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26.03.2010 - dvb-Presseservice

Dr. Michael Hasenstab: Über die Aussichten für asiatische und globale Anleihen in 2010

Welche Themen sind für Sie und Ihr Team in diesem Jahr besonders wichtig?

Michael Hasenstab (MH): 2009 bewegten sich viele Märkte fast synchron - bei Konjunkturzahlen, nachlassendem Wachstum, Währungs- oder Spread-Bewegungen. Künftig werden wir wohl deutlichere Unterschiede erkennen. Die Länder werden sich nicht im gleichen Tempo erholen. Die Inflation dürfte dabei nicht das Problem sein, und es werden sich nicht alle Währungen gleich verhalten. Wir rechnen mit deutlichen Unterschieden zwischen einigen der besser positionierten entwickelten Länder mit geringerer Verschuldung und besseren Wachstumsaussichten, wie z. B. Australien, Norwegen oder Israel, und andererseits den stärker defizitären und wachstumsschwachen Ländern wie den USA und den wichtigsten europäischen Staaten. Zudem erwarten wir, dass viele Emerging Markets besser abschneiden werden als die größten Volkswirtschaften der Welt - für uns dürften sich dabei einige interessante Währungsmöglichkeiten ergeben.

Weltweit erholen sich die Volkswirtschaften allmählich. Wie positionieren Sie Ihre Strategien, um vom erwarteten Zinsanstieg zu profitieren?

MH: Generell nehmen wir an vielen Zinsmärkten eine ziemlich defensive Position ein. Wir verzichten auf US-Bundesanleihen, britische und japanische Staatsanleihen. In der Eurozone sind wir begrenzt engagiert. In Ländern wie Korea (dort haben wir uns im Vorjahr auf Zinssenkungen positioniert) haben wir unser Zinsengagement reduziert und sind jetzt am kurzen Ende der koreanischen Renditestrukturkurve positioniert. Aber wir suchen auch nach Möglichkeiten, um von steigenden Zinsen zu profitieren, wie z. B. an den Devisenmärkten. Aus unserer Sicht korreliert der japanische Yen stark mit dem Zinsunterschied zwischen Japan und den USA, und da sich dieser Unterschied verringert hat, stützt er den Yen. Letztendlich dürfte sich der Zinsunterschied wieder ausweiten, und der Yen wird daraufhin abwerten. Wir sind zwar nicht direkt in US-Bundesanleihen investiert, um uns vor eventuellen implizierten Risiken zuschützen, aber wir haben als Schutz vor steigenden Zinsen eine Short- Position im japanischen Yen aufgebaut.

Einige Fachleute äußern sich besorgt über bestimmte Emittenten von Staatsanleihen. Was halten Sie davon?

MH: Es stimmt, dass viele Länder sehr aggressive fiskalische Konjunkturprogramme aufgelegt haben. Sollten diese in den nächsten Jahren weiter laufen, könnte dies zu signifikanten Problemen führen. Die USA, Großbritannien und Japan weisen noch immer Haushaltsdefizite auf, die längerfristig nicht durchzuhalten sind. Allerdings sind in vielen Ländern die Staatsfinanzen durchaus solide. Norwegen z. B. verfügt über eine AAA Bonität mit soliden Staatsfinanzen. Auch Australien gibt ein gutes Beispiel ab. Doch in den Ländern, in denen die Haushalte signifikant ausgeweitet wurden und die Geldpolitik extrem gelockert wurde, stellt sich die Frage, wie sich die Zinsen mittel- bis längerfristig entwickeln werden. Das Zusammenwirken der lockeren Fiskal- und Geldpolitik ist Besorgnis erregend.

Würden Sie bitte Zins- und Währungsmöglichkeiten auf regionaler Ebene kommentieren, vor allem an den Emerging Markets und in Asien. Wo gibt es aus Ihrer Sicht Anlagemöglichkeiten?

MH: Die Volkswirtschaften Asiens zeigten sich in der jüngsten Krise nicht nur weitgehend widerstandsfähig - viele Länder wie China, Indien oder Indonesien generierten 2009 ein Wirtschaftswachstum - sondern es gibt auch ziemlich starke Hinweise auf gute Wachstumsaussichten. Japan profitierte inzwischen vom Wiederaufbau der Lagerbestände und einem exportgetriebenen Wirtschaftswachstum. Dennoch ist die Binnenkonjunktur seit einiger Zeit schwach. Daher haben wir uns auf das übrige Asien konzentriert. Es gibt wirklich in der gesamten Region reichlich Möglichkeiten für die Neubewertung von Währungen. Zinsseitig erwarten wir, dass viele Länder Asiens ex-Japan mit der Verschärfung ihrer Zinspolitik beginnen. In einigen Ländern ist dies allerdings bereits eingepreist.
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Dr. Michael Hasenstab erhielt beim Sauren Fondsmanager-Rating die Höchstauszeichnung von drei Goldmedaillen für herausragendes Fondsmanagement. Die Jury begründet die Vergabe von drei Goldmedaillen für den Fondsmanager wie folgt:

„Der Fondsmanager verfügt über ein Höchstmaß an Qualität bezüglich seiner Anlagephilosophie und seines Investmentprozesses. Er kann auf einen längeren Zeitraum nachgewiesener Erfolge zurückblicken. Der Fondsmanager hinterließ im persönlichen Gespräch einen besonders überzeugenden Eindruck. Die Wahrscheinlichkeit, dass von ihm verwaltete Fonds eine langfristig deutlich überdurchschnittliche Wertentwicklung aufweisen, ist als hoch zu beurteilen.“



Frau Sabine Krause
Tel.: +49 (69) 272 23-239
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Franklin Templeton Investment Services GmbH
Mainzer Landstraße 16
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Templeton wurde 1940 von Sir John Templeton gegründet. Er war einer der ersten Fondsmanager, der die enormen Möglichkeiten der weltweiten Investmentanlage erkannte. Die Gründung von Franklin erfolgte 1947 durch Rupert H. Johnson. Franklin ist für seine herausragende Expertise auf dem US-amerikanischen Markt bekannt. Im Oktober 1992 schlossen sich die beiden Gesellschaften zur Franklin Templeton Gruppe zusammen, in die 1996 Franklin Mutual Advisers als weiteres Unternehmen integriert wurde.

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1992 wurde die Niederlassung in Frankfurt gegründet. Für Anleger in Deutschland verwaltet Franklin Templeton 15,6 Mrd. US-Dollar (rund 11 Mrd. Euro) und ist damit einer der größten ausländischen Anbieter von Publikumsfonds. In Deutschland bietet Franklin Templeton unter den Marken Franklin, Templeton und Mutual Series Investmentfonds für verschiedene Anlageklassen an, die nach unterschiedlichen Strategien verwaltet werden. So können die Anleger je nach Anlageziel und Risikobereitschaft aus einer breiten Fondspalette auswählen.

Stand: 31.12.2009