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05.05.2008 -
dvb-Presseservice
Betriebliche Altersversorgung im Fortschrittsfieber
Betriebliche Altersversorgung (bAV) ist und bleibt komplex. Doch wer dieses Problem der Komplexität in der Beratung meistert, der macht daraus seine Chance - so der Tenor auf dem dritten
bAV-Expertenforum in Köln. Rund 100 Makler und bAV-Interessierte folgten Ende April der Einladung der HDI-Gerling Leben Vertriebsservice AG (HG-LVS) und der Fachzeitschrift "Performance", um gemeinsam
die Neuerung in diesem spezifischen Vorsorgemarkt zu diskutieren.
Allein schon das Produktangebot
zur Entgeltumwandlung ist sehr vielfältig und oftmals schwer durchschaubar.
"Doch wir können uns dem Fortschritt in der Produktentwicklung für die bAV nicht
entziehen und benötigen zeitgemäße, innovative Lösungen. Aber Produkte sind
nicht der Kern in der bAV-Beratung", betonte Siegfried Hischke, Leiter
Produktmanagement Firmen der HG-LVS. Die Maklerin Swen-Silke Al,
Geschäftsführerin der "von Buddenbrock"-Gruppe, stimmte Hischke zu und empfahl
ihren Berufskollegen im Publikum: "Setzen Sie in der Beratung mit dem
Unternehmen und den Arbeitnehmern nicht nur auf Produkte, sondern vielmehr auf
die Dienstleistung." Dass der Kunde das Produkt in seinen kalkulatorischen
Einzelheiten gar nicht verstehen müsse, meinte Sandra Blome vom Institut für
Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) aus Ulm hierzu. Ihre provokante Frage:
"Oder verstehen Sie im Detail, wie ihr Auto technisch
funktioniert?"
Auf Ängste der Arbeitgeber eingehen
Welche Faktoren den Arbeitgeber bei der Betreuung zur Altersvorsorge
interessieren, wurde am Beispiel einer mittelständischen Firma aus dem
Stahlhandel deutlich. Norbert Teltschik, Vorstand des bayrischen
Familienunternehmens "Köstner", führte vor den bAV-Experten aus: "Die
Mitarbeiter sind mein wichtigstes Kapital. Daher möchte ich mit dem mir
anvertrauten Geld verantwortungsvoll umgehen. Schließlich setzen sich meine
Mitarbeiter auch für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens ein. Von
dem bAV-Berater erwarte ich, dass er meine Sorgen und Bedenken aus dem Weg räumt
und mir sichere, unbürokratische Lösungen in einem guten
Preis-Leistungsverhältnis anbietet." Das Vertrauen zum Finanzberater und dessen
Kompetenz seien daher für ihn das A und O.
Günstiges Klima für die
Altersvorsorge
"Wir haben
derzeit ein äußerst günstiges Klima für die bAV-Themen in der Beratung",
ermutigte Rechtsanwalt Marco Arteaga die anwesenden Vermittler und fügte hinzu:
"Denn Altersvorsorge, auch die betriebliche, ist in aller Munde. Erst vor
wenigen Tagen sprach beispielsweise Ministerpräsident Jürgen Rüttgers über den
´Kampf gegen Altersarmut´ und ´mehr Schonvermögen´ - eine Steilvorlage für
Beratungsgespräche." "Der Staat spielt uns die Bälle zu", ergänzte die Maklerin
Al. "Er gibt die Verantwortung an die Makler und die Versicherungsbranche ab und
setzt auf die Eigeninitiative der Bürger. Das ist unsere
Chance."
Pensionsfonds im Kommen
Ebenfalls in
einer guten Ausgangslage befindet sich der Durchführungsweg des Pensionsfonds.
Wie Fabian von Löbbecke, Vorstand der Pensor Pensionsfonds AG, referierte, würde
dieser Versorgungsweg durch gesetzliche Änderungen wie das
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) sowie die neunte VAG-Novelle
regelrecht beflügelt. Die Neubewertung der Pensionsverpflichtungen infolge des
BilMoG würde bewirken, dass sich die Rückstellungen erhöhen. Gerade
nicht-versicherungsförmige Pensionsfonds seien ein kostengünstiger Weg, die
Pensionsrückstellungen aus der Bilanz auszulagern. "Ein wesentlicher Pluspunkt
des Pensionsfonds ist außerdem, dass der handelsrechtliche Aufwand bei der
Übertragung steuerlich geltend gemacht werden kann. Auf jeden Fall erwarten wir
einen kräftigen Schub im Pensionsfonds-Markt", so von
Löbbecke.
Realistische Produktvergleiche fehlen
Ob anspruchsvolle Lösungen zur Auslagerung von Pensionsrückstellungen,
zahlreiche Produktinnovationen zur Entgeltumwandlung oder permanente rechtliche
Neuerungen - bAV zeige sich im Fortschrittsfieber, resümierten die bAV-Experten
auf dem Forum. "Doch was bringen uns insbesondere die immer wieder neu
entwickelten Produktlösungen?" lautete eine Frage aus dem interessierten
Publikum. "Zweifelsohne werden die Zyklen für Produktneuheiten immer kürzer.
Dabei lässt sich nicht ohne weiteres sagen, dass eine aktuelle Produktinnovation
besser ist als die vorherige", erklärte die Vorsorgespezialistin vom Ulmer
Institut. "Ein direkter Vergleich zwischen den verschiedenen Innovationen - zum
Beispiel zwischen einer Fondspolice mit Garantiefondskonzept oder als
dynamisches Hybridprodukt - ist nicht so einfach möglich." Der Grund: Die
Vergleiche von Ratingagenturen seien nicht immer wirklichkeitsgetreu,
beispielsweise gingen diese von konstanten Fondsentwicklungen aus. "Hier sind
neue, realitätsnahe Vergleichsanalysen gefragt", forderte
Blome.
Einfache
und klare Lösungen - auch in der Wortwahl
Der bAV-Produktexperte Siegfried Hischke von HDI-Gerling führte an:
"Produktneuheiten benötigen wir, um uns als Anbieter, aber auch als Makler,
abzusetzen. Allerdings müssen wir in der bAV-Beratung diesen Knoten, der sich
gebildet hat, also die Komplexität, auflösen. Wir unterstützen unsere
Vertriebspartner, damit sie die Lösungen einfacher übermitteln
können."
Einfachheit
und Klarheit wünschte sich das Forum auch von den Begrifflichkeiten in der bAV.
So sei schon der Wortlaut "Durchdringungsquote" - also die Zieldefinition in der
Entgeltumwandlung - abschreckend, denn der Begriff wirke im Kundengespräch
vertrieblich und dominant. Umgehend wurde von den Teilnehmern eine neue
Wortschöpfung kreiert: Versorgungsquote. Damit war für diese Herausforderung
schnell eine direkte, unkomplizierte Lösung mit großem Zuspruch gefunden.
HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG
Riethorststraße 2
30659 Hannover
www.hdi.de
URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Betriebliche-Altersversorgung-im-Fortschrittsfieber-ps_9130.html