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28.06.2007 - dvb-Presseservice

Berliner Arbeitskreis Maklerprozesse: eVB-Workshop vom 13./14. Juni 2007

Die elektronische Versicherungsbestätigung für KFZ, kurz eVB genannt, kommt im ersten Quartal 2008. Doch was bedeutet das in der täglichen Praxis für Versicherungsunternehmen und Makler? Um dieses zu klären, veranstaltete der Berliner Arbeitskreis Maklerprozesse einen gut besuchten Workshop mit Maklern, Versicherern und Softwareanbietern. Die Ergebnisse zeigen, dass die Versicherungsunternehmen zur Umsetzung unterschiedliche Wege gehen werden.

Die eVB zur Übermittlung, zum Abruf, Dauer-eVB, das sind die unterschiedlichen Varianten, mit denen Makler zukünftig umgehen müssen. Grundlage für das neue Verfahren ist die neue Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV), die das bisher bekannte Doppelkarten-Verfahren ablöst. Nun soll alles elektronisch, insbesondere online abgewickelt werden, was den Makler vor veränderte Arbeitsabläufe stellt.

Was nach Fortschritt und Erleichterung in den Geschäftsprozessen klingt, ist längst noch nicht abschließend diskutiert – insbesondere nicht in der Zusammenarbeit mit Maklern und Mehrfachagenten. Denn die ursprüngliche Verfahrensbeschreibung, die durch GDV, GDV-Dienstleister und die Behörden abgestimmt wurde, überließ es jedem Versicherer selbst, für die Anbindung der Vertriebe zu sorgen. Diese kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen: Entweder über den GDV-Dienstleister, das Versicherungsunternehmen oder eine Clearingstelle.

Im schlimmsten Fall müsste also der Makler für jeden mit ihm kooperierenden Versicherer eine andere Lösung aufbauen und verwenden.

Das scheint nun abgewendet, wenngleich einige Versicherer weiterhin an eigenen Lösungen arbeiten. Es sind Standards in Sicht, über die der Vermittler in einheitlicher Weise mehrere Versicherer erreicht.

Beispielsweise die Lösungen der BIPRO oder des Gremiums für Standardisierung des GDV, die für den Vermittler eine Vereinheitlichung darstellen. Das Gremium für Standardisierung hat eine Norm für den Datenumfang und das Datenformat veröffentlicht, auf dessen Basis BIPRO innerhalb kürzester Zeit eine weiterführende Normierung für das eVB-Projekt entwickelte. Hierbei handelt es sich um die Beschreibung einer technischen Lösung, aber nicht um eine technische Lösung selbst. Es bleibt den Versicherungsunternehmen, Dienstleistern und Maklerverwaltungsprogramm-Herstellen vorbehalten, anhand der Beschreibung die Schnittstellen zu implementieren.

Im Gegensatz dazu präsentierte sich Indatex als Clearingstelle und „Man in the Middle“, über die die VU sowohl Standards anbinden, als auch individuelle Lösungen realisieren können. Hierbei werden Schnittstellen auf vorhandenen IT-Plattformen bei Versicherungsunternehmen oder Maklerverwaltungsprogrammen angedockt.

Als Clearingstelle bietet sich auch die GDV-Dienstleistungsgesellschaft an, die schon als „Zentrale Stelle“ zwischen den Versicherungsunternehmen und den Zulassungsbehörden fungiert. Auch Vermittler können auf verschiedene Wege unmittelbar angeschlossen werden.

Dem Makler entstehen für die Nutzung keine Kosten, die Gebühren tragen die Versicherungsunternehmen. Bei der Bipro-Lösung bleibt die Frage offen, ob später die Maklerverwaltungsprogramm-Hersteller die Kosten für die Erstellung der Bipro-Schnittstelle an die Makler durchreichen.

Technisch affine Makler präferieren die direkte Einbindung einer eVB-Lösung in ihre Maklerverwaltungsprogramme und Vergleichsrechner. Nur was ist mit den Maklern, die noch ohne Maklerverwaltungsprogramme arbeiten? Auch diese benötigen funktionierende Lösungen.

In der Diskussion konnte noch nicht geklärt werden, ob ein Zug-um-Zug-Verfahren reicht oder ob es trotz erheblicher Bedenken der Versicherer und großer technischer Verwaltungsaufwände auf allen Seiten auch eine Kontingentlösung geben muss, die bisher nur wenige Versicherer anbieten wollen.

Für die weiteren Arbeiten der Teilnehmer legte der Workshop eine gute Grundlage. Die Diskussion sollte mit allen Beteiligten fortgesetzt werden, so die einhellige Meinung der Teilnehmer. Hierzu steht der Berliner Arbeitskreis Maklerprozesse auch für Inhouse-Workshops zur Verfügung.

Fortschritte in der Umsetzung von Lösungen der Versicherer und Softwareanbieter, Integration der eVB-Systematik in die Antragsprozesse, organisatorische Ausrichtung im Flotten- und Leasinggeschäft sind einige der spannenden Themen, die der Berliner Arbeitskreis Maklerprozesse in einem weiteren Workshop vertiefen möchte. Der Termin wird in Kürze bekannt gegeben, Ziel ist der September 2007.



Herr Olaf Hallwachs
Tel.: (030) 34 67 45-0
Fax: (030) 34 67 45-45
E-Mail: olaf.hallwachs@securaconsult.de

Berliner Arbeitskreis Maklerprozesse
c/o Olaf Hallwachs
Jacobsenweg 41
13509 Berlin
www.maklerprozesse.de

Über den Arbeitskreis Berliner Maklerprozesse

Das Projekt

Der „Berliner Arbeitskreis Maklerprozesse“ stellt die Prozesse im Maklerbüro detailliert dar. Auch wenn der Workflow in den Maklerbüros teilweise unterschiedlich ist, sind die Prozesse dennoch an faktische Vorga-ben innerhalb der Geschäftsvorfälle gebunden, so dass eine Abbildung der unterschiedlichen Arbeitspro-zesse möglich ist.

Indem die Versicherungsunternehmen die Maklerprozesse kennen lernen, werden sie in die Lage versetzt, ihre eigenen Prozesse im Geschäftsverkehr mit Maklern auf die Arbeitsabläufe der Makler abzustimmen. Denn eins steht fest: Der Makler wird sich nicht an die Prozesse des Versicherers anpassen. Er arbeitet im Regelfall mit 30 bis 50 Versicherungsunternehmen zusammen und muss daher seine eigenen Prozesse neutralisieren. Somit ist der Versicherer gut beraten, seine Abläufe an die der Makler anzupassen, wenn er die Maklerschaft als Zielgruppe hat.

Die Arbeitsergebnisse des „Berliner Arbeitskreises Maklerprozesse“ richten sich aber auch an Softwareun-ternehmen, insbesondere an die Hersteller der Maklerverwaltungsprogramme, und natürlich an die Makler selbst, die Ihren Workflow mit den Ergebnissen des Arbeitskreises abgleichen und optimieren können.

Informationen zu den beteiligten Personen finden Sie auf der Seite
http://www.maklerprozesse.de/?arbeitskreis