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14.01.2008 - dvb-Presseservice

Der Einschlag mit 26,4 % - Konsequenzen und Gestaltungsstrategien

Lassen Sie uns über DAS THEMA in diesem Jahr reden: Über die Abgeltungsteuer.

Welche Kunden gewinnen? Selbst Geringverdiener haben in Steuerklasse 1 bereits einen Grenzsteuersatz von über 26,4 Prozent. In Bezug auf Zinseinnahmen verbessert sich also die Situation für die allermeisten Anleger im Gegensatz zu den erstmals in jedem Fall zu versteuernden Kursgewinnen von Aktien.

Dispositionseffekt:
Die richtig guten Geschäfte werden mit der Vermeidung von Nachteilen gemacht.

Die Angst etwas zu verlieren, geht tiefer als die Lust zu gewinnen. Dieser Effekt ist übrigens auch aus der Aktienanlage bekannt: Bloß keine Verluste realisieren! Verluste schmerzen laut Psychologen doppelt so viel, wie Gewinne Freude machen (Dispositionseffekt). Daraus ergeben sich die Chancen für die Zukunft: Mit den klaren Verlierern von 2009 – wie beispielsweise Aktienfonds, Dachfonds, Geschlossenen Fonds usw. - macht man 2008 das Geschäft! 2008 werden die Vertriebe das Vermeiden von Nachteilen in den Vordergrund stellen. Bloß keine Nachteile! Bloß sich nicht schlechter stellen als heute.

Klar ist somit, dass der Dreiklang aus „Steuern sparen“, „alle machen\'s“ und „geht bald nicht mehr“ zu einer absehbaren Reaktion führen wird: Der Verstand wird ausgeschaltet, die Triebe siegen. Die Kunden werden überredet, einen dauerhaft abgeltungsteuerfreien Dachfonds zu zeichnen. Zum Jahresende werden die Kunden scharenweise von sich aus aktiv werden. Denn der zukünftige Nachteil muss vermieden werden! Koste es, was es wolle! Genau wie Ende 2004 bei der Lebensversicherung.

Steuernspartrieb

+ Herdentrieb
+ „Geht bald nicht mehr“-Trieb
= „[Dachfonds] MUSS ICH HABEN!“

Was sind also die Chancen in 2008? Wie sieht die Zukunft aus? Welche Gefahren kommen? Da im Rahmen der Abgeltungsteuer grundsätzlich alle Kapitalerträge der Besteuerung unterliegen, wird es gerade bei der steuerlichen Optimierung der langfristigen Kapitalanlage darauf ankommen, die Besteuerung möglichst in die Zukunft zu verlagern, so dass bis dahin die Bruttoerträge zur Reinvestition zur Verfügung stehen. Was immer wir tun, der Gewinner im Jahr 2008 wird somit der Dachfonds sein. Jahrzehnte lang werden unsere Kunden diesen einen Fonds besitzen können und sich über die steuerfreien Erträge freuen können, sofern die Anlage einmalig getätigt wird. Argumente für Dachfonds gibt es genug und Sie müssen nur zu Ihrer Bank gehen, um sie zu hören. Welche werden gerne genannt?

Dachfonds: Vorteile aus Kundensicht/
Argumente der Banken

• Das Geld kann länger für den Anleger „arbeiten“, weil die Abgeltungsteuer das Vermögen erst am Ende der Anlagedauer verringert. Umschichtungen sind steuerfrei. Abgeltungsteuer vermeiden ist also das Stichwort zum Verkauf.

Dachfonds: Nachteil aus Beratersicht
• Die Banken werden den größten Anteil am Geschäft erhalten. Sie sind schlichtweg „nah dran am Kunden“. • Ein Dachfondsangebot lässt sich gegenüber Wettbewerbern kaum profilieren. Wegen ihrer überschaubaren Eigenschaften sind Dachfonds schon heute ein typisches Produkt für den Direktvertrieb. • Wozu die Kompetenz des Beraters (die bei einer individuellen Beratung des Kunden auf Basis von Portfolios aus Investmentfonds notwendig ist)? Diese Kompetenz wird an das Dachfondsmanagement verlagert. Dies wird der Anleger über kurz oder lang erkennen und sich dem Direktvertrieb zuwenden.

