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02.09.2008 - dvb-Presseservice

Bewegung und Entspannung helfen auch Migräne-Patienten

Behandlung gehört in die Hand des Arztes - "Kopfschmerz-Tagebuch" hilft Auslöser finden und vermeiden

Millionen Menschen in Deutschland, darunter sogar Kinder und Jugendliche, leiden an Migräne, eine der schwersten Formen von Kopfschmerz. Und viele Betroffene resignieren, weil einer verbreiteten Meinung zufolge gegen diese Erkrankung kein Kraut gewachsen sei - ein Irrtum, der oft wirksame Hilfe und Selbsthilfe verhindert. Darauf weist die AOK Baden-Württemberg anlässlich des Deutschen Kopfschmerztages am 5. September 2008 hin. 

"Migräneanfälle sind gekennzeichnet durch rhythmisch-pochende Kopfschmerzen, die auch einseitig oder von einer zur anderen Seite wechselnd auftreten können", erläutert Dr. med. Martin Lay, Arzt für Allgemeinmedizin, das Krankheitsbild. "Die meisten Migränepatienten leiden zudem unter typischen Begleiterscheinungen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Lichtscheu, Erbrechen oder Lärmempfindlichkeit. Die Dauer der Attacken schwankt zwischen wenigen Stunden bis zu drei Tagen. Ebenso kann die Häufigkeit der Attacken sehr unterschiedlich ausgeprägt sein: Manche Menschen erleiden mehrere Anfälle pro Jahr, manche sogar wöchentlich."

Wer solche Symptome bei sich feststelle, so Dr. Lay weiter, sollte sie unbedingt medizinisch abklären lassen, denn die Behandlung einer Migräne gehöre in die Hand des Arztes. Je nach Lage des Einzelfalles reiche das Spektrum therapeutischer Maßnahmen von medikamentöser Behandlung über Alternativ-Methoden (Akupunktur) bis hin zu krankengymnastischen bzw. physiotherapeutischen Maßnahmen. Eine Therapie, die die Migräne ganz zum Verschwinden bringe oder den Patienten während der Migräneattacken völlig schmerzfrei mache, gebe es zur Zeit allerdings noch nicht.

Ziel der Behandlung sei es, die Zahl der Migräneanfälle zu verringern und die Schwere der Attacken zu mildern. Dazu könnten die Patienten selbst viel beitragen. Der Arzt: "Für Migränekranke ist es wichtig, die Auslöser - die sog. Trigger - ihrer Kopfschmerzattacken herauszufinden. Denn erst wenn man sie kennt, ist es auch möglich, Migräneanfällen vorzubeugen." Die Auslöser könnten ganz unterschiedlich sein: Schlafmangel, ein unregelmäßiger Schlaf-wach-Rhythmus, schlecht gelüftete und/oder zu trockene und zu warme (Schlaf-)Räume oder eine spezielle Empfindlichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel wie zum Beispiel gegen Käse oder Schokolade kämen als Auslöser in Frage, ebenso starke Temperaturschwankungen etwa bei Saunabesuchen. Dass Migränekranke zuviel Alkohol und Nikotin meiden sollten, sollte im übrigen selbstverständlich sein, so Dr. Lay.

Jedem Migränepatienten sei deshalb anzuraten, ein "Kopfschmerz-Tagebuch" zu führen und zu notieren, in welchem Zusammenhang die Migräneattacken auftreten. "Sind die individuellen Auslösefaktoren erst einmal bekannt", betont der Arzt, "können Migränepatienten ihre Lebensweise umstellen und die Migräne kann viel gezielter behandelt und insgesamt gemildert werden."

Zu den häufigsten Auslösern, die man bei den meisten Migränepatienten finde, gehörten neben hormonellen Schwankungen (bei Frauen) vor allem psychischer Stress und, als körperliches Gegenstück, chronische Muskelverspannungen im Kopf-/Nacken-/ Schulterbereich. Hier sei der Patient gefordert, selbst aktiv zu werden. Dr. Lay: "Auch Stressgeplagte können lernen, sich zu entspannen. Und muskuläre Verkrampfungen lassen sich vermeiden bzw. allmählich auflösen, wenn man sich seine Haltungsgewohnheiten besonders bei stundenlangem Sitzen - zum Beispiel vor dem Computer - bewusst macht und gezielte Lockerungsübungen \'einbaut\'. Zusätzlich empfiehlt sich hier aber auch die Anwendung spezieller Techniken wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, die auch die psychische Entspannung fördert." Eine ideale Verbindung von körperlicher und psychischer Entspannung böten auch Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Joggen oder Radfahren sowie Schwimmen.

Wie die AOK dazu mitteilt, biete sie für alle, die aktiv etwas gegen Kopfschmerzen tun wollen, die Teilnahme an ihren Entspannungsangeboten und/oder ihren Bewegungsangeboten wie den AOK-Radtreffs, Walkingtreffs und Lauftreffs an. Wann und wo solche Angebote stattfinden, könne bei jedem AOK-KundenCenter erfragt werden.



Fachbereich I.3 Marketing
Herr Michael Bernatek
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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