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09.12.2011 - dvb-Presseservice

Dodd-Frank, Basel III und Solvency II werden auch im kommenden Jahr 2012 das regulatorische Umfeld prägen

Experten von Wolters Kluwer Financial Services raten Finanzinstituten dringend zu einem proaktiven Umgang mit ihrem Risikomanagement und den regulatorischen Meldepflichten für einen erfolgreichen Start ins neue Jahr.

Finanzinstitute mussten sich im vergangenen Jahr auf zahlreiche regulatorische Veränderungen einstellen. Und laut der Risiko- und Compliance-Experten von Wolters Kluwer Financial Services werden drei Namen auch im kommenden Jahr besonders viel Aufmerksamkeit erfahren: Dodd-Frank, Basel III und Solvency II.

Die US-Aufsichtsbehörden und die Bankenindustrie legen hier ein besonderes Augenmerk auf das Dodd-Frank-Gesetz (Dodd-Frank Act). Während die bereits veröffentlichten Regelungen immer wieder modifiziert werden, wird die endgültige Einführung der neuen Meldepflichten in den kommenden Monaten erwartet. Derweil warten Versicherer weltweit gespannt darauf, inwieweit Solvency II und dessen Nachlaufeffekte Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeiten haben. Gleichzeitig müssen international tätige Finanzinstitute sich damit vertraut machen, wie Basel III sich auf die Aufsichtsbehörden der verschiedenen Länder und deren Rechtsordnungen auswirkt.

Und während Banken und Versicherungen sich an die Veränderungen der Risikoüberwachung und Meldepflichten gewöhnen und sich mit den anhaltenden Auswirkungen der Finanzkrise auseinandersetzen, kommt noch eine weitere Herausforderung hinzu. Unternehmen müssen ihr Risikomanagement und ihre Meldepflichten auch intern umfassender aufstellen. Worauf sollten Firmen sich 2012 also fokussieren? Unter den Experten von Wolters Kluwer Financial Services finden sich ehemalige Mitarbeiter von Aufsichtsbehörden und Compliance Officer, Compliance Analysten sowie Rechtsanwälte, die im Folgenden einen Einblick geben:

Hans W. Hüsch, Program Manager – Deutschland

„Die deutsche und gesamteuropäische Finanzdienstleistungsindustrie stand in diesem Jahr zweifellos im Zeichen der europäischen Schuldenkrise. Da nach wie vor kein Konsens zwischen den Staatsoberhäuptern der führenden Wirtschaftsmächte und den EU-Aufsichtsbehörden besteht, sehen sich Finanzinstitute in der gesamten EU neuen systemischen Risiken ausgesetzt. Derzeit benötigen Banken weitaus mehr Kernkapital. Allerdings scheint der Markt nicht ausreichend Investoren anziehen zu können. Zwar werden bereits einige Mechanismen für verstärkte Finanzstabilität diskutiert. Trotzdem bedarf es noch sehr viel Arbeit. Bislang kann niemand genau vorhersagen, welche Auswirkungen all dies haben wird – ein Thema mit dem sich die Branche ohne Frage auch 2012 befassen wird, während wir eine „sanfte Landung“ des Euro-Systems erwarten.

Ein Schwerpunktthema im nächsten Jahr ist weiterhin Basel III. Anfang 2011 verlief der Einführungsprozess des neuen Regelwerks sehr gut. Einige Teile von Basel III, die als Reaktion auf die Finanzkrise im Jahr 2008 erarbeitet wurden (z.B. höhere Kapitalanforderungen für Handelsbuchpositionen, ein neues Bonussystem, usw.) konnten rechtzeitig von der BaFin eingeführt werden. Zudem rückten Diskussionen um den abgeänderten Paragraph 25 des Kreditwesengesetzes in den Fokus, der unter anderem besagt, dass Banken umfassende und regelmäßige Risikoanalysen durchführen und deren Ergebnisse nachweisen müssen. Inzwischen haben die Banken ihr Risikomanagement angezogen und den neuen Mindestanforderungen an das Risikomanagement unter MaRisk angepasst. Außerdem sehen die Aufsichtsbehörden einen neuen nachdrücklicheren Ansatz vor, um betrügerischen Handlungen oder Beeinträchtigungen des Anlegerschutzes besser vorzubeugen.

