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01.12.2010 - dvb-Presseservice

Deutscher Unternehmenspreis Gesundheit - Sieben Unternehmen von Europäischer Kommission und dem BKK Bundesverband für herausragendes Betriebliches Gesundheitsmanagement ausgezeichnet

Bereits zum vierten Mal wird heute in Köln der „Deutsche Unternehmenspreis Gesundheit“ verliehen. Im Rahmen der BKK Tagung „Wettbewerbsvorteil Gesundheit – Gesunde Arbeit – die Arbeitswelt von morgen aktiv gestalten“ werden sieben Unternehmen für ihre vorbildliche Betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet. Der Schwerpunkt der diesjährigen Auszeichnung liegt auf den Themenfeldern gesunde Ernährung, körperliche Aktivitäten und psychische Gesundheit von Arbeitnehmern.

„Rund 82 Prozent der Unternehmen, die ein Betriebliches Gesundheitsmanagement einsetzen, schätzen dessen stabilisierende Wirkung. Das zeigt eine repräsentative Befragung der „Initiative Gesundheit und Arbeit“ (iga). Studien unserer Initiative zeigen, dass jeder eingesetzte Euro, der in die Gesunderhaltung der Mitarbeiter investiert wurde, mindestens 2,30 Euro Ersparnis hervorbringt. Das betrifft alte und junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im gleichen Maße“, so Dr. Carsten Stephan, Stellvertreter des Geschäftsführers des BKK Bundesverbandes.

Ausgezeichnet werden Unternehmen, die die Förderung eines gesunden Lebensstils in der Arbeitswelt umgesetzt haben. Dr. Carsten Stephan und Hanka Knoche, Vorstand der Bahn BKK, verleihen die Urkunden an folgende Preisträger:

- das Unternehmen BASF SE in der Kategorie Industrie,

- die Deutsche Post DHL in der Kategorie Handel/Transport/Verkehr,

- die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover in der Kategorie Öffentlicher Dienst,

- die Energiedienstleister MVV Energie AG aus Mannheim in der Kategorie Sonstige Dienstleistungen,

- die Laufer Mühle in der Kategorie der kleinen und mittleren Unternehmen.

In diesem Jahr werden von der Jury drei Sonderpreise vergeben: Der Sonderpreis „Psychische Gesundheit“ geht an die Deutsche Post DHL, der Sonderpreis „Familienorientiertes Unternehmen“ geht an die E.ON Energie AG und der Sonderpreis „Fit in die Zukunft“ wird an die BMW Group verliehen.

Die Preise gehen auf die europäische Kampagne „Move Europe“ zurück, an der sich seit Anfang 2007 rund 1000 Betriebe und öffentliche Verwaltungen aus ganz Deutschland beteiligten. Die Kampagne wird seit 2009 unter dem Motto „mensch und arbeit im einklang. move europe“ fortgeführt.

„Deutscher Unternehmenspreis Gesundheit“ – Preisträgerporträts:

- Die BASF ist ein weltweit führendes Chemieunternehmen mit etwa 105.000 Beschäftigten in über 170 Ländern, davon rund 48.000 in Deutschland. In den Unternehmensleitlinien stellt „Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz“ einen eigenständigen Grundwert dar. Die Gesundheit der Mitarbeiter spielt eine Schlüsselrolle für den Erfolg der BASF. Mit ehrgeizigen Zielen will die BASF die bereits umfassenden Leistungen beim Gesundheitsschutz weiter verbessern. Neben den Maßnahmen zur Bewältigung des demographischen Wandels ist vor allem das (globale) Stressmanagement stetig weiterentwickelt worden. Dieses beruht unter anderem auf vier Säulen: Eine globale Mitarbeiterbefragung, die auch Gesundheit, Stress und Work-Life-Balance thematisiert; Seminare zur Verbesserung der persönlichen Stresskompetenz; Angebote freiwilliger Gesundheits-Checks zur individuellen Erfassung von Gesundheitsrisiken (darunter auch „Burnout“ und psychomentale Erkrankungen) und ganzheitlich ausgerichtete Interventionsprogramme auf medizinischer, verhaltens- und verhältnisorienterter Ebene. Durch diese vielfältigen Maßnahmen entsteht eine positive Verknüpfung des Themas Gesundheit mit dem Unternehmensleitbild der BASF.

