Druckversion
Anzeige
07.08.2007 - dvb-Presseservice

Deutschland braucht Disability Manager

Firmen müssen sich auf die Pflicht zur Wiedereingliederung Langzeiterkrankter einstellen - Neues Berufsbild mit besten Perspektiven

Seit 2004 sind Unternehmen verpflichtet, ein Eingliederungsmanagement aufzubauen, um langzeiterkrankte Mitarbeiter wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren - angesichts des demographischen Wandels eine hoch aktuelle Herausforderung. Nur wenige Betriebe haben sich bisher professionell darauf eingestellt. Es fehlt ihnen an Know-how auf diesem Gebiet. Beste Aussichten also für qualifizierte Disability Manager.

Die Berufsbezeichnung ist noch neu: Erst seit 2004 gibt es in Deutschland geprüfte (zertifizierte) Disability Managerinnen und Manager. Inzwischen sind es über 400 Spezialisten mit wesentlichen Kompetenzen im Arbeits- und Sozialversicherungsrecht, in Medizin sowie Psychologie. "Für Menschen, die in ihrem bisherigen Beruf aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Arbeit und Gesundheit zu tun haben oder sich künftig damit beschäftigen wollen, ist die Weiterbildung zum Certified Disability Management Professional (CDMP) eine sinnvolle und zukunftsorientierte Zusatzqualifikation", erläutert Dr. Friedrich Mehrhoff von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). "Sie ist zum Beispiel interessant für Personalverantwortliche und Führungskräfte, Betriebsräte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Berufshelfer und andere Versicherungsexperten sowie natürlich für Betriebsärzte, aber auch Ärzte verschiedener Fachrichtungen und Therapeuten." Nähere Informationen dazu bietet die Internetseite www.disability-manager.de.

Disability Management hilft Arbeitgebern, gesetzliche Pflichten zu erfüllen

Seit 2004 sind alle Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - gesetzlich verpflichtet, für ein betriebliches Eingliederungsmanagement zu sorgen. Das Sozialgesetzbuch IX legt allerdings nicht fest, wie das zu geschehen hat.

Die DGUV hat daher die Initiative ergriffen und das international anerkannte und standardisierte "Disability Management" in Deutschland eingeführt. Sie bildet Disability Manager aus und verleiht geprüften CDMP die Zulassung. Manche Disability Manager machen sich selbstständig und bieten ihre Dienstleistungen kleinen und mittelständischen Unternehmen an, andere sind in größeren Unternehmen fest angestellt und nehmen diese Funktion in ihrer Eigenschaft als Personalverantwortlicher, Betriebsrat, Betriebsarzt oder Schwerbehindertenvertreter wahr.

Bindeglied zwischen allen Beteiligten

"Disability Manager fungieren als Bindeglied zwischen allen Beteiligten, wenn es um die Wiedereingliederung von langzeiterkrankten Arbeitnehmern in den Betrieb geht", erläutert Dr. Mehrhoff, Reha-Experte der DGUV. "Sie organisieren die Zusammenarbeit zwischen betroffenen Arbeitnehmern, deren Arbeitgeber, der Personalvertretung, Sozialversicherungen und behördlichen Stellen, Ärzten und Reha-Einrichtungen, Berufsförderungswerken und anderen."

Freude an Kommunikation gefragt

Zu klären sind Fragen wie: Muss der Arbeitsplatz umgestaltet werden, damit der Mitarbeiter seine Tätigkeit auch mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit ausführen kann? Braucht er eventuell eine Weiterbildung, damit ihn das Unternehmen an anderer Stelle einsetzen kann? Wenn ja, welcher Sozialversicherungsträger übernimmt die Kosten? "Hierfür ist es wichtig, frühzeitig Informationen einzuholen und weiterzugeben", so Dr. Mehrhoff. "Denn sonst kann wertvolle Zeit verloren gehen." Spaß an der Kommunikation ist für diesen Beruf also enorm wichtig.

Querschnittsdisziplin aus Medizin, Recht, Betriebswirtschaft

In der Regel kümmern sich Disability Manager nicht nur um Einzelschicksale, sondern sind auch für die Gesamtkoordination des Disability Managements in einem oder für ein Unternehmen zuständig. "Es handelt sich um eine echte Querschnittsdisziplin", so Dr. Mehrhoff weiter. "Die Manager vereinen Kenntnisse aus unterschiedlichen Wissensgebieten in sich, zum Beispiel Sozial- und Arbeitsrecht, Sozialwesen, Medizin, Public Health, Betriebs- und Personalwirtschaft sowie Psychologie. Und da sie sich um mitunter schwere Schicksale kümmern, benötigen sie auch Geschick und Feingefühl im Umgang mit Menschen."

Aus der Welt der Krankheit zurück ins Arbeitsleben

Es ist ein Beruf mit viel "human touch": Disability Manager sorgen dafür, dass Menschen ihre vorhandene Arbeitskraft weiterhin einsetzen können, dass sie ihren Lebensunterhalt selber verdienen und ihren Lebensstandard halten können, dass sie ihr berufliches Know-how anwenden und neues dazu erwerben können - kurz dass sie aus einer Welt der Krankheit wieder zurück in die Arbeitswelt und ins gesellschaftliche Leben finden. Auch die Arbeitgeber werden diesen Einsatz zu schätzen wissen, da Disability Management nachgewiesenermaßen Kosten spart - ein Ausfalltag kostet nach Berechnungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales eine Firma im Schnitt 400 Euro.

DGUV nimmt Prüfung ab

Disability Management ist (noch) keine Berufsausbildung, sondern eine Weiterbildung. Die breit gefächerten Kenntnisse - die international anerkannte CDMP-Weiterbildung umfasst neun "wesentliche Kompetenzen" - werden in 25 Schulungsmodulen vermittelt. Am Ende der Weiterbildung steht das CDMP-Zertifikat, zu dessen Verleihung in Deutschland, Österreich und der Schweiz allein die DGUV berechtigt ist. Für die Prüfung ist es nicht

erforderlich, alle 25 Module zu absolvieren; dies hängt vom individuellen Wissensstand und der bisherigen Tätigkeit ab. Die komplette Weiterbildung dauert sechs Wochen, die auf einzelne Wochen im Winterhalbjahr verteilt sind. Interessenten müssen mit Kosten von rund 200 Euro pro Modul rechnen, die häufig vom Arbeitgeber getragen werden. Weitere Informationen zum Thema Anmeldung, Termine und Kursorte finden sich im Internet unter

www.disability-manager.de

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ist der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand. Ihre Mitglieder versichern über 70 Millionen Menschen gegen die Folgen von Arbeits-, Wege- und Schulunfällen sowie Berufskrankheiten. Als Unfallversicherungsträger verfügen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen über umfassende Kompetenzen in der medizinischen und beruflichen Rehabilitation nach Arbeitsunfällen und bei Berufskrankheiten.

Weitere Informationen zum Thema: www.disability-manager.de

Wir bieten Ihnen an, mehr über die Weiterbildung zum Disability Manager zu erfahren.

Wir vermitteln gern:

Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie Interesse an einem Termin haben. Wir arrangieren gern alles Notwendige für Sie.



Herr Stefan Boltz
Tel.: 030-28 87 63 62
Fax: 030-28 87 63 70
E-Mail: stefan.boltz@dguv.de

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
(DGUV)
Alte Heerstraße 111
53757 Sankt Augustin

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Deutschland-braucht-Disability-Manager-ps_5551.html