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12.12.2007 - dvb-Presseservice

Dresdner Bank rechnet für 2008 mit stabiler Weltkonjunktur

Hoher Ölpreis dämpft Aussichten für Wirtschaftsentwicklung leicht / Volatilität an internationalen Börsen hält an / Immobilienkrise in den USA hinterlässt Spuren

Die Dresdner Bank rechnet für das kommende Jahr mit einer weiterhin stabilen Entwicklung der Weltkonjunktur. Allerdings wird es wegen der Ölpreisentwicklung und der Finanzmarktprobleme einen leichten Dämpfer geben. Die Kapitalmärkte werden in den ersten Monaten des kommenden Jahres wie schon in der zweiten Jahreshälfte 2007 durch hohe Volatilität gekennzeichnet sein

Deutsche Wirtschaft gut aufgestellt

"Die Verschärfung der Immobilienkrise dürfte der US-Wirtschaft bis weit in das Jahr 2008 zu schaffen machen. Ihre Folgen an den internationalen Kapital- und Kreditmärkten werfen auch Schatten auf die Weltwirtschaft", sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz und der Dresdner Bank. Nach einem Anstieg des globalen Wachstums um voraussichtlich 3,5 Prozent (BIP-gewichtet) im Jahr 2007 rechnet die Dresdner Bank 2008 mit einem abgeschwächten Wachstum der Weltwirtschaft von 3,2 Prozent. Die USA werden 2008 mit 2,0 Prozent und der Euro-Raum mit 1,8 Prozent wachsen.

Die deutsche Wirtschaft ist nach Ansicht Heises international gut aufgestellt und wird die Schwächephase der US-Konjunktur gut meistern können. Das größte Risiko für die deutsche Wirtschaft ist derzeit der hohe Ölpreis, der auch die gerade beginnende Erholung der deutschen Konsumnachfrage noch einmal verzögern könnte. Dennoch rechnet die Dresdner Bank insbesondere wegen der deutlich verbesserten Lage am Arbeitsmarkt damit, dass sich der Private Verbrauch 2008 zum Konjunkturmotor entwickeln wird. Insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaft 2008 mit einem Plus von 1,8 Prozent recht solide wachsen. Für das Jahr 2007 rechnet die Dresdner Bank mit einem Wachstum von 2,5 Prozent.

Aktienmärkte: Deutliches Potenzial

Die Perspektiven an den Kapitalmärkten beurteilt Herbert Berger, Leiter Capital Markets/Privatkundengeschäft, insgesamt optimistisch: "Zunächst bestimmen gestiegene Risiken und die erwartete konjunkturelle Abschwächung das Geschehen an den Kapitalmärkten. Wir sehen gleichwohl gute Chancen für Aktien und Commodities in der zweiten Jahreshälfte 2008."

Die Aktienmärkte entwickeln aller Voraussicht nach erst im Verlauf des kommenden Jahres wieder deutliches Potenzial. Von den Unternehmensgewinnen sind zunächst keine zusätzlichen Impulse zu erwarten. Auch im Euro-Raum ist aufgrund eines tendenziell höheren Kostendrucks eine weitere Ausweitung der Gewinnmargen vorerst kaum möglich. Allerdings dürfte die US-Notenbank ihren Lockerungszyklus fortsetzen und die europäische Zentralbank ihre Leitzinsen zumindest nicht weiter erhöhen. "Eine erwartete Belebung der Konjunktur im zweiten Halbjahr 2008 dürfte die Auftriebskräfte für die Aktienmärkte stabilisieren", sagte Berger.

Anleihemärkte: 2008 erneut schwierig

Für die Anleihemärkte wird 2008 erneut ein schwieriges Jahr sein. Die US-Wirtschaft befindet sich im Winterhalbjahr auf einer Gratwanderung. Im weiteren Verlauf des Jahres werden sich die Wachstumsperspektiven insbesondere ins Jahr 2009 hinein voraussichtlich wieder günstiger darstellen. Bei US-Treasuries ist dann eine nennenswerte Korrektur in Richtung 4,75 bis 5 Prozent wahrscheinlich.

In Europa wird sich die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen in der Tendenz nach oben bewegen, wenn die "Flucht in die Sicherheit" wieder nachlässt. Die EWU-Langfristzinsen werden ausgehend von aktuell rund 4 Prozent aber vermutlich nicht über 4,7 Prozent steigen.



Martin Kurz
Tel.: +49.69.263-55807
E-Mail: martin.mk.kurz@dresdner-bank.com

Dresdner Bank Aktiengesellschaft
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