Dachfonds: Argumente gegen die Einmalanlage / Nachteile aus Kundensicht
• Dachfonds sind eine junge Gattung.
• Der Zins-/Dividendenanteil wird jährlich steuerpflichtig.
• Einstiegsmanagement: Der größte Fehler bei der Aktienanlage – einmalig vom Festgeld in den Fonds. Der Cost Average Effekt entfällt.
• Entnahmemanagement: Negativer Cost Average Effekt
• Dachfonds sind teuer. Bekannte Dachfonds haben eine TER von über 3% p.a.
• Alternative Produkte wie Basis- / Riester- / Private Rente sind komplett abgeltungsteuerfrei.
• Ein Umschichten von hoher Aktienquote auf niedrige oder umgekehrt ist bei einer FLV steuerfrei möglich. Beim Dachfonds besteht die Möglichkeit mit Ageltungsteuer.

….

Die Strategie bis Ende 2008
Halten wir die Fakten fest:
1. Das allermeiste Geld steckt aktuell bei Banken
2. Davon wiederum das Gros in Festgeldern und Geldmarktfonds
3. Die Banken werden einen Run auf Dachfonds entfachen
4. Es wird gigantische Umschichtungen geben, deren Größenordnung wir bisher nur erahnen können.
5. Diese Gelder fehlen uns Maklern über Jahre, denn den Kunden wird der Dachfonds als Altersvorsorge verkauft werden. „Bloß halten!“ wird das Credo der Banker sein.
6. Ja, es wird sogar Kunden geben, die sich Ende 2008 verschulden werden, um noch einen „Dekafonds“ zu zeichnen. 2009 fehlen auch diese Gelder.
7. Daher wird das Altersvorsorgegeschäft mit Versicherungen in 2008 und auch einige Zeit danach stagnieren – ähnlich wie das Fondsgeschäft Ende 2004.

Daraus ergibt sich zwingend, dass Sie bis Mitte 2008 durch Einmalzahlungen in Basisrente, FLV/ FRV den Banken zuvorkommen sollten. Sie sollten also das Geld noch vor dem großen Rausch, also vor Herbst 2008 vor den Banken gut verschließen. Ansonsten wird es vor Ihnen verschlossen sein.

Aus strategischer Sicht weniger sicher wäre der Verkauf eines Dachfonds Anfang 2008. Zu groß wäre die Gefahr, dass Ihre Kunden bei steigenden Märkten Ende 2008 Gewinne realisieren würden und auf Anraten ihres Bankers doch noch in einen Bankenfonds umschichten könnten. Dies alles, mitten im Jahresendtrubel – zu spät, als dass Sie noch reagieren könnten.

Nun beschäftigt sich unsere Branche häufig mit dem, was Trainer „Schmerzthemen“ nennen. Altersvorsorge, BU, Pflege – alles nichts „Schönes“. Das aber heißt, dass sich der Kunden von sich aus nur ungern damit beschäftigt. Entweder erhöhen Sie also den Schmerz – dann kommt auch eine Reaktion. Oder Sie verkaufen mit Lust! Steuern sparen, Förderungen mitnehmen, Herdentrieb sind alles Mittel in dieser Hinsicht.

Die Kurzstrategie für Versicherungsvermittler:
Strategie … bis Herbst 2008:

Lebens-/Rentenversicherung. Den Banken zuvor kommen und Gelder „wegsperren“. Basis- und, wo noch möglich, Riesterrente.

… ab Herbst 2008:
Basisrente und falls beim Kunden noch möglich: Riester.

