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11.02.2010 - dvb-Presseservice

Berlinale 2010 – Vom Wirtschaftsfaktor zum Wachstumsmarkt

Die wirtschaftlichen Effekte der Filmfestspiele sind enorm. Sie positionieren Berlin nicht nur als internationale Filmmetropole, sondern sorgen gleichzeitig für wirtschaftliches Wachstum. Denn es werden zusätzliche Umsätze generiert, Arbeitsplätze geschaffen und Einkommen erzielt. Dabei entstehen auch indirekte Effekte, die hervorgerufen werden, wenn die aus den direkten Effekten stammenden Einkommen wieder verausgabt werden bzw. Nachfrage nach lokalen Diensten und Zulieferungen induziert wird.

Viele verschiedene Branchen profitieren von den nahezu 20.000 Fachbesuchern, den Einkäufern, Rechtehändlern, Produzenten, Filmemachern, TV-Vertretern und Journalisten. Hinzu kommen die zahlreichen filminteressierten Touristen die zusätzliche Kaufkraft für Hotelkosten, Restaurantbesuche, Verkehrsmittel und Eintrittskarten in die Stadt bringen. Denn anders als andere Festivals steht die Berlinale allen Filmfans offen. Kein Filmfestival ist so eng mit seinen Zuschauern verbunden. 2009 wurden rund  275.000 verkaufte Eintrittskarten gezählt. Neben den Filmproduktionsfirmen und den Synchronisationsstudios profitieren vor allem das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Einzelhandel, öffentliche und private Kultureinrichtungen, Eventdienstleistungen wie Sicherheits- und Ordnungsdienste, Sekretariats-, Schreib- und Übersetzungsdienste, Friseursalons, Ausstellungs- und Messeeinrichter, Kraftfahrzeug-Verleihfirmen, Parkhäuser, Tankstellen, Telekommunikation und Fotografisches Gewerbe sowie das Kredit- und Versicherungsgewerbe. Aber auch für viele lokale Bus- und Taxiunternehmen stellt der Filmtourismus zur Berlinale eine wichtige Umsatzgröße dar.

Die durch die Internationalen Filmfestspiele generierten Wertschöpfungseffekte lassen sich mit Hilfe des ökonometrischen Simulationsmodells (BEST – Berlin Economic Simulation Tool) der IBB berechnen. Selbst in einem konservativen BEST-Szenario werden die Ausgaben der Fachbesucher und der filminteressierten Touristen ein zusätzliches Bruttoinlandsprodukt von jährlich insgesamt rund 40 Mio. EUR anstoßen. Auch wenn einige Investitionen des Berlinale-Veranstalters betriebswirtschaftlich gesehen nicht rentabel sein sollten, so sind ihre gesamtwirtschaftlichen Effekte in der Summe doch beachtlich.

Insgesamt werden im Zusammenhang mit den Internationalen Filmfestspielen in diesem Szenario rund 260 zusätzliche Arbeitsplätze in der Hauptstadt geschaffen. Für den Berliner Haushalt zahlt sich die Berlinale ebenfalls aus – die öffentlichen Einnahmen Berlins werden sich durch die zusätzlichen Wertschöpfungseffekte um insgesamt etwa 5 Mio. EUR erhöhen.

In stärker von Optimismus geprägten Szenarien kann das zusätzliche Bruttoinlandsprodukt auf etwa 64 Mio. EUR bzw. sogar auf 85 Mio. EUR steigen, von denen etwa zwischen 8 und 11 Mio. EUR in Form von Steuern und Abgaben an die Stadt zurückfließen. Das ist mehr, als die Berlinale in Form öffentlicher Subventionen erhält. Zudem hängen in diesem Szenario zwischen 420 und 560 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Berlinale ab.

Am wichtigsten ist aber der Imagegewinn durch die Berichterstattung in den Medien. Weltweit wird Berlin in diesem Februar wieder als junge, moderne Trendstadt wahrgenommen und enorme Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das Internationale Filmfestival ist kostenlose Imagewerbung für Berlin. Für zehn Tage richtet sich das Interesse von Cineasten in aller Welt auf Berlin. Etwa 4.000 Journalisten aus mehr als achtzig Ländern werden dieses Jahr vom Potsdamer Platz berichten. Schon lange bevor am 21. Februar die Goldenen und Silbernen Bären verliehen werden, steht ein Gewinner der Berlinale 2010 daher bereits fest: Die Hauptstadt Berlin.

Die Ausgabe von „Berlin aktuell“ zum Thema „Berlinale 2010“ sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie in unserem Download-Center, Bereich „Volkswirtschaftliche Publikationen“, unter der Adresse www.ibb.de/konjunkturnews.



Herr Hartmut Mertens
Tel.: (030) 21 25-47 38

Investitionsbank Berlin (IBB)
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