rund 10 Prozent. Trotz dieser relativen Stagnation bestehen für die Produktanbieter jedoch auch noch Wachstumschancen.

Der "bAV-Report" von psychonomics untersucht seit 2002 regelmäßig die Entwicklungen auf dem bAV-Markt aus Sicht von Unternehmen, Arbeitnehmern und Vermittlern.

Chancen und Grenzen im bAV-Markt

Deutlichen Nachholbedarf in punkto bAV-Angebote haben mittelständische und insbesondere kleine Betriebe: Während die Abdeckung von Unternehmen mit über 500 Beschäftigten bereits seit 2003 nahezu 100 Prozent beträgt, hinken die Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern mit einer Verbreitungsquote von nur 61 Prozent weiter deutlich hinterher; Unternehmen mit 51-500 Beschäftigten bieten ihren Mitarbeitern derzeit zu 89 Prozent eine bAV an. Zwei Prozent aller befragten Unternehmen wollen innerhalb der nächsten 12 Monate ein bAV-Angebot einführen (entspricht 9% der bisher keine bAV anbietenden Betriebe); jedes fünfte untersuchte Unternehmen (20%) bietet keinerlei bAV an und will dies auch in absehbarer Zukunft nicht tun.

Als Hauptgründe für das Nicht-Angebot der bAV werden zu geringe Mitarbeiterzahlen und fehlendes Mitarbeiterinteresse genannt. Offensichtlich hapert es aber auch an der Kommunikation des erklärungsbedürftigen Produkts "bAV": viele Mitarbeiter fühlen sich von ihrem Arbeitgeber nach wie vor nicht ausreichend informiert. Und trotz deutlichem Kompetenzzuwachs in den vergangenen Jahren sieht immer noch jeder dritte bAV-Verantwortliche in den Betrieben eigenen Beratungsbedarf, insbesondere in Fragen der Entgeltumwandlung.

Ungeachtet der Verbreitungsflaute auf Unternehmensebene sehen die bAV-Verantwortlichen der bereits bAV-anbietenden Unternehmen für die kommenden 12 Monate ein Abschlusspotenzial von etwa 5-10 Prozent. Dies entspricht immerhin einer geschätzten Zahl von 1,4 Millionen möglicher Neu-Verträge (nach aktuellen Angaben des GDV wurden im Jahr 2006 rund 1,13 Mio. neue Verträge abgeschlossen). Elf Prozent aller befragten Unternehmen planen zudem, ihr bestehendes bAV-Angebot zu erweitern. Dies bietet Chancen für Versicherungsunternehmen, die nach wie vor das bAV-Geschäft dominieren, aber auch für Kreditinstitute, unabhängige Finanzvermittler und Pensionsfonds.

"Die nachhaltige Kommunikation der bAV ist ein wichtiger Schlüssel zur Förderung der Abschlussbereitschaft und zum Abbau weiterhin vorhandener Ängste um deren Sicherheit. Gut informierte Arbeitnehmer zeigen sich deutlich stärker am Abschluss einer bAV interessiert als schlecht informierte", erklärt Christoph Müller, Studienleiter der psychonomics AG.

Heterogene Erwartungen an bAV-Produkte

Die Unternehmen schätzen die Produkteigenschaften "Sicherheit für den Arbeitgeber", "geringer Verwaltungsaufwand" und "geringes Nachfinanzierungsrisiko" als besonders relevant für die Angebotsauswahl ein; Vermittler richten ihr Augenmerk bei der Produktbeurteilung verstärkt auf das Nachfinanzierungs- und das Insolvenzrisiko. Die Leistungserwartungen der Unternehmen werden von der Pensionskasse insgesamt am besten erfüllt, Verbesserungsbedarf wird hier noch im Verwaltungsaufwand (wie auch bei anderen Durchführungswegen), in der Transparenz und bei der Rendite gesehen.

Die Direktversicherung wird als besonders arbeitnehmerfreundlich beurteilt (Beitragsfreistellung, Wahlmöglichkeiten zwischen Renten-/Kapitalleistung etc.); die Erwartungen der Unternehmen werden hier aber vergleichsweise weniger erfüllt als bei der Pensionskasse. Von daher wird verständlich, dass die Pensionskasse nach wie vor die höchste Verbreitung aufweist (Pensionskasse 42%; Direktversicherung 34%). Direktzusage, Unterstützungskasse und Pensionsfonds können viele der Leistungserwartungen der Unternehmen nur unzureichend erfüllen.

Christoph Müller: "Die bAV ist ein Produkt, das gleich an drei Kunden verkauft werden muss: die Unternehmen, die Beschäftigten und die Vermittler. Vorteile haben solche Produktangebote, die die zentralen Anforderungen und Erwartungen bestmöglich zu integrieren wissen".

Der rund 200-seitige aktuelle "bAV-Report" mit den Ergebnissen der Befragung von Unternehmen, Arbeitnehmern und Maklern kann über psychonomics bezogen werden.

Weitere Studieninfo: http://www.psychonomics.de/bav-report

Studienleiter: Christoph Müller – christoph.mueller@psychonomics.de - Tel.: +49(0)221 42061-328.



Herr Ansgar Metz
E-Mail: ansgar.metz@email.de

psychonomics AG
Berrenrather Straße 154-156
50937 Köln
http://www.psychonomics.de

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/BAV-Chancen-trotz-Stagnation-ps_4549.html