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27.05.2008 - dvb-Presseservice

„Basistarif darf nicht zu Lasten von Versicherten missbraucht werden“

Zum heutigen Bericht im Handelsblatt, wonach das Wechselrecht für die bereits heute Privatversicherten (Bestandsversicherte) durch eine Mindestverweildauer im Basistarif ausgehöhlt werde, erklärt der Vorsitzende des Verbandes der privaten Krankenversicherung Reinhold Schulte:

„Der Basistarif war immer als Zieltarif gedacht. Es war nie politischer Wille, den Basistarif als Vehikel zu missbrauchen, um Bestandsversicherte auf diesem Weg unmittelbar – etwa nach einer logischen Sekunde – in einen anderen Tarif weiterzuleiten. Der Gesetzgeber hat beim Wechselrecht klar zwischen Bestands- und Neuversicherten unterschieden: Für alle, die ab dem 01.01.2009 erstmals privat krankenversichert werden, gilt ein Wechselrecht in alle Tarife anderer Versicherungsunternehmen unter Mitgabe der Alterungsrückstellung im Umfang des Basistarifs. Dagegen erhalten die bereits heute Privatversicherten das Recht, unter Mitgabe ihrer Alterungsrückstellung in den Basistarif eines Unternehmens ihrer Wahl zu wechseln. Dieses Recht haben die Bestandsversicherten im 1. Halbjahr 2009.

Gäbe es für die Bestandsversicherten eine unmittelbare Wechselmöglich­keit in die normale PKV-Tarifwelt eines anderen Unternehmens, würden lediglich „gute“ Risiken in höherwertige Tarife des neuen Unternehmens „hochgestuft“. Alte und kranke Versicherte würden entweder im Kollektiv des abgebenden Versicherers oder im Basistarif verbleiben – mit der Folge der Risikoentmischung und einer daraus resultierenden Beitragssteigerung in beiden Kollektiven. Das war politisch eindeutig nicht gewollt.

Um den politischen Willen abzubilden, ist eine Mindestverweildauer im Basistarif zwingend. Dafür ist ein Zeitraum von drei Jahren sachgerecht, weil der Basistarif an die Gestaltungen in der gesetzlichen Kranken­versicherung (GKV) angelehnt ist. In der GKV gilt eine Frist von drei Jahren bei „Tarifwechsel“.“



Frau Ulrike Pott
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Dem PKV-Verband gehören 47 Unternehmen an, bei denen 28,4 Mio. Versicherungen bestehen: 8,6 Mio. Menschen sind komplett privat krankenversichert, außerdem gibt es 19,8 Mio. private Zusatzversicherungen.