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06.03.2007 - dvb-Presseservice

Dienstleistungen „auf Police“?

Wie sich alte Menschen gegen die Folgen von Unfällen absichern können

Sind Unfallversicherungen für Senioren sinnvoll? Im Prinzip schon. „Aber ob sie eine wirklich sinnvolle Lösung ist, muss sich tatsächlich am Einzelfall erweisen“, sagt Lilo Blunck, Geschäftsführerin des Bundes der Versicherten (BdV). Zunehmend werden spezielle Unfallversicherungen für Senioren angeboten, die mit Assistance-Leistungen locken. Lilo Blunck: „Natürlich gibt es kein vernünftiges Argument gegen gute Serviceleistungen. Aber die Versicherungsnehmer müssen sehr genau wissen, was sie sich eingehandelt haben“.

Viele Versicherungsgesellschaften rühmen sich bei diesen Angeboten der Zusammenarbeit mit anerkannten Hilfsorganisationen. Versicherungsnehmer sollten wissen, dass damit noch lange nichts über die Qualität der Leistungen gesagt ist. Zu prüfen wäre, ob die Gesellschaft tatsächlich die Interessen der Kunden im Blick hat oder nur als Trittbrettfahrer vom guten Ruf der Organisation profitieren will.

Die Senioren-Unfallversicherung mit Assistance-Leistungen ist eine Kombination aus privater Unfallversicherung und Dienstleistungen in der häuslichen Betreuung oder bei Pflegeleistungen. Die Versicherung organisiert für den Kunden spezielle Dienste. Dazu gehören Hilfsleistungen wie Menüservice, Erledigung von Einkäufen, Begleitung bei Arzt- und Behördengängen, Unterbringung von Haustieren, Gartenpflege und Schneeräumdienst, Wäscheservice oder auch ein Hausnotruf.

Achtung: Fast alle Versicherungsunternehmen nehmen einen Zuschlag von 20 % oder deutlich mehr auf die Beiträge der „normalen“ Unfallversicherung. Zugleich streichen sie die Progression. Die Progression ist aber wichtig. Sie sorgt dafür, dass die Auszahlung der Versicherungsleistung je nach Invaliditätsgrad überproportional steigt: Bei einer Versicherungssumme von 100.000,- Euro würden beispielsweise bei einer Progression von 225 % bei Vollinvalidität 225.000,- Euro ausgezahlt.

Jede Vorerkrankung mindert im Leistungsfall den Invaliditätsgrad. Einige Versicherungsunternehmen berücksichtigen Vorerkrankungen erst dann, wenn sie zu mehr als 25 % zu der Invalidität beitragen. Das hat für den Versicherten den Vorteil, dass er frühzeitiger und mehr Geld erhält. Etwa ein Drittel der Gesellschaften haben das schon in ihren Bedingungen.

Vorsicht: Viele Unternehmen leisten ab dem 65. Lebensjahr ausschließlich monatliche Rentenzahlungen. Die Möglichkeit der Einmalzahlung wäre aber sinnvoll (behindertengerechter Umbau des Badezimmers /der Wohnung). Einige Gesellschaften sehen ein automatisches Ende des Vertrages ab einem bestimmten Alter vor. Lilo Blunck: „Für eine Seniorenversicherungen ist das absurd“.



Frau Lilo Blunck
E-Mail: lblunck@bundderversicherten.de

Bund der Versicherten
Rönkrei 28
22399 Hamburg
www.bundderversicherten.de