Im neuen Jahr wird voraussichtlich eine Frage die Finanzdienstleistungsbranche besonders beschäftigen: „Wie können wir das Vertrauen in die Finanzmärkte zurückgewinnen?“ Während wir auf einen Konsens über die sanfte Landung des Euro-Systems warten, sorgen sich viele Banken über zusätzliche Risken einer möglichen Rezession, dass sie eventuell intern umstrukturieren müssen und ob ihre Fundingstrategie stark genug ist. Gleichzeitig wird das Basel III-Regelwerk in seiner finalen Implementierung mit großer Wahrscheinlichkeit seine „Feuertaufe“ mitten in der Krise bestehen müssen. Dass 2012 ein interessantes Jahr für die Banken sein wird ist klar. Nicht nur werden wir sehen wie tiefgehend die Finanzkrise sich auf die deutsche Finanzindustrie ausgewirkt hat, sondern auch, inwiefern neue Regelungen eventuell noch einmal angepasst werden müssen. (Statement auf Englisch)

Mike MacDonagh, Enterprise Risk Management Content Strategist

“Man braucht keine übersinnlichen Kräfte um zu erkennen, dass neue und verschärfte Regeln sich weiterhin erheblich auf die weltweite Finanzdienstleistungsbranche auswirken werden. Neben den neuen aufsichtsrechtlichen Regulierungen wie Basel III und Solvency II, gibt es eine Reihe neuer Geschäftsordnungen gegen Bestechung und Korruption, Betrug und Steuerhinterziehung. Natürlich gibt es auch den Dodd-Fank Act. All dies kommt auf Risiko- und Compliance-Officer zu. Aber es gibt noch weitere Gebiete, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen...(mehr auf Englisch).“

Selwyn Blair-Ford, Global Head of Regulatory Policy

„Aus globaler Perspektive war die einflussreichste, regulatorische Veränderung im Jahr 2011 die Einführung von Basel III und die Art und Weise wie verschiedene Rechtsordnungen einzelne Facetten des Regelwerks umgesetzt haben. Zudem gibt es zahlreiche regulatorische Entwicklungen, die weltweit auftreten und ebenfalls mit Basel III in Verbindung stehen, aber nicht notwendigerweise als solche ausgewiesen werden. Beispielsweise gibt es Liquiditätsanforderungen, Kontrahenten-Programme, Stresstest-Initiativen und eine Erweiterung der regulatorischen Meldepflichten. Davon sind viele Bestandteile des umgesetzten Basel-Programms betroffen. Basel III und seine Implikationen werden auch das nächste Jahr weiter dominieren…(mehr auf Englisch).“

Mary Stevens, Manager of Regulatory Content – U.K./Europa

Finanzdienstleistungsindustrie. Firmen werden von allen Seiten mit regulatorischen Veränderungen attackiert: G20, der Baseler Ausschuss und die Europäische Kommission wollen alle die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme bekämpfen. Zudem wird die FSA, basierend auf einem neuem Gesetzesentwurf für die britische Finanzdienstleistungsindustrie gegebenenfalls neu geordnet: als Behörde für Finanzgebaren (Financial Conduct Authority) und als aufsichtsrechtliche Behörde (Prudential Regulatory Authority). Eine solch erhebliche Veränderung wird alle Finanzdienstleistungsinstitute in UK beeinflussen, die schon jetzt versuchen, die Anforderungen mehrerer Aufsichtsbehörden gleichzeitig zu erfüllen…(mehr auf Englisch).“



Frau Jennifer Cadd
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E-Mail: cadd@cometis.de

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