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27.04.2010 - dvb-Presseservice

Deutscher Ring-Streit ist endlich beigelegt

Baloise Group und Signal Iduna einigen sich auf Eckpunkte der Neuordnung.

HAMBURG - Die Neuordnung der Baloise-Töchter Deutscher Ring Lebensversicherung und Deutscher Ring Sachversicherung (DR Leben/Sach) sowie Deutscher Ring Krankenversicherung (DR Kranken), der inzwischen zur Signal-Iduna-Gruppe gehört, wurde endlich auf den Weg gebracht.

Nach einer mehr als ein Jahr andauernden Streit einigten sich am Montagabend die Vorstände der Signal-Iduna-Gruppe und die Vorstände der Baloise Group auf die Eckpunkte und stellten sie am Dienstag der Öffentlichkeit vor. Der endgültige Vertrag soll bis Ende Mai vorliegen.

Im Ergebnis, so die Planungen der beiden Versicherungsgruppen, werden die Sach- und Leben-Bestände künftig zu 55 Prozent von Vertriebspartnern der Baloise und zu 45 Prozent von Vertriebspartnern der Signal Iduna weitergeführt.

Für die Krankenbestände ist eine Aufteilung im Verhältnis von 50 zu 50 vorgesehen. Für den Wertverlust im Bestand der DR Sach sowie den Verlust von Vertriebskraft der DR Leben zahlt die Signal-Iduna-Gruppe an die Baloise Group einen Ausgleich, zu deren exakten Höhe aber noch keine Angaben gemacht wurden. Der DR Kranken wird als eine Obergesellschaft des Gleichordnungskonzerns Signal Iduna fortgeführt, die dadurch mit zwei Krankenversicherungsvereinen am Markt auftritt. Beide Seiten werden die Marke „Deutscher Ring“ jeweils mit dem Zusatz für das Lebens-, Sach- beziehungsweise Krankenversicherungsgeschäft weiterführen.

Damit verschwindet zwar die Dachmarke „Deutscher Ring“, nicht aber die Produktmarke. Weiterbestehen wird auch die DR Lebensversicherung AG, da Hamburg als deutsches Kompetenzzentrum für die Lebensparte der Baloise Group vorgesehen ist. In der Sachversicherung ist hingegen noch nicht entschieden, was aus dem Rechtsträger wird, denn dort bringen die Basler Versicherungen einen deutlich größeren Anteil ein. Bad Homburg soll deshalb auch das Kompetenzzentrum für den Bereich Nichtleben werden.

Der DR Kranken übernimmt seinen Anteil von 17,56 Prozent an dem Finanzvertrieb OVB Holding AG und hält danach 21,28 Prozent. Die Signal Iduna wird auch die unternehmerische Führung ausüben. Die Baloise Group will aber dennoch „mitgestalten“, wie es in einer Pressekonferenz am Dienstag hieß.

Alle bisherigen Mitarbeiter (rund 1.600) erhalten ein Arbeitsplatzangebot. Mitarbeiter, die bislang einen Doppelarbeitsvertrag mit DR Leben und DR Kranken hatten, sollen künftig nur noch einen Arbeitgeber besitzen. Die Hälfte von ihnen erhält ein Angebot von der DR Leben und die andere Hälfte von DR Kranken beziehungsweise von der Signal-Iduna-Gruppe. Auf der Grundlage der bereits geführten Vorgespräche zeigten sich die Vorstände von Basler Versicherung und Signal Iduna zuversichtlich, dass eine solche hälftige Aufteilung des Personals auch gelingen werde.

Entsprechend wurden die Sitze im Aufsichtsrat aufgeteilt. Signal Iduna und Baloise Group stellen jeweils zwei Vertreter im Aufsichtsrat der OVB. Die Signal Iduna erhält den Vorsitz und benennt zusätzlich einen dritten, unabhängigen Vertreter. Außerdem gibt es einen Stimmbindungsvertrag. DR Leben/Sach übernimmt hingegen die 35-prozentige Beteiligung der DR Kranken an der Zeus Vermittlungsgesellschaft und wird dadurch alleiniger Eigentümer dieses Unternehmens.

Die Kosten der Entflechtung tragen beide Parteien im Verhältnis der langjährigen Kostenschlüssel. Dadurch entfallen 60 Prozent der Kosten auf die Baloise Group und 40 Prozent auf die Signal-Iduna-Gruppe.

portfolio institutionell newsflash 28.04.2010/kmo/jan

Von: Klaus Morgenstern



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