Die Deutschen sind optimistischer als ihr Ruf
Erste repräsentative Zuversichtsstudie Deutschlands im Auftrag der Allianz: Persönliche Situation wird positiver eingeschätzt als die des Landes / Am größten ist die Zuversicht im Süden und im Westen / Männer sind zuversichtlicher als Frauen
"Wie optimistisch sind Sie, wenn Sie an Ihre Zukunft
und die Zukunft Ihres Landes denken?" Dieser Frage ist die Allianz
Deutschland AG in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim in einer
Untersuchung erstmals wissenschaftlich nachgegangen. Das Ergebnis der
Allianz-Befragung: Mehr als die Hälfte der 1000 Befragten (55 Prozent) schauen
ihrer persönlichen Zukunft in den nächsten zwölf Monaten mit Zuversicht
entgegen.
"Damit sind die Deutschen, die ja oft als Bedenkenträger und Miesmacher
charakterisiert werden, eindeutig besser als ihr Ruf", erklärt Frank
Brettschneider, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft an der
Universität Hohenheim, der die Allianz Studie wissenschaftlich begleitete.
Menschen im Süden und im Westen sind am zuversichtlichsten
Am zuversichtlichsten zeigten sich die Menschen in den
Bundesländern im Süden und Westen der Republik. Spitzenreiter in Sachen
persönlicher Zuversicht sind mit einem Anteil von jeweils 63 Prozent die
Menschen in Hamburg und Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und
Rheinland-Pfalz (je 59 Prozent), Baden-Württemberg (57 Prozent) und Hessen (56
Prozent).
Im Osten ist die Zuversicht geringer ausgeprägt. Am optimistischsten in den
östlichen Bundesländern sind die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern (54 Prozent),
dicht gefolgt von den Brandenburgern (50 Prozent). Am skeptischsten schätzen
die Menschen in Sachsen (31 Prozent) ihre persönliche Zukunft ein.
Optimistisch gestimmt: Junge Menschen
Bei den 14- bis 20-Jährigen ist die persönliche Zuversicht am
größten (71 Prozent). Die 21- bis 30-Jährigen zeigen nur noch einen Wert von 65
Prozent. Insgesamt sinkt mit dem Alter die Zuversicht kontinuierlich – bei den
über 65-Jährigen auf 49 Prozent.
Eine "Zuversichtspitze" gibt es noch einmal bei den Jahrgängen im
Alter zwischen 51 und 65, die einen Anteil von 53 Prozent Zuversichtlichen
aufweisen, während die 41- bis 50-Jährigen mit 50 Prozent Zuversichtsanteilen
beinahe so skeptisch sind wie die ältesten Befragten, die 65 Jahre und älter
waren.
Leistungsorientierung als gesellschaftlicher Motor
Deutlich wird in der Allianz Studie auch, wie vielschichtig
das Phänomen Zuversicht ist. Das Lebensgefühl, von dem Befragte sagen: "Zuversicht
ist das, was mich am Leben hält", berührt den Menschen als Individuum und
als gesellschaftlich eingebundenes Wesen gleichermaßen. Zuversicht kann
situativ bedingt sein, aber auch nachhaltig wirken.
Unsere Gesellschaft ist nach den Ergebnissen der Untersuchung vor allem
leistungsorientiert: 71 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass jeder, der
sich wirklich anstrengt, seine Ziele auch erreichen kann. Dabei finden 65
Prozent der Menschen, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen. Kinder in die
Welt zu setzen befürworten spontan 52 Prozent, 30 Prozent stimmen bedingt zu.
"Skeptiker" und "Gelassene"
In der gemeinsam mit der Universität Hohenheim erstellten
Zuversichts-Befragung der Allianz kristallisierten sich im wesentlichen zwei
"Zuversichtstypen" heraus: "Skeptiker" (Tenor: "Ich
weiß nicht so recht") und "Gelassene" (Tenor: "Das wird
schon"). Die sicherheitsorientierten "Skeptiker" (30 Prozent)
lieben feste Strukturen und Stabilität. Sie denken bei Veränderungen zunächst
an die Risiken und wünschen sich eine fürsorgliche Instanz, die sie vor den
Sorgen der Zukunft bewahrt. Am wohlsten fühlen sie sich in der Erinnerung und
in der Gegenwart.
Die nach Selbstbestimmung strebenden "Gelassenen" (26 Prozent) zeigen
dagegen den starken Wunsch nach Individualität und Entwicklung. Sie gehen
Planungen zielstrebig an und sehen Herausforderungen als Chance zur
Verbesserung des Status quo. Ihre Zuversicht ist primär auf die Zukunft
ausgerichtet. "Beide Zuversichtstypen stehen einander wie zwei Lager
gegenüber", sagt Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim. Seine
These: In dieser Polarisierung könnte der Reform- und Innovationsstau in
Deutschland mitbegründet liegen.
Die Allianz Deutschland AG will nun gemeinsam mit der Universität Hohenheim
einen Zuversichts-Index entwickeln, mit dem die "gefühlte Zuversicht"
in regelmäßigen Abständen gemessen werden kann.
Herr Dr. Eckhard Marten
Tel.: +49.711.663-2671
Fax: +49.711.663-1535
E-Mail: eckhard.marten@allianz.de
Allianz Deutschland AG
Königinstr. 28
80802 München
Deutschland
www.allianz.de