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24.11.2005 - dvb-Presseservice

Einheitsmedizin, Einheitsversicherung, Einheitsvergütung - das ist die falsche Medizin für unser Gesundheitswesen

"Einheitsmedizin, Einheitsversicherung, Einheitsvergütung - das ist die falsche Medizin für unser Gesundheitswesen. Dieser staatsmedizinische Ansatz demontiert unser Gesundheitswesen und zementiert den Ärztemangel. Mit einer Neidkampagne zur sogenannten Zweiklassenmedizin soll davon abgelenkt werden, dass Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung unterfinanziert sind. Doch diese Defizite, die zu Rationierung führen, werden nicht benannt", erklärte heute Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, zu jüngsten Plänen des Bundesgesundheitsministeriums.

"Wartezeiten für Kassenpatienten sind doch vor allem dadurch bedingt, dass die Budgets der Ärzte und Krankenhäuser schon längst nicht mehr ausreichen. Viele Ärzte behandeln schon jetzt ihre Patienten in den letzten Tagen und Wochen des Quartals kostenlos oder versuchen, nicht notwendige Behandlungen auf das nächste Quartal zu verlegen. Diese Unterversorgung ist staatlich verursachte Zweiklassenmedizin, mit vermeintlich privilegierter Medizin für Privatpatienten hat das nichts tun. Denn Leistungen in der Amtlichen Gebührenordnung für Ärzte, der privatärztlichen Gebührentaxe in der Verantwortung der Bundesregierung, sind zum großen Teil völlig unterbewertet und entsprechen schon längst nicht mehr dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft", sagte Hoppe.

"Mit einem Institut für einheitsmedizinische Vergütung, wie es das Bundesgesundheitsministerium jetzt angekündigt hat, wird der Weg beschritten in die sozialromantische Einebnung einer defizitären Staatsmedizin. Die Stationen dorthin sind aus der internationalen Szene hinlänglich bekannt: Wartelisten, Einschränkungen der Wahlfreiheiten, Checklistenmedizin und ein grauer Markt für medizinische Leistungen."



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