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02.07.2010 - dvb-Presseservice

Deutlicher Wachstumsschub

In Berlin hat sich die Konjunktur vor dem Hintergrund der weltwirtschaftlichen Erholung in den letzten Monaten weiter gefestigt. Nach einer spürbaren Abschwächung im Winter gewinnt die wirtschaftliche Erholung deutlich an Fahrt.

So sind die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe zuletzt wieder spürbar gestiegen. Die Betriebe des Berliner Bauhauptgewerbes verzeichneten in den ersten vier Monaten 2010 sogar nahezu doppelt so viele Aufträge wie im Vorjahreszeitraum. Auch die Berliner Exportunternehmen konnten vom wieder zunehmenden weltwirtschaftlichen Wachstum profitieren. Im Zeitraum Januar bis April 2010 sind die Berliner Ausfuhren um 12,2% deutlich gestiegen.

Aus heutiger Sicht könnte das Berliner Bruttoinlandsprodukt, nach –0,7% in 2009, im Jahresdurchschnitt 2010 um etwa 1,7% steigen. Die Wirtschaftsentwicklung Berlins hat bereits im Jahr 2005 nach einem Jahrzehnt des Niedergangs eine Wende zum Besseren genommen. So wuchs das Bruttoinlandsprodukt seither mit durchschnittlich 1,6% p. a. Das entsprechende Wachstum im Bundesdurchschnitt betrug lediglich 0,5%.

Die Beschäftigungsindikatoren haben sich ebenfalls verbessert. Hier liegt Berlin im Vergleich mit den anderen Bundesländern an der Spitze und weist regelmäßig einen überproportionalen Zuwachs aus. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im Zeitraum 2005 bis 2009 um 125.900 (+8,2%) auf 1,666 Mio. zu. Im Bundesdurchschnitt lag die entsprechende Wachstumsrate lediglich bei 3,6%. Im ersten Quartal 2010 setzte sich der Beschäftigungsaufbau in Berlin mit +1,0% weiter fort. Damit liegt die Hauptstadt erneut an der Spitze aller Bundesländer. In Deutschland verminderte sich die Erwerbstätigkeit im ersten Quartal 2010 dagegen um 0,3%.

Erfreuliche Ergebnisse liefert auch die aktuelle Statistik über den Tourismus in Berlin. Hier hält der positive Trend nach wie vor an. Trotz Finanzkrise konnte Berlin zum Jahresbeginn 2010 wieder deutliche Wachstumsraten verzeichnen und somit an die sehr gute Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. So kamen in den ersten vier Monaten des neuen Jahres bereits 2,5 Mio. Besucher in die deutsche Hauptstadt, das entsprach gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum einer Zunahme um 11,3%.

Alles in allem bleibt die Prognose durch ein hohes Maß an Ungewissheit geprägt. So stellt das Auslaufen der wirtschaftspolitischen Maßnahmen ein nicht unerhebliches Konjunkturrisiko dar. Hinzu kommt, dass sich gerade in den Euro Krisenländern mit der kräftig gestiegenen Staatsverschuldung und den nun notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen neue Problemfelder öffnen, die auch die längerfristigen Wachstumsperspektiven belasten können. Die bereitgestellten Hilfsprogramme verschaffen den betroffenen Regierungen zwar Zeit zum finanzpolitischen Umsteuern. Aber nur wenn die vorgesehenen Sparprogramme konsequent umgesetzt werden und ein härteres Regelwerk eine übermäßige Staatsverschuldung wirksam begrenzt, werden sich die Märkte nachhaltig beruhigen. Die jüngst angekündigten Sparmaßnahmen der Bundesregierung werden erst im kommenden Jahr wirksam. Vor diesem Hintergrund ergibt sich dann auch für die Berliner Konjunktur ein steiniges Umfeld. Zunächst dürfte die Berliner Konjunktur dank der zuletzt hohen Dynamik jedoch einen deutlichen Wachstumsschub verzeichnen.

Den vollständigen Konjunkturbericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie in unserem Download-Center unter der Adresse www.ibb.de



Herr Hartmut Mertens
Tel.: (030) 21 25-47 38

Investitionsbank Berlin (IBB)
Bundesallee 210
10719 Berlin
www.ibb.de

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Deutlicher-Wachstumsschub-ps_18694.html