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15.11.2005 - dvb-Presseservice

BHW mit kräftigem Wachstum im Neugeschäft

Quartalsergebnis durch Trennung von AHBR belastet – Ausfall der Dividendenzahlung erwartet

Der Hamelner BHW-Konzern hat seine Marktposition als führender Anbieter von Finanzlösungen für Haus, Geld und Vorsorge in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres durch kräftige Zuwächse im Bausparneugeschäft und im Fondsvertrieb gefestigt. Die Ertragslage litt jedoch unter der anhaltenden Niedrigzinsphase. Im dritten Quartal wurde das Konzernergebnis zudem von einer Rückstellung im Zusammenhang mit der vereinbarten Trennung von der Hypothekenbank AHBR belastet, die durch Auflösung von Rücklagen kompensiert werden konnte. Per Ende September weist der Konzern somit ein ausgeglichenes Bilanzergebnis aus. Als Folge der hohen Belastungen wird die BHW Holding AG ihren Aktionären für das Geschäftsjahr 2005 voraussichtlich keine Dividende zahlen.

Deutlicher Anstieg der Vertriebsleistung
Im dritten Quartal hat die BHW Gruppe den positiven Neugeschäftstrend der vorangegangenen Monate fortgesetzt und mit ihren Kernprodukten die Wachstumsraten der Branche übertroffen. Von Januar bis September stieg das gesamte Neugeschäftsvolumen – ohne Berücksichtigung der AHBR – gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,7 Prozent auf 17,1 Mrd. Euro. „In einem anspruchsvollen Marktumfeld haben wir damit einmal mehr unsere herausragende Vertriebskraft unter Beweis gestellt“, resümiert der Vorstandsvorsitzende Henning R. Engmann.

Wachstumsmotor war das Stammgeschäftsfeld „Private Baufinanzierung“, dessen Vertriebsleistung um 9,8 Prozent auf 15,3 Mrd. Euro zunahm. Besonders gut entwickelte sich dabei das Bausparneugeschäft. Die beantragte Bausparsumme legte um 12,4 Prozent auf 9,7 Mrd. Euro und damit stärker als die Branche zu. In der bausparunabhängigen Baufinanzierung erreichten die Darlehenszusagen 5,3 Mrd. Euro – ein vor dem Hintergrund rückläufiger Baugenehmigungen erfreulicher Anstieg um 5,9 Prozent. Im zukunftsträchtigen Geschäftsfeld „Privater Vermögensaufbau“ verlief vor allem der Vertrieb von Fondsprodukten sehr erfolgreich. Das Absatzvolumen lag mit 347 Mio. Euro um 36,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Dagegen normalisierte sich das Lebensversicherungsgeschäft nach dem Boomjahr 2004 wieder. Die eingelöste Versicherungssumme von 1,3 (Vorjahr: 1,8) Mrd. Euro bewertet BHW im Branchenvergleich jedoch als zufrieden stellend.

Rückläufiger Zinsüberschuss und AHBR belasten Ergebnis

Die Ertragsentwicklung in den ersten neun Monaten 2005 stand vor allem im Zeichen eines rückläufigen Zinsüberschusses und erneuter Belastungen aus dem Engagement bei der Hypothekenbank AHBR. Hier fielen außerordentliche Aufwendungen durch die Bildung einer Drohverlustrückstellung in Höhe von 189,2 Mio. Euro an, die im Zusammenhang mit dem eingeleiteten Verkaufsprozess der AHBR stand. Die Entkonsolidierung der AHBR – d.h. deren Ausscheiden aus dem BHW-Konzern – ist vorbereitet.

Vereinbarungsgemäß wird die Beteiligung von 49,9 % am Grundkapital der AHBR auf eine Zweckgesellschaft übertragen.

Im operativen Geschäft sank der Zinsüberschuss als die mit Abstand wichtigste Ertragsquelle wegen der fortdauernden Niedrigzinsphase und geringerer Erträge aus der Veräußerung von Forderungsbeständen (nur noch 117,0 Mio. Euro nach 178,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum) um 9,2 Prozent auf 635,5 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss fiel per Ende September auf 7,3 (15,2) Mio. Euro, der Überschuss im Lebensversicherungsgeschäft nahm hingegen um 7,1 Prozent auf 13,5 Mio. Euro zu. Der Verwaltungsaufwand konnte durch ein diszipliniertes Kostenmanagement um 3,4 Prozent auf 406 Mio. Euro zurückgeführt werden.

Das Konzernbetriebsergebnis verringerte sich auf 115,2 (130,6) Mio. Euro. Nach Abzug der Steuern in Höhe von 64,4 (53,1) Mio. Euro, der außerordentlichen Aufwendungen von 189,2 Millionen Euro für die Vorbereitung der Entkonsolidierung der AHBR und nach Erträgen von 75,3 Mio. Euro aus der Zuschreibung auf den Bestand eigener Aktien ergibt sich ein Konzern-Fehlbetrag von 63,1 (Vorjahr: Überschuss 58,5) Mio. Euro. Dieser wird nach Einstellung von 75,3 Mio. Euro in die Rücklage für eigene Anteile durch eine Entnahme aus der Kapitalrücklage in Höhe von 138,4 Mio. Euro bilanziell ausgeglichen. Wegen der angespannten Ertragslage wird die BHW Holding AG als Obergesellschaft des Konzerns, wie am 14. November nach § 15 WphG ad hoc mitgeteilt, ihren Aktionären für 2005 voraussichtlich keine Dividende zahlen.

In der isolierten Betrachtung für das 3. Quartal ergibt sich im Konzern – vor allem wegen der im Vergleich zum Vorjahr fehlenden Erträge aus Forderungsverkäufen – ein Betriebsergebnis von nur noch 2,0 (Vorjahresquartal: 65,6) Mio. Euro. Der Abzug der außerordentlichen Aufwendungen für die AHBR führte zu einem Quartals-Fehlbetrag von 180,7 Mio. Euro. Das Konzern-Bilanzergebnis für das dritte Quartal beläuft sich nach der Verrechnung der Zuschreibung auf eigene Anteile mit den Gewinnrücklagen sowie der Entnahme aus der Kapitalrücklage auf minus 49,6 Mio. Euro.

Kernsegment Private Baufinanzierung durch Zinsumfeld belastet – Deutlicher Ergebnisanstieg im Segment Privater Vermögensaufbau

Das Kernsegment „Private Baufinanzierung“, die wichtigste Ergebnissäule des BHW-Konzerns, konnte durch eine starke Vertriebsleistung erneut überdurchschnittliche Volumenszuwächse verzeichnen. Dennoch ging das Betriebsergebnis in den ersten neun Monaten um 33,2 Mio. Euro auf 103,8 Mio. Euro zurück. Dies ist auf die anhaltende Niedrigzinsphase und niedrigere Erträge aus Forderungsverkäufen zurückzuführen. Erfreulich hat sich das Geschäftsfeld „Privater Vermögensaufbau“ entwickelt, das in der strategischen Ausrichtung von BHW als führender Anbieter für die private Vorsorge eine zentrale Rolle spielt. Die dort getätigten Investitionen beginnen sich auszuzahlen. Durch eine Verbesserung der operativen Erträge bei gleichzeitigem Rückgang des Verwaltungsaufwands stieg das Segment-Betriebsergebnis per Ende September deutlich um 44,9 % auf 22,6 Mio. Euro.

Die beiden der AHBR zuzurechnenden Geschäftsfelder zeigten sich höchst unterschiedlich: Die „Gewerbliche Baufinanzierung“ lieferte wegen einer drastisch erhöhten Kreditrisikovorsorge ein Betriebsergebnis von minus 94,1 (-0,1) Mio. Euro, das Segment „Staatskredite“ hingegen steuerte nach Realisierung von Kursgewinnen ein positives Betriebsergebnis von 96,3 Mio. Euro bei. Beide Geschäftsfelder werden im Zuge der Trennung von der AHBR von BHW nicht mehr betrieben werden.

Ausblick: Für künftiges Wachstum gut gerüstet
Nach dem dreimaligen Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindexes in Folge deutet sich zwar ein verbessertes konjunkturelles Bild in Deutschland an, dennoch ist kurzfristig keine signifikante Verbesserung des Konsumklimas zu erwarten. Auf lange Sicht wird ein ausgeprägteres Bewusstsein für die Notwendigkeit zur privaten Altersversorgung das Kerngeschäft von BHW jedoch weiter begünstigen. Vorstandschef Engmann: „Wir sind exzellent aufgestellt, um vom künftigen Wachstum in der privaten Vorsorge überdurchschnittlich zu profitieren. Das haben unsere Vertriebserfolge in den vergangenen Monaten eindrucksvoll bestätigt.“ Eine nachhaltige Trendumkehr in Richtung steigender Zinsen, die sich in den vergangenen Wochen angedeutet hat, würde zudem die Ertragssituation von BHW spürbar verbessern.

Einen zusätzlichen Wachstumsschub erwartet BHW von der geplanten Einbindung in den Konzern der Deutsche Postbank AG, die am 25. Oktober den Erwerb der Anteilsmehrheit an BHW angekündigt hat. Durch diesen Schritt entsteht der größte Anbieter von Finanz- und Vorsorgedienstleistungen für private Kunden in Deutschland. „Wir als BHW werden unter dem Dach der Postbank Zugang zu einer breiteren Kundenbasis bekommen und unsere Vertriebsstärke noch besser ausspielen können als bisher“, betont Engmann.



N.N.
Herr Georg Jakobs
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