- Die Deutsche Post DHL hat mit ihrer „Corporate Health Policy“ ein konzernübergreifendes Managementsystem entwickelt. Die Mitarbeiter werden durch lokal agierende Arbeitskreise unmittelbar in die Gesundheitsfördersystematik eingebunden. Wesentliche Maßnahmen sind das Screening von Gesundheitsrisiken und die Identifizierung von Handlungsfeldern, zum Beispiel die Prävention chronischer sowie psychischer Erkrankungen und die Vorbereitung auf pandemische Erkrankungen (z.B. Influenza, HIV/AIDS). Monatlich werden Gesundheitsreporte mit spezifischen Informationen für die internationalen Unternehmensbereiche entwickelt. In diesen werden auch die Subunternehmer einbezogen. Zur Betrieblichen Gesundheitsförderung besteht eine Betriebsvereinbarung. Konzerneigene Best-Practice- Beispiele werden jährlich in einem „Corporate Health Award“ prämiert. Die Mitarbeiter sind dabei über Focusgruppen und Arbeitskreisen direkt in die Entscheidungsprozesse eingebunden.

- Die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover hat das Betriebliche Gesundheitsmanagement 2008 in ihr Unternehmensleitbild und die Führungsgrundsätze integriert. Im Vordergrund stehen dabei die Förderung der Gesundheit und die Mitarbeiterzufriedenheit. In diesem Rahmen bietet sie ihren Mitarbeitern ein vielfältiges Seminar- und Sportprogramm (S.T.A.R.K.) an, dass in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt wurde. Es werden regelmäßige Mitarbeiterbefragungen, Arbeitsplatz- und Altersstrukturanalysen durchgeführt. Es gibt ein Team- Selbstbewertungskonzept zur Förderung einer vertrauensvollen Arbeitsatmosphäre. Gestärkt wurde auch der Bereich Work-Life-Balance. Es werden Informationsveranstaltungen und Seminare für die Beschäftigten in Elternzeit entwickelt und durchgeführt. Bei der Rückkehr werden Personalgespräche angeboten. Dabei geht es vor allem um die individuelle Einarbeitungsphase nach der Elternzeit.

- Der Energiedienstleister MVV Energie AG wird für sein vorbildliches Betriebliches Gesundheitsmanagement ausgezeichnet. Mit seinem im Jahr 2006 eingeführten „5-Sterne-Gesundheitsprogramm“ bündelt und vernetzt das Unternehmen die Aktivitäten der verschiedenen internen Akteure: Des Betriebsarztes, der Personalentwicklung sowie der Arbeitssicherheitsbeauftragten in den Bereichen Medizin, Ernährung, Bewegung, Umgang mit Menschen und Innere Balance. Die Evaluation des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) bei MVV Energie ist von Anfang an eine kontinuierliche Aufgabe. Mit einem an die Balanced Scorecard angelehnten Steuerungstool werden die bestehenden Aktivitäten einheitlich ausgerichtet, weiterentwickelt und professionell gesteuert. Dazu hat die MVV Energie ein eigenes Kennzahlensystem aufgebaut, das das Thema hinsichtlich seiner Effektivität und Effizienz beleuchtet. Gemessen wird nicht nur die Entwicklung der krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten, sondern – mittels einem eigenen Online-Tool, dem “5-Sterne-Wohlfühlbarometer“ - auch das Wohlbefinden aller Mitarbeiter.

- Die Laufer Mühle, ein Sozialunternehmen, das suchtkranke Menschen behandelt und langzeitarbeitslose Menschen betreut und qualifiziert, setzt auf eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur und eine starke Einbindung der Mitarbeiter als Kursleiter. Wesentliche Aktivitäten der Betrieblichen Gesundheitsförderung, die in der Unternehmensvision „Leben Meistern“ verankert sind, sind Sportangebote, Maßnahmen und Aktivitäten zur Vereinbarung von Familie und Beruf sowie diverse suchtpräventive Maßnahmen. Die Laufer Mühle hat ihr bereits ausgezeichnetes Gesundheitsmanagement im Laufe der Jahre weiter ausgebaut und zusätzliche Aktivitäten entwickelt. Für die Unterstützung der Mitarbeiter für ihr psychisches und emotionales Wohlbefinden stehen fachliche Coaches zur Verfügung, die im unternehmensinternen Arbeitskreis Gesundheit unterstützende Hilfen planen und anbieten. Eine jährliche Mitarbeiterbefragung, regelmäßige Mitarbeitergespräche und eine systematische Evaluation der Maßnahmen tragen zu einem ganzheitlichen Gesundheitsmanagement bei.

