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24.01.2011 - dvb-Presseservice

Billigtarrife in der PKV mit Vorsicht genießen

Mit der verkürzten Wartefrist werden Billigtarife in der privaten Krankenversicherung verstärkt beworben. Allerdings haben die Angebote gravierende Schwächen.

Seit kurzem ist der Wechsel für gesetzlich Versicherte in die private Krankenversicherung (PKV) wieder deutlich einfacher. Denn zum Jahreswechsel hat die schwarz-gelbe Regierung die Wartefrist für Angestellte von drei auf nur noch ein Jahr verkürzt. Auf den ersten Blick besonders interessant für Wechselwillige sind Angebote, die nicht nur eine Behandlung als Privatpatient bieten, sondern zugleich sehr niedrige Beiträge. „Bei näherer Betrachtung sind Billigtarife aber in der Regel eine schlechte Wahl“, sagt Clemens Keller, Leiter Krankenversicherung beim unabhängigen Finanz- und Vermögensberater MLP. „Wer sich privat versichern möchte, sollte deshalb nicht nur auf die Prämie achten – sondern vor allem auf das Leistungsspektrum.“

In vielen Fällen sind Billigangebote mit einem hohen Selbstbehalt versehen, der im Leistungsfall zum Tragen kommt. Außerdem müssen Versicherte auf wichtige Leistungen verzichten. So muss sich der Patient vielfach mit einer Unterkunft im Mehrbettzimmer zufrieden geben und die Chefarzt- bzw. Spezialistenbehandlung ist auch gestrichen. Oft werden auch die zu erstattenden Regelhöchstsätze begrenzt. Bei ambulanten Leistungen schränken Versicherer zum Beispiel die Psychotherapie stark ein oder verzichten komplett darauf. „So entstehen gravierende Leistungslücken, die den wenigsten Verbrauchern beim Abschluss klar sind“, sagt Keller.

Aber selbst Versicherte, die bei den Leistungen bewusst Abstriche machen, können mit einem Billigtarif auf das falsche Pferd setzen. Denn wie sich die Beiträge langfristig entwickeln, lässt sich gerade bei günstigen und oftmals sehr jungen Tarifen nur schwer voraussagen. Schon heute zeichnen sich aber Nachteile ab: „Wir beobachten, dass die Zahlungsmoral in diesen Tarifen schlechter ist als in anderen. Ein höherer Anteil von Nichtzahlern muss dann von den übrigen Versicherten mitgetragen werden“, sagt Reiner Will, Geschäftsführer der Rating-Agentur Assekurata. Im Klartext: Je schlechter die Zahlungsmoral der übrigen Versicherten, desto höher ist der Druck für Beitragserhöhungen. Die oft knappe Beitragskalkulation gerät auch deshalb schnell ins Schwanken, weil im Laufe der Zeit Kunden mit hohen gesundheitlichen Risiken aus anderen Tarifen des Anbieters in die Billigtarife wechseln.

Wer sich trotz der Risiken bewusst für einen Billigtarif entscheidet, sollte vor allem auf einen Punkt achten: „Wichtig ist eine Erhöhungsoption, die dem Versicherten jederzeit ermöglicht, in einen höherwertigen Tarif zu wechseln – und zwar ohne erneute Gesundheitsprüfung“, sagt MLP-Experte Clemens Keller.



Herr Frank Heinemann
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