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27.11.2006 - dvb-Presseservice

BVK kritisiert modernen Sklavenhandel

Aachen Münchener schafft Einfirmenvertrieb ab und riskiert Ent-schädigung in dreistelliger Millionenhöhe

„Mit Methoden des modernen Sklavenhandels will die Aachen Münchener (AM) ihre Einfirmenvertreter abstoßen“, so bewertet Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) die Ankündigung der AM, nur noch mit der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) zusammenarbeiten zu wollen und die Verträge mit den ca. 1.350 hauptberuflichen Vertretern zu kündigen. Das Angebot an die Vertreter, zukünftig innerhalb eines Strukturvertriebes ohne Anbindung an das Versicherungsunternehmen zu arbeiten und Verträge von der DVAG zu erhalten, bezeichnet Heinz als unzumutbar.

Da gegen den Willen der Vertreter ein Vertragsübergang zu der DVAG nicht möglich ist und die Vertragsverhältnisse daher nur durch Kündigung seitens des Versicherungsunternehmens beendet werden können, könnten auf die AM Kosten zur Finanzierung des Ausgleichsanspruchs der Versicherungsvertreter in dreistelliger Millionenhöhe anfallen. Der gesetzliche Anspruch auf Zahlung eines Ausgleichsanspruchs fällt bei unternehmensseitiger Kündigung wegen der Vorteile an, die das Unternehmen aus der Fortführung der vom Vertreter vermittelten Kunden und Verträge verbleiben.

Der BVK bezweifelt in einer Pressemitteilung, ob das angestrebte Vertriebsmodell der AM dann tragfähig ist, wenn die AM-Vermittler nicht zur DVAG wechseln. Während die Vertreter der AM allesamt über eine qualifizierte Ausbildung verfügen, setzt die DVAG überwiegend nebenberufliche Vermittler ein. Nach Inkrafttreten des Versicherungsvermittlergesetzes, das gerade Bundestag und Bundesrat passiert hat, müssen aber zukünftig alle Vermittler über eine Erlaubnis verfügen und dazu eine Prüfung ablegen. „Die DVAG wird eine Vielzahl von nebenberuflichen Vertreter verlieren. Sie wird auf den Übertritt der AM-Vertreter angewiesen sein“, so Heinz.

Besorgt zeigt sich der BVK auch über darüber, dass die Vertreter zukünftig jeden Kontakt zum Versicherungsunternehmen verlieren und damit keinen Einfluss auf die Produkte und Provisionen haben werden. „Die Erfahrungen und Wahrnehmungen der Vertreter über die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden werden das Versicherungsunternehmen nicht mehr erreichen,“ mahnte Heinz.



Pressesprecher
Herr Hans-Dieter Schäfer
Tel.: 0228 - 2280516
Fax: 0228 - 2280550
E-Mail: bvk@bvk.de

Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK)
Berufsvertretung und Unternehmerverband selbständiger Versicherungs- und Bausparkaufleute
Kekuléstr. 12
53115 Bonn
Deutschland
www.bvk.de

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/BVK-kritisiert-modernen-Sklavenhandel-ps_3058.html