- Der Sonderpreis „Psychische Gesundheit“ wird in diesem Jahr an die Deutsche Post DHL vergeben. Die Deutsche Post hat in ihrem Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf die Ermittlung psychischer Erkrankungen gelegt. Das weltweit agierende Unternehmen stand vor der Herausforderung psychische Belastungen auch international vergleichbar zu ermitteln. Die Gefährdungsbeurteilung wird durch das SALSA Modul (salutogenetische subjektive Arbeitsanalyse) erfasst und durch den optimalen Einsatz des WAI (Work Ability Index) ergänzt. Dabei handelt es sich um ein Messinstrument, dass die Arbeitsfähigkeit der Erwerbstätigen misst. Die Ergebnisse werden genutzt, um strukturelle und arbeitsorganisatorische Verbesserungen herbeizuführen sowie die Beschäftigten gezielt zu fördern.

- Der Sonderpreis „Familienorientiertes Unternehmen“ geht an die E.ON Energie AG. Der Energieversorger mit Sitz in München hat durch besonders familienfreundliche Arbeitsbedingungen die Jury überzeugt. So bietet das Unternehmen flexible Arbeitszeit-Modelle, „Sabbaticals“ und die Möglichkeit mobil oder im Home-Office zu arbeiten. Auch kurzfristige Freistellungsphasen können zum Beispiel in familiären Notsituationen in Anspruch genommen werden. Beschäftigte, die ein Kind bekommen haben, erhalten einen Geburtenzuschuss und werden während der Elternzeit durch einen „Paten“ aus dem Kollegenkreis über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen oder über fachliche Neuerungen informiert. Auch Fortbildungsangebote können während der Babypause in Anspruch genommen werden. Nach der Elternzeit bietet E.ON Energie Wiedereinstiegsmöglichkeiten, die den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen der Mitarbeiter entsprechen. Dabei wird auch auf Öffnungszeiten von Kindertagesstätten Rücksicht genommen. An einigen Standorten gibt es zudem betriebseigene Betreuungseinrichtungen und Eltern-Kind-Arbeitszimmer. Kooperationen mit Familienservice-Dienstleistern unterstützen Mitarbeiter bei der Suche nach privater Kinderbetreuung, Haushaltshelfern oder Pflegepersonal. Darüber hinaus können bei E.ON Energie Mitarbeiterkinder am internen Austauschprogramm „Making Friends“ teilnehmen und sich gegenseitig in ihren Familien besuchen, auch im Ausland.

- Der Sonderpreis „Fit in die Zukunft“ wird an die BMW Group vergeben, weil sich das Unternehmen im Rahmen seines integriertem innerbetrieblichen Gesundheitsmanagement den demografischen Wandel unter dem Leitsatz „Heute für morgen“ unter vier Aspekten begleitet: Gesundheitsförderung, Altersaustrittsmodelle, Qualifizierung und zukunftsfähiges Arbeitsfeld. Dabei geht es darum die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu stärken und die Erfahrungen der älteren Belegschaft konsequent zu nutzen. Um auch Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund gezielt in die gesundheitlichen Strukturen der BMW Group einzubinden, steht im Mittelpunkt die Ausbildung der Arbeitnehmer zu sogenannten Gesundheitslotsen. Dabei werden sie zu verschiedenen gesundheitlichen Aspekten der Betrieblichen Gesundheitsförderung geschult und können so ihre erworbenen Kenntnisse über innerbetriebliche Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung an ihre Landsleute weitergeben. Eine tragende Säule des Gesundheitsmanagement der BMW Group stellt die unternehmenseigene BMW BKK dar. Gemeinsam mit ihr werden Gesundheitsprogramme und - aktionen konzipiert und durchgeführt. Diese reichen von standortübergreifenden Tagen zur seelischen Gesundheit bis hin zu einem unternehmenseigenen Angebot zur Darmkrebsfrüherkennung. Ebenso werden zielgruppen- und lebensphasenorientierte Programme angeboten. Dazu zählen zum Beispiel spezielle Gesundheitstrainings für Führungskräfte bis hin zu interaktiven Workshops für Auszubildende.



Frau Andrea Röder
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