Übersicht: Konsequenzen aus der Abgeltungsteuer
1. Es wird zu einer undurchdachten Einmalanlage in Dachfonds / Superfonds kommen, von denen man sich eine vermeintliche (Steuer-) Ruhe bis in den Ruhestand hinein verspricht. Gleiches gilt für Zielfonds.
2. Da deutsche Anleger deutsche Aktien (-fonds) bevorzugen, sollten die Aktien deutscher Standardaktien Ende 2008 (relativ) steigen.
3. Die Rentenlücke vieler Kunden wird steigen, da langlaufende Fondssparpläne nicht mehr die kalkulierte Ablaufleistung nach Steuern bringen.
4. Waren zuvor Aktienfonds u.U. die rentabelste Anlageform, wird sich dies – abhängig von der Kostensituation – zugunsten von Basisrente und / oder fondsgebundener / britischer Rente / Lebensversicherung verschieben.
5. Rentenpapiere und Spareinlagen werden durch die Neuregelung attraktiver.
6. Die klassische Kapital-LV wird als Verlierer hervorgehen u.a. da sich festverzinsliche Wertpapiere jetzt mehr rentieren als zuvor.
7. Da der Verkaufsgewinn von verkauften LV\'s in Zukunft auch der Abgeltungsteuer unterliegt, wird der LV-Zweitmarkt ebenfalls als Verlierer hervorgehen.
8. Bei privaten Rentenversicherungen bleibt es bei der Besteuerung mit dem Ertragsanteil. Die PRV wird somit ein Gewinner der Abgeltungsteuer sein.
9. Bisher lohnt die Basisrente für jüngere sehr vermögende Kunden streng finanzmathematisch gesehen nicht (lohnt nur, wenn der Grenzsteuersatz im Ruhestand geringer ist als heute). Da Einkünfte aus Kapitalvermögen den Grenzsteuersatz von nun an nicht erhöhen, erschließt die neue Steuer somit neue Kundengruppen für die Basisrente, da der Steuersatz sinken wird.
10. VL Sparpläne werden wie „normale“ Fonds behandelt und unterliegen somit der abgeltungsteuer. Der Direktversicherung, die zudem dauerhaft sozialversicherungsfrei gestellt wurde, werden also allein aus diesem Bereich in Zukunft vermehrt Gelder zufließen.
11. Offene Immobilienfonds werden vermehrt verkauft werden – stellen Sie sich jetzt schon darauf ein und nehmen diese in Ihr Verkaufsportfolio.
12. Versicherungsmäntel aller Art werden voraussichtlich die Gewinner der Abgeltungsteuer sein.



Herr André Iland
Tel.: 0261 / 20 84 858
E-Mail: post@iland.de

André Iland
Beratender Betriebswirt
Bienhornhöhe 13
56076 Koblenz
Deutschland
http://www.finanzplan-verlag.de/

Dr. Claus Marvin Kriebel, Finanzanalytiker und Verkaufsprofi, ist Produzent und Trainer des „Dr. Kriebel Beratungsrechner“. www.beratungsrechner.de.
Dr. Claus Kriebel hält jährlich etwa 90 Trainings, davon viele Endkundenseminare. Besonders beliebt sein Seminar „Die letzten Steuersparmodelle“. Überfüllte Räume, neue Kontakte und gute Abschlüsse in der Folge sind garantiert. Kontakt zum Autor: info@beratungsrechner.de.

Der Beratungsbrief finanzplanung konkret wird herausgegeben von Bernd W. Klöckner und Dr. Claus Kriebel. Er erscheint 6-mal im Jahr zum Preis von 148,- €. Der Vorzugspreis für Kunden des Dr. Kriebel Beratungsrechners beträgt 74,- € im Jahr.
Informationen www.finanzplan-verlag.de

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Der-Einschlag-mit-264-Konsequenzen-und-Gestaltungsstrategien-ps_7338.html