Deka Immobilien Monitor sieht Investmentmärkte 2009 in deutlicher Korrekturphase
- Rückgang der Mieten fällt geringer aus als in früheren Abschwungphasen - Danne: Immobilienanlagen bleiben stabile Ertragsbringer
Die weltweite Rezession wirkt sich nun auch auf die
gewerblichen Immobilienmärkte aus. Der für 2009 in vielen Ländern erwartete
Rückgang des Bruttoinlandsprodukts mit negativen Folgen für die
Beschäftigung wird zu rückläufigen Mieten und einem Anstieg der Leerstände
führen. "Die Hauptauswirkungen des Konjunktureinbruchs sind derzeit aber an
den Investmentmärkten zu spüren. Das bedeutet aber nicht, dass die
Renditen ungewöhnlich hohe Werte erklimmen werden. Vielmehr werden
die erheblichen Übertreibungen der Vorjahre korrigiert", so Dr.
Matthias Danne, Immobilienvorstand der DekaBank anlässlich der
Veröffentlichung des Deka Immobilien Monitors.
Bis zum Sommer 2008
sank vor allem die Nachfrage von Fremdkapitalinvestoren. Inzwischen halten
sich auch immer mehr Eigenkapitalinvestoren zurück. Fehlendes Fremdkapital
und die noch nicht abgeschlossene Korrektur der Preise, verbunden mit
vorübergehend schwachen Mietperspektiven, behindern die
Investitionsbereitschaft von Immobilienkäufern deutlich. Dies wird 2009 und
2010 die Gewerbeimmobilienmärkte belasten. "Dennoch stellt die derzeitige
Krise das mittelfristige Ertragspotenzial von Immobilienanlagen nicht
in Frage. Immobilienanlagen bleiben stabile Ertragsbringer", so
Danne weiter.
Infolge der Zurückhaltung der Investoren rechnet die
DekaBank mit Notverkäufen in den kommenden Monaten. Selbst solide Adressen
werden zunehmend attraktive Objekte zu interessanten Preisen auf den
Markt bringen müssen. "Nach unserer Einschätzung haben wir in den USA
bislang rund ein Drittel der Renditeanstiege gesehen, in Euroland rund
die Hälfte", sagt Dr. Karsten Junius, Leiter Kapitalmarkt-
und Immobilienresearch der DekaBank.
Der Konjunkturabschwung trifft
die Mietmärkte zu einem relativ günstigen Zeitpunkt. Das Neubauvolumen ist in
Europa in den letzten Jahren überwiegend moderat geblieben. Die aktuelle
Liquiditätsproblematik dürfte die Entwicklertätigkeit und das neu auf den
Markt kommende Angebot ab 2010 reduzieren. Steigende Beschäftigtenzahlen
haben die Flächennachfrage bis zum Sommer 2008 in Euroland bzw. bis Herbst
2008 in Deutschland stabilisiert. Dies gilt allerdings nicht für die USA,
in denen bereits seit Anfang 2008 Arbeitsplätze abgebaut
wurden. Rezessionsbedingt werden 2009 weltweit weitere Arbeitsplätze
verloren gehen. "Trotz des strukturellen Wachstums des
Dienstleistungssektors führt dies in den kommenden beiden Jahren zu einer
zyklisch rückläufigen Nachfrage nach Büroflächen", so Dr. Karsten Junius
weiter. Die kräftigsten Mietrückgänge erwartet die DekaBank unter anderem für
die Finanzstandorte London und New York.
Auch die asiatischen
Büromärkte geraten in den Sog der globalen Rezession. Vor deutlichen
Mietkorrekturen stehen Singapur und Hongkong. Beide Standorte leiden unter
den Belastungen des Finanzsektors und der besonders großen
Exportorientierung. In Singapur kommt in den nächsten Jahren eine starke
Flächenausweitung erschwerend hinzu. Im Einzelhandelssektor werden vor allem
Standorte betroffen sein, die in den zurückliegenden Jahren von einem sehr
starken Konsum profitiert haben.
Herr Dr. Rolf Kiefer
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