Anzeige
13.06.2008 - dvb-Presseservice

BKK und KBV veranstalten gemeinsame Fachtagung

Aktivierung der Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Ärzten

Berlin, Juni 2008 – Auf der heutigen gemeinsamen Fachtagung zum Thema „Konzepte zur Aktivierung der Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Ärzten“ werden aktuelle Kooperationskonzepte aus der Praxis diskutiert, um Perspektiven für ein noch intensiveres Zusammenwirken zu ermitteln. Teilnehmer sind niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten sowie Vertreter von Selbsthilfegruppen, Kassenärztlichen Vereinigungen und den gesetzlichen Krankenkassen.

Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), unterstützt die Kooperation mit Selbsthilfegruppen: „Ärzte profitieren vom Erfahrungswissen einer Selbsthilfegruppe zu einem bestimmten Krankheitsbild. Dabei stärkt größeres Verständnis der spezifischen Probleme – besonders bei seltenen Erkrankungen – das Verhältnis zwischen Patient und Arzt. Es verbessert die Compliance und macht einen Therapieerfolg wahrscheinlicher. Selbsthilfegruppen wiederum profitieren vom Fachwissen der Ärzte.“

Konkreter Anlass der Fachtagung ist eine Untersuchung zur Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten mit Selbsthilfegruppen, die Prof. Wolfgang Slesina von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt hat und deren Ergebnisse erstmals einem größeren Fachpublikum präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Dr. Hildegard Demmer, Stellvertreterin des Vorstandes des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK), der die Studie der Universität Halle unterstützte, merkte an, es sei wünschenswert, dass Patienten schon vom Arzt Hinweise auf eine für ihr Krankheitsbild passende Selbsthilfegruppe erhalten. Das setze natürlich voraus, so Demmer weiter, dass der Arzt diese nicht nur kennt, sondern auch wertschätzt und beurteilen kann, möglicherweise weil er dort regelmäßig Fachvorträge hält und medizinische Fragen beantwortet.

Diese Fachtagung ist die Fortsetzung einer Reihe von gemeinsamen Aktivitäten. So hat vor rund einem Jahr der BKK-Bundesverband mit der KBV eine Veranstaltung zur Arzneimittelabhängigkeit durchgeführt, die sich sowohl für Ärzte als auch für Krankenkassen als hoch interessant für die tagtägliche Arbeit mit den Patienten erwies.

Für die Betriebskrankenkassen ist die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe guter und langjährig geübter Brauch – auch als dies noch nicht verbindlich im Sozialgesetzbuch fixiert war. Praxisbezogene Ergebnisse sind unter anderem:
• „Selbsthilfegruppen für Menschen mit psychischen Beschwerden“, eine Praxishilfe, die im Zusammenwirken mit dem Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Selbsthilfekontaktstelle in Gießen entstand.
• Das Projekt „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“, das mit Hamburger Kliniken und den dortigen Selbsthilfekontaktstellen entwickelt wurde. Das hierbei erarbeitete Qualitätssiegel eines selbsthilfefreundlichen Krankenhauses fand Aufnahme in das Krankenhaus-Zertifizierungsverfahren KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen).

Im April 2008 ist das Projekt „Selbsthilfefreundliche Arztpraxen“ gestartet. Kooperationspartner hierbei sind die Selbsthilfekontaktstellen Bayern und niedergelassene Ärzte.




Frau Christine Richter
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030/22312-122
Fax:
E-Mail:


Herr Dr. Roland Stahl

Tel.: 030 / 4005-2201
Fax:
E-Mail:

BKK Bundesverband
Kronprinzenstraße 6
45128 Essen
www.bkk.de