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25.08.2008 - dvb-Presseservice

Berufskrankheiten bei Azubis fast ausschließlich Hautkrankheiten

Präventionskampagne Haut: Über 90 Prozent junger Berufserkrankter haben eine kranke Haut

Hautkrankheiten sind mit Abstand die häufigste bestätigte Berufskrankheit bei Auszubildenden und jungen Erwerbstätigen zwischen 15 und 25 Jahren. Mit jährlich fast 2.400 Fällen nehmen Hauterkrankungen in dieser Altersgruppe gegenüber anderen beruflich bedingten Erkrankungen einen Anteil von über 90 Prozent ein. Im Rahmen ihrer Präventionskampagne Haut raten die gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung daher, Hautschutzmittel konsequent zu nutzen und bei Hautproblemen gleich zum Arzt zu gehen. Neben jungen Berufstätigen im Gesundheitsdienst leiden insbesondere Beschäftigte im Friseurgewerbe, in der Gastronomie bzw. in Nahrungsmittelberufen, in Reinigungsberufen und Metallbetrieben unter berufsbedingten Hauterkrankungen.

Rund ein Viertel aller bestätigten beruflichen Hauterkrankungen entfällt auf junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Bei diesen Erkrankungen handelt es sich meist um Handekzeme. Das sind Entzündungen der Haut, die häufig nässen, Bläschen bilden und durch eine Rissbildung der Haut sehr schmerzhaft sein können. Hervorgerufen werden sie überwiegend durch Feuchtarbeiten. Hierunter versteht man vor allem den wiederholten Kontakt zu Wasser und Reinigungsmitteln. Werden Ekzeme nicht rechtzeitig behandelt, können sie chronisch werden und sogar zur Aufgabe der beruflichen Tätigkeit zwingen. "Das kann man jedoch verhindern, wenn die Hauterkrankung rechtzeitig erkannt wird", sagt Privatdozentin Dr. Kristine Breuer, Leitende Oberärztin des Dermatologischen Zentrums am Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg. "Denn Hauterkrankungen entstehen meist über einen längeren Zeitraum. Erste Anzeichen sind eine trockene und raue Haut, Rötungen und Juckreiz. Wer diese Symptome beobachtet, sollte einen Hautarzt aufsuchen und auf eine mögliche berufliche Ursache hinweisen." Der Erfolg gibt der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland Recht: So konnten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Jahr 2006 2.259 jungen Menschen unter 25 Jahren dazu verhelfen, ihren Beruf weiter auszuüben - trotz bestätigter Hauterkrankung. Nur 115 mussten einen neuen Beruf erlernen.

Kein universelles Hautschutzmittel
Hauterkrankungen können meist durch geeignete Schutzmaßnahmen verhindert werden. "Natürlich ist der beste Schutz, den Kontakt zum Gefahrstoff zu vermeiden", so Privatdozentin Dr. Kristine Breuer. "Da dies jedoch nicht immer möglich ist, sollten die Arbeitnehmer dringend den Hautschutzplan beachten." Dieser Plan gibt vor, welche Hautmittel für Hautschutz, Hautreinigung und Hautpflege für den jeweiligen Arbeitsplatz notwendig sind. Die Hautmittel stellt der Arbeitgeber kostenlos. Je nach den Gefahrstoffen, mit denen der Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz in Kontakt kommt, werden unterschiedliche Hautmittel eingesetzt. "Ein universelles Hautschutzmittel gibt es nicht", sagt die Expertin der Präventionskampagne Haut. Auch Handschuhe bieten einen wirksamen Schutz vor Erkrankungen der Haut. Doch Vorsicht: Handschuhe sind nicht immer sinnvoll! Wer feuchtigkeitsdichte Handschuhe anzieht, hat häufig mit einem Feuchtigkeitsstau in dem Handschuh zu kämpfen. Die Haut quillt auf. Keime und Erreger können eindringen. "In diesem Fall hilft es, zusätzliche Hautschutzmittel aufzutragen oder einen Baumwollhandschuh unter den feuchtigkeitsdichten Handschuh anzuziehen", so Dr. Breuer.

Die Präventionskampagne Haut
Die Präventionskampagne Haut ist eine gemeinsame Aktion von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung. Insgesamt werben rund 100 Krankenkassen und Unfallversicherungsträger unter dem Motto "Deine Haut. Die wichtigsten 2m² Deines Lebens." dafür, das größte Organ des Menschen zu schützen. Das Ziel der Kampagne lautet: "Gesunde Haut, weniger Hauterkrankungen!"
Weitere Informationen zur Präventionskampagne: www.2m2-haut.de  



Herr Stefan Boltz
